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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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    In diesem Moment packte jemand sie um die Taille und hielt ihre Arme fest umklammert. Megan spürte die kalte Klinge eines Messers an ihrem Hals und die goldenen Plättchen vom Gewand des Hohepriesters, deren harte Kanten sich in ihren Rücken gruben.
    „Aufhören!“, brüllte Coffey. „Sonst ist sie tot.“
    Megan war so sehr darauf konzentriert gewesen, Caya zu befreien, dass ihr entgangen war, wie Coffey unterdessen wieder zu Bewusstsein gekommen war. Leise verfluchte sie sich für ihre Achtlosigkeit und sah sich um. Es wurde nicht mehr gekämpft, im Raum war es ganz still geworden, und alle blickten gebannt auf sie und Coffey.
    Unwillkürlich machte Theo einen Schritt nach vorn, woraufhin Coffey das Messer sofort fester an ihren Hals drückte. Megan spürte, wie ein dünnes Rinnsal Blut über ihre Haut rann. Wie angewurzelt blieb Theo wenige Schritte vor ihnen stehen.
    „Lass sie los, Julian“, stieß er hervor. „Noch hast du niemandem etwas getan. Wenn du sie umbringst, wird niemand dich mehr retten können. Man wird dich auf knüpfen und so lange hängen lassen, bis du tot bist. Ich habe mir sagen lassen, dass es eine sehr langsame und qualvolle Art zu sterben ist - gewiss nicht nach deinem Geschmack.“
    „Du meinst, du könntest mich jetzt noch aufhalten?“, fragte Coffey selbstherrlich. „Glaubst du vielleicht, deine kläglichen Bemühungen könnten mich zu Fall bringen? Ich stehe in der Gunst der Götter! Ich werde unsterblich sein.“
    „Du hast zu viel von deinem Teegebräu getrunken, Coffey“, bemerkte Dennis trocken und kam von der anderen Seite des Raumes heran. „Du wirst nie unsterblich sein. Denn es gibt etwas, das ich dir bislang nicht erzählt habe - der Zauber wirkt nur in dem heiligen Tal. Deshalb ist es dir nie gelungen, den Alterungsprozess aufzuhalten, ganz gleich, was du versucht hast.“
    „Du lügst!“, schrie Coffey. „Du willst mich hereinlegen.“
    Er hatte sich nach Dennis umgedreht und sah daher nicht, wie Theo sich langsam dem Altar näherte. Megan hingegen war das nicht entgangen. Und so begann sie herzzerreißend zu weinen und ließ sich in Coffeys Arm sinken, damit er schwer an ihr zu tragen hatte.
    „Steh auf, verdammt noch mal“, zischte Coffey ihr zu.
    „Oh, ich kann nicht“, jammerte Megan, schluchzte laut und ließ sich ganz fallen.
    „Verdammtes Weibsstück!“, schrie Coffey und versuchte sie festzuhalten. Dabei brauchte er jedoch auch seinen anderen Arm, und sobald sie das Messer nicht mehr an ihrem Hals spürte, ließ Megan sich einmal kräftig nach oben schnellen. Sauber traf sie genau sein Kinn, sein Kopf flog zurück, und auch ihr brummte ganz schön der Schädel.
    Theo stürzte sich auf Coffey, und alle drei gingen sie unter der Wucht seines Ansturmes zu Boden. Als Megan aufprallte, wich mit einem Schlag alle Luft aus ihrer Lunge, lag Theo doch mit seinem ganzen Gewicht halb auf Coffey und halb auf ihr. Sie rang nach Atem, und versuchte sich freizumachen, während Theo erbittert mit Julian kämpfte.
    Plötzlich packte jemand sie beim Arm und zerrte sie von den beiden Männern fort. Megan sah, dass es Dennis war. Er half ihr auf die Beine und brachte sie hinüber zu ihrem Vater, bevor er selbst Theo zu Hilfe eilte.
    Doch da hatte Theo Julian bereits die goldene Maske vom Gesicht gerissen. Mit einem gezielten Schlag hieb er seine Faust auf Coffeys Kinn, der sogleich das Bewusstsein verlor und schlaff zu Boden sank.
    Endlich konnte Megan wieder befreit aufatmen, und voller Dankbarkeit und Erleichterung holte sie tief Luft ... da kam schon Theo auf sie zugeeilt und schloss sie stürmisch in seine Arme.
    „Megan! Dem Himmel sei Dank!“
    Und sollte sie in Theos Umarmung ersticken, so kümmerte sie das nicht. Sie klammerte sich ebenso fest an ihn, wie er seine Arme um sie geschlungen hielt.
    „Ich hatte solche Angst, dich zu verlieren!“ Er bedeckte ihr Gesicht mit Küssen. „Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr.“
    „Theo ... “, seufzte Megan beglückt, barg ihr Gesicht an seiner Brust und spürte, wie ein wundervolles Gefühl inniger Wärme sie erfüllte. Endlich, dachte sie. Endlich war sie angekommen.
    Zu ihrer aller Erleichterung wachte Dennis’ Tochter wenige Stunden darauf aus ihrem berauschten Schlummer auf - völlig verwirrt und verängstigt, aber körperlich unversehrt. Sobald sie ihren Vater erblickte, warf sie sich in seine Arme und brach in Tränen der Freude und der Erleichterung aus. Die ganze Zeit über, da den

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