Schatten über dem Paradies (German Edition)
„Ich weiß nicht, was Sie meinen.“
„Doch, das wissen Sie.“
Ja, sie wusste es. „Ich weiß gar nichts über Sie“, brachte Maggie hervor.
Cliff fing die Spitzen ihrer Haare zwischen seinen Fingern ein. „Ich kann nicht das Gleiche behaupten.“
Maggies Zorn flammte auf, obwohl sie wusste, dass er sie ködern wollte. „Dann glauben Sie also alles, was Sie in den Klatschzeitschriften lesen.“ Sie schüttelte den Kopf, um ihr Haar aus seinen Fingern zu befreien. „Es überrascht mich, dass ein so offensichtlich erfolgreicher und talentierter Mann ein solcher Ignorant sein kann.“
Cliff quittierte den Treffer mit einem Kopfnicken. „Es überrascht mich, dass eine so offensichtlich erfolgreiche und talentierte Frau so albern sein kann.“
„Albern? Zum Teufel, was soll das denn heißen?“
„Es erscheint mir albern, wenn man die Presse ermutigt, über jeden Bereich seines Lebens zu berichten.“
Sie biss die Zähne zusammen und versuchte es mit tiefem Atmen. Es half nicht. „Ich ermutige die Presse zu nichts.“
„Sie entmutigen sie nicht“, entgegnete Cliff.
Sie verstand diesen Stolz und „Entmutigung kommt Ermutigung gleich“, schleuderte sie zurück, verschränkte die Arme und blickte auf den offenen Graben. „Wieso verteidige ich mich eigentlich?“ murmelte sie. „Sie wissen überhaupt nichts darüber. Und ich lege keinen Wert darauf, dass Sie etwas darüber wissen.“
„Ich weiß, dass Sie ein Interview über sich und Ihren Mann Wochen nach seinem Tod gegeben haben.“ Er hörte, wie sie tief einatmete und den Atem anhielt, während er sich dafür verwünschte, dass er etwas so Persönliches erwähnt hatte.
„Haben Sie eine Vorstellung, wie mir die Presse in diesen Wochen zugesetzt hat?“ Ihre Stimme war leise und angespannt. „Kennen Sie den ganzen Mist, der gedruckt wurde? Ich wählte einen Reporter, dem ich vertrauen konnte, und gab das ehrlichste und aufrichtigste Interview, zu dem ich fähig war, weil ich wusste, dass das die einzige Chance war, um zu verhindern, dass alles noch tiefer absinkt. Dieses Interview machte ich für Jerry. Es war das Einzige, was ich ihm noch geben konnte.“
Er hatte sie reizen, vielleicht sogar provozieren wollen, aber er hatte sie nicht verletzen wollen. „Es tut mir Leid.“ Cliff legte seine Hand wieder auf ihre Schulter, doch sie zuckte zurück.
„Vergessen Sie es.“
Diesmal ergriff er ihre beiden Schultern und drehte sie zu sich um. „Ich vergesse keine Schläge unter die Gürtellinie, besonders nicht, wenn ich derjenige bin, der sie austeilt.“
Sie wartete mit dem Sprechen, bis sie sicher war, dass sie wieder über etwas Selbstbeherrschung verfügte. „Ich habe schon früher Schläge überlebt. Ich rate Ihnen nur, nichts zu kritisieren, was Sie gar nicht verstehen können.“
„Ich habe mich entschuldigt.“ Er gab ihre Schultern nicht frei, als sie sich wegdrehen wollte. „Aber ich bin nicht gut im Befolgen von Ratschlägen.“
Maggie hielt wieder still. Sie waren einander erneut näher gekommen, so dass sich jetzt ihre Schenkel berührten. Die Verbindung von Ärger und Verlangen wurde zu stark, um ignoriert zu werden. „Dann haben wir beide einander nichts mehr zu sagen.“
„Sie irren sich.“ Seine Stimme war sehr ruhig, sehr eindringlich. „Wir haben noch gar nicht angefangen zu sagen, was es zu sagen gibt.“
„Sie arbeiten für mich ...“
„Ich arbeite für mich selbst“, verbesserte Cliff sie.
Sie verstand diesen Stolz und bewunderte ihn. Doch Bewunderung entfernte nicht seine Hände von ihren Schultern. „Ich bezahle Sie dafür, dass Sie einen Auftrag ausführen.“
„Sie bezahlen meine Firma. Das ist so im Geschäftsleben.“
„Es wird das Einzige zwischen uns sein.“
„Wieder falsch“, murmelte er, ließ sie jedoch los.
Maggie öffnete den Mund, um ihm irgendetwas an den Kopf zu werfen, doch der Hund begann aufgeregt zu bellen. Sie fand, dass es eine viel größere Beleidigung war, wenn sie Cliff den Rücken zuwandte und sich um ihren Hund kümmerte, als die Worte, die sie plante. Schweigend suchte sie sich ihren Weg um den Graben herum zu dem Haufen aus Erde und Steinen und Abfällen, den der Schaufelbagger abgelagert hatte.
„Schon gut, Killer.“ Sie kam so schwer voran, dass sie lautlos fluchte, als sie über die Felsbrocken stolperte. „Du findest in diesem Haufen bestimmt nichts Interessantes.“
Ohne sich um sie zu kümmern, grub der Welpe weiter, und sein Bellen klang
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