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Schatten über dem Paradies (German Edition)

Schatten über dem Paradies (German Edition)

Titel: Schatten über dem Paradies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gedämpfter, als seine Schnauze tiefer in die Erde eintauchte, während sein Hinterteil vor Anstrengung oder Freude über das neue Spiel wackelte.
    „Lass das!“ Sie bückte sich, um ihn aus dem Haufen herauszuziehen, und setzte sich hart hin. „Verdammt, Killer!“ Im Sitzen packte sie den Hund mit einer Hand, zog ihn zurück und löste eine kleine Gerölllawine aus.
    „Wollen Sie wohl vorsichtig sein?“ rief Cliff über ihr. Sie hatte Glück gehabt, dass ihr kein Felsbrocken gegen das Schienbein gefallen war.
    „Das ist der dumme Hund!“ rief Maggie zurück, als er ihr wieder entwischte. „Der Himmel allein weiß, was er an diesem Haufen so interessant findet. Nichts als Erde und Steine“, murmelte sie und stieß gegen den Haufen, der neben ihrer Hüfte gelandet war.
    „Schnappen Sie ihn sich und kommen Sie wieder her, bevor noch etwas passiert.“
    „Aber ja“, murmelte sie. „Sie sind vielleicht eine große Hilfe.“ Verärgert versuchte sie sich hochzustemmen, als ihre Finger in den runden Stein hineinglitten, auf dem ihre Hand lag. Hohl, dachte sie neugierig. Maggie blickte nach unten.
    Und dann schrie sie, laut und lange genug, dass der Welpe davonraste und nach Deckung suchte.
    Cliffs erster Gedanke, während er den Abhang zu ihr herunterjagte, war: Schlangen. Als er sie erreichte, zog er sie hoch und in einer instinktiven Schutzbewegung in seine Arme.
    Sie hatte zu schreien aufgehört, und obwohl ihr Atem flach ging, packte Maggie sein Hemd, bevor er sie den Hang hinauftragen konnte.
    „Ein Skelett“, flüsterte sie, schloss die Augen und ließ den Kopf gegen seine Schulter sacken. „Oh, Himmel!“
    Cliff blickte nach unten und sah, was der Bagger und der Hund freigelegt hatten.
    Zwischen Steinen und Trümmern befand sich ein Haufen von etwas, das man für lange weiße, mit Erde überzogene Stäbe hätte halten können. Doch darauf lag, nur Zentimeter von Maggie entfernt, ein menschlicher Schädel.

4. KAPITEL
    „E s geht mir gut.“ Maggie saß am Küchentisch und umklammerte das Glas Wasser, das Cliff ihr gegeben hatte. Als sie endlich den Schmerz in ihren Fingern wahrnahm, lockerte sie den Griff ein wenig. „Ich fühle mich albern, weil ich so geschrien habe.“
    Sie war unverändert blass, stellte er fest. Obwohl ihre Hände an dem Glas jetzt ruhig waren, traten die Knöchel noch immer weiß hervor. Ihre Augen waren von dem Schock geweitet und wirkten plötzlich zu groß für ihr Gesicht. Er wollte schon über ihr Haar streichen, steckte die Hände jedoch in seine Taschen. „Eine ganz natürliche Reaktion.“
    „Wahrscheinlich.“ Sie blickte hoch und schaffte ein bebendes Lächeln. Ihr war kalt, und sie hoffte, dass sie vor seinen Augen nicht unkontrolliert zu zittern begann. „Ich habe mich noch nie in einer solchen ... Situation befunden.“
    Cliff hob eine Augenbraue. „Ich auch nicht.“
    „Nein?“ Irgendwie hatte sie gehofft, es wäre schon früher einmal passiert. Wenn ja, wäre es vielleicht weniger schrecklich gewesen – und weniger persönlich. Sie blickte zu Boden und stellte jetzt erst fest, dass der Hund winselnd auf ihren Füßen lag.
    „Aber graben Sie denn nicht oft eine ...“, sie zögerte und wusste nicht, wie sie es ausdrücken sollte, „... eine Menge Dinge bei Ihrer Arbeit aus?“
    Sie tastet nach einem Strohhalm, dachte Cliff, und ob sie es wusste oder nicht, aber ihre großen braunen Augen flehten ihn um eine triviale Erklärung an. Er konnte ihr keine geben. „Nicht so etwas.“
    Ihre Blicke trafen sich für einen langen, stummen Moment, bevor Maggie nickte. Wenn sie etwas in dem von ihr gewählten harten, konkurrenzbeladenen Beruf gelernt hatte, dann dass man sich den Problemen stellte, wenn sie sich einem präsentierten. „Dann hat also keiner von uns eine hübsche nette Erklärung.“ Der kleine Seufzer war das letzte Anzeichen von Schwäche, das sie vor ihm zeigen wollte. „Der nächste Schritt ist vermutlich die Polizei.“
    „Ja.“ Je entschlossener sie sich darum bemühte, ruhig zu werden, desto schwieriger wurde es für ihn. Sie schwächte etwas in ihm. In seinen Taschen ballte er die Hände zu Fäusten, während er dagegen ankämpfte, Maggie zu berühren. Abstand war die am schnellsten wirkende Abwehr. „Sie sollten besser gleich anrufen“, sagte Cliff knapp. „Ich gehe hinaus und sorge dafür, dass sich die Arbeiter von dem Graben fern halten.“
    Wieder bestand ihre Antwort aus einem Nicken. Maggie sah zu, wie er die Fliegengittertür

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