Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten über den Weiden: Roman (German Edition)

Schatten über den Weiden: Roman (German Edition)

Titel: Schatten über den Weiden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
wie ihr Ilsa versicherte. Dazu gäbe es noch einen entzückenden Hut, schwärmte ihr die Verkäuferin vor, mit einem kurzen Schleier, geradezu ideal für eine intime kleine Hochzeitsfeier.
    Schuhe? Ja, natürlich. Am besten wären klassische Satinpumps, die passend eingefärbt werden konnten. Was für Blumen wollte sie denn tragen? Was, das wußte sie noch nicht? Weiße Rosen würden wunderbar wirken, sagte man Kelsey. Eine Braut mußte Weiß tragen. Wollte sie Kleid und Hut gleich mitnehmen, oder sollte man es liefern?
    Sie nahm alles gleich mit, gab wie im Traum die nötigen Anweisungen. Alles erschien ihr so unwirklich – und doch so richtig.
    »Du hast es mir gar nicht vorgeführt«, sagte Gabe, als sie zum Wagen gingen.
    »Das bringt Unglück«, erwiderte sie abwesend, dann blieb sie plötzlich stehen und preßte die Hände an ihre geröteten Wangen. »O Gott, habe ich gerade ein Hochzeitskleid gekauft?«
    »Scheint so.« Er drehte sie zu sichherum. »Bedenken?«
    »Nein. Nicht wegen dir, nicht wegen uns. Es geht alles so schnell. Da habe ich doch tatsächlich einen Hut dazu gekauft, außerdem lasse ich Schuhe dazu passend einfärben.
Und dabei habe ich noch nicht einmal meiner Familie etwas von der Hochzeit erzählt.«
    »Das kannst du heute nachholen, wenn du magst.« Gabe verstaute die Schachteln im Kofferraum.
    »Okay.« Sie nickte und faßte nach dem Türgriff. Gabe legte eine Hand über ihre und hielt sie zurück.
    »Vielleicht bringt das ja Glück.« Er steckte ihr einen Ring an den Finger. Es war ein in Gold gefaßter, viereckig geschliffener Diamant, der von einem Kranz kleiner Rubine umgeben war. »Meine Farben, und ab jetzt auch deine. Damit ist es offiziell.«
    Tränen traten ihr in die Augen. Sie standen zwar in der prallen Sommersonne auf einem überfüllten Parkplatz, aber Kelsey erschien der Augenblick genauso romantisch, als würden sie im Mondlicht über einen stillen See dahingleiten. »Er ist wunderschön, Gabe. Aber es wäre nicht nötig gewesen.«
    »Das finde ich schon!«
     
    Auf der anderen Seite des Parkplatzes verfolgte Rich von seinem Auto aus diese Szene und die darauffolgende Umarmung, dann nippte er an seinem Flachmann. Was für ein hübsches Paar sie abgaben, dachte er bitter. Sein Sohn und die Tochter dieser Schlampe.
    Gabe war schuld daran, daß er wieder auf der Flucht war, daß er seine Zelte abbrechen und untertauchen mußte. Jetzt würde es für ihn keinen triumphalen Einzug in Las Vegas mehr geben. Die Polizisten stellten unangenehme Fragen, das hatte Rich aus Cunningham herausbekommen, als er ihm weitere zweitausend Dollar abpreßte.
    Sollten sie doch herumschnüffeln, dachte er und drehte den Zündschlüssel, als auch Gabes Jaguar röhrend ansprang. Er würde nicht mehr hier sein, um ihnen Rede und Antwort zu stehen. No, Sir. Rich Slater würde sich nach Mexiko absetzen, wenn er hier noch eine Kleinigkeit erledigt hatte.
    Er behielt den Jaguar im Auge und fuhr aus seiner Parklücke.
     
    »Wir werden unnachgiebig sein müssen«, meinte Kelsey zu Gabe, als sie sich durch das Verkehrsgewühl von Alexandria kämpften. »Rooney hat sich geweigert, meine Anrufe anzunehmen.«
    »Dann sind wir eben unnachgiebig.«
    »Du denkst, daß ich meine Zeit verschwende.«
    »Wichtig ist, was du denkst. Du willst mit ihm sprechen, also werden wir mit ihm sprechen.«
    Kelsey rutschte auf ihrem Sitz hin und her. Einerseits wünschte sie, daß sie schneller vorankommen würden, andererseits, daß die Fahrt ewig dauern möge. »Ich will wissen, inwieweit mein Vater an Rooneys Ermittlungen beteiligt gewesen ist. Wenn Dad Alec Bradley gekannt oder über ihn Bescheid gewußt hat, muß ich erst damit fertigwerden. Natürlich ändert das auch nichts an den Ereignissen jener Nacht, aber ich muß es wissen.«
    »Du könntest ja deinen Vater fragen.«
    »Das werde ich wohl müssen, früher oder später. Jetzt erstmal . . .« Sie brach ab, richtete sich abrupt in ihrem Sitz auf und lehnte sich nach vorn, als Gabe in das Parkhaus unter Rooneys Bürogebäude fuhr.
    »Was ist?«
    »Der Wagen, der, der da gerade herausgekommen ist.«
    Gabe warf einen Blick in den Rückspiegel und sah noch, wie der Wagen links abbog und im Verkehrsgewühl verschwand. »Der schwarze Lincoln?«
    »Meine Großmutter.« Kelsey rieb über die Gänsehaut an ihren Armen. »Das war der Wagen meiner Großmutter. Ihr Fahrer saß am Steuer.«
    »In diesem Gebäude gibt es viele Büros, Kelsey.«
    »Und das Leben ist voll seltsamer

Weitere Kostenlose Bücher