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Schatten über dem Paradies (German Edition)

Schatten über dem Paradies (German Edition)

Titel: Schatten über dem Paradies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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beobachtete, wie sich ihr Mund öffnete und wieder schloss.
    Maggie blickte auf den Baum. Er war so jung, so zerbrechlich, doch eines Tages würde sie ihn in voller Pracht sehen, wie er sich über ihren Teich neigte und ... Sie stockte, als sie erkannte, dass sie zum ersten Mal seit der Entdeckung daran dachte, den Teich zu vollenden. Cliff musste gewusst haben, dass die Weide ausreichte, um Maggie wieder die Schönheit und Heiterkeit sehen zu lassen. Ihr Ärger war zum größten Teil bereits verraucht, ehe sie sich bemühte, etwas davon festzuhalten.
    „Ein Friedensangebot“, wiederholte sie und strich mit ihrem Finger über ein zartes Blatt. „So nennst du das also?“
    Ihre Stimme klang kühl, aber ihre Augen erwärmten sich bereits. Cliff fragte sich, wie viele starke Männer sie schon mit diesem Blick erledigt hatte. „Vielleicht.“ Er rammte die Schaufel ins Erdreich. „Hast du etwas Kaltes zu trinken?“
    Es ist eine Entschuldigung, dachte Maggie, vielleicht die einzige Art von Entschuldigung, zu der dieser Mann fähig ist. Sie brauchte nur fünf Sekunden, um zu entscheiden, dass sie die Entschuldigung annahm. „Vielleicht“, antwortete sie ruhig, wandte sich dann ab und ging zum Haus. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als er sich ihrem Schritt anpasste. „Deine Männer haben ausgezeichnete Arbeit geleistet“, fuhr sie fort, während sie beide zum hinteren Teil des Hauses gingen. „Ich bin gespannt, wie dieses Zeug über der Stützmauer aussehen wird.“
    „Kronenwicken“, erklärte Cliff, ehe er stehen blieb, um die Arbeit zu überprüfen, wie sie das vermutet hatte. „In vier oder fünf Tagen werden sie sich bereits zeigen. Sie werden sich schnell ausbreiten und diesen Hang bedecken, bevor der Sommer vorüber ist.“ Er behielt seine Hände in den Gesäßtaschen, während er die Arbeit seiner Männer betrachtete und an die Frau neben ihm dachte. „Du warst beschäftigt?“
    Maggie hob eine Augenbraue. „Allerdings. Das Haus verlangt viel Arbeit.“
    „Hast du die Zeitung gelesen?“
    „Nein“, antwortete sie verwirrt. „Warum?“
    Cliff zuckte die Schultern und ging voraus, um die Fliegengittertür zu öffnen. „Es gab einen großen Bericht darüber, wie William Morgan auf seinem ehemaligen Besitz vergraben gefunden wurde. Auf Grund und Boden“, fuhr er fort, während Maggie an ihm vorbei in die Küche ging, „der vor kurzem von einer berühmten Songschreiberin gekauft wurde.“
    Sie wandte sich scharf um. „Hatten sie meinen Namen?“
    „Ja, er wurde erwähnt – mehrmals.“
    „Verdammt“, flüsterte sie, vergaß, dass er sie um einen Drink gebeten hatte, und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Das wollte ich vermeiden.“ Ein wenig hoffnungsvoll blickte sie zu ihm auf. „Die Lokalzeitung?“
    Cliff ging an den Kühlschrank und bediente sich selbst. „Morganville hat keine Zeitung. Es gab Berichte in der ,Frederick Post‘ und in der ,Herald Mail‘.“ Während er die Limonadenflasche öffnete, deutete er mit dem Kopf auf den neben dem Telefon liegenden Hörer. „Hättest du das nicht gemacht, hättest du bereits eine Flut von Anrufen von Reportern bekommen.“ Und von mir, dachte Cliff. In den letzten vierundzwanzig Stunden hatte er ein Dutzend Mal versucht, sie anzurufen. Er trank einen Schluck aus der Flasche. „Ist das deine Art von Flucht?“
    Abwehrend stand Maggie auf und knallte den Hörer zurück auf den Apparat. „Ich brauche vor nichts zu fliehen. Du hast selbst gesagt, dass diese ganze Geschichte nichts mit mir zu tun hat.“
    „Das habe ich gesagt.“ Er betrachtete die restliche Flüssigkeit in der Flasche. „Vielleicht bist du vor etwas anderem geflohen.“ Er richtete den Blick auf sie. „Hast du dich vor mir versteckt, Maggie?“
    „Sicher nicht.“ Sie eilte an das Spülbecken und begann unwirsch die Farbe von ihren Händen zu reiben. „Ich habe dir bereits gesagt, dass ich beschäftigt war.“
    „Zu beschäftigt, um dich am Telefon zu melden?“
    „Das Telefon lenkt ab. Wenn du einen Streit anfangen willst, Cliff, kannst du dein Friedensangebot nehmen und ...“ Das Telefon klingelte hinter ihr, so dass sie ihren Vorschlag mit einer Verwünschung beendete. Bevor sie sich jedoch melden konnte, hatte Cliff abgehoben.
    „Ja?“ Er beobachtete den Zorn, der in ihren Augen aufblitzte, als er sich an die Theke lehnte. Das hatte er vermisst, genau wie den subtilen Reiz ihres Duftes. „Nein, tut mir Leid, Miss Fitzgerald ist nicht für einen

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