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Schatten ueber Hollywood

Schatten ueber Hollywood

Titel: Schatten ueber Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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zerschlagene Fenster, eingestürzte Dächer, Schutt und Unrat überall. Die Gärten waren wieder zur Wildnis geworden und Dornengestrüpp hatte alle Blumen überwuchert und erstickt. Viele Bäume hatten kein Laub mehr, weil das Wasser fehlte. Nur die zähesten Pflanzen hatten hier überlebt.
    Der Käfer zog eine Staubwolke hinter sich her, als er über die aufgerissene Straße holperte. Justus schaute sich so unauffällig wie möglich um, aber von Jezabel war nichts zu sehen.
    »Aussteigen«, befahl Crowle.
    Die drei ??? gehorchten zähneknirschend.
    »Wie wollen Sie denn das Haus finden?«, fragte Peter.
    »Ich glaube, ich kenne es sogar noch«, sagte Crowle. »Mein Vater nahm mich als Kind einmal mit hierher, als er Packleham besuchte. Casey konnte ihn schon damals nicht ausstehen, aber er hat es ihr heimgezahlt.« Er lachte böse, und Justus, Peter und Bob wechselten unbehagliche Blicke. Sie waren hier draußen ganz allein mit einem Mann, der nicht den Eindruck machte, als ließe er sich von irgendwelchen moralischen Bedenken leiten. Wenn er das Haus kannte, brauchte er die drei nicht mehr, um das Rätsel für ihn zu lösen – die Juwelen mussten in der Nähe des Pools versteckt sein, und bei der Suche brauchte er keine Hilfe. Zudem war er so wachsam, dass sie keine Chance hatten, ihn zu überrumpeln und ihm die Waffe wegzunehmen.
    »Vorwärts!«, befahl er seinen Gefangenen. »Haltet Ausschau nach einem ockergelben Haus mit rotem Dach. Ich kann mich nicht mehr an die Straße erinnern, also müssen wir es suchen. Und lasst euch nicht einfallen, abhauen zu wollen, wenn euch euer Leben lieb ist.«
    Sie machten sich auf den Weg. Die Sonne brannte auf ihre Köpfe und Schultern, und die Luft war heiß, trocken und staubig. Justus stolperte ein paarmal und hinterließ Fragezeichen im Staub, aber er zweifelte daran, dass es etwas nützen würde. Wer sollte sie hier schon suchen? Und es war kein beruhigender Gedanke, dass Jezabel vielleicht doch hier war und die kleine Gruppe beobachtete. Wenn sie wirklich Casey Wye war, dann würde sie ihre verrückte Rache nicht aufs Spiel setzen, um ein paar lästige Halbwüchsige zu retten. Nicht, wenn sie Crowle erkannte und nur noch abwarten musste, bis er in die letzte Falle lief. Trotz der Hitze überlief es Justus kalt. Die letzte Falle – was war sie?
    »Da«, sagte Peter. »Das Haus da drüben. Ist es das?«
    Mit einer Kopfbewegung wies er auf ein Gebäude, das halb verfallen war. Es stand auf einem großen Grundstück im hochwuchernden gelben Gras. Die Mauern waren im Lauf der Jahre ausgebleicht, wiesen aber noch einen gelblichen Farbton auf. Die wenigen Dachziegel, die noch nicht heruntergefallen waren, leuchteten rot.
    »Könnte sein«, sagte Crowle.
    Sie stolperten durch das hohe Gras auf das Haus zu, gingen an den zerfallenen Mauern vorbei, bogen um eine Ecke und standen vor dem Pool.
    Das war das Ende der Suche. Es gab keinen Zweifel. Hätte noch irgendjemand Zweifel gehabt, wären sie beim Anblick des Goldschatzes restlos verflogen.
    Der Schatz befand sich an der hinteren Beckenwand. Das Becken selbst war eine nierenförmig in den Boden eingelassene Vertiefung von mindestens zwanzig Metern Länge. An der tiefsten Stelle ging es sicher drei Meter hinab. Dort, im Licht der Nachmittagssonne, glitzerten Hunderte von aufgemalten Goldmünzen auf den blauen Kacheln an der Wand.
    »Tja«, meinte Crowle und grinste breit. »Das dürfte es sein. Vermutlich ein Geheimfach irgendwo in der Nähe des Bildes.«
    »Dann brauchen Sie es ja nur noch zu holen«, sagte Justus mit laut klopfendem Herzen.
    Aber Crowle lachte nur. »Ich bin doch nicht blöd. Du da!« Er wies auf Bob. »Du gehst da hinunter und suchst das Geheimfach!« Mit einer raschen Bewegung stieß er Bob vorwärts.
    Bob wurde blass. »Ich? Und wenn ich mich weigere?«
    Eiskalt sagte Crowle: »Dann knalle ich einen deiner Freunde über den Haufen.«
    »Damit kommen Sie nicht durch!«, rief Justus. »Die Polizei wird Sie schnappen und dann sind Sie dran!«
    Crowle lachte nur höhnisch. »Bis die Polizei euch findet, bin ich längst über alle Berge. Glaubt ihr wirklich, ich hätte mir das hier nicht überlegt? Die alte Hexe wollte mich umbringen – stattdessen erwischen ihre Fallen drei dumme Bengel, die ihre Nase unbedingt in Dinge stecken mussten, die sie nichts angehen. Damit hat sie euch auf dem Gewissen, nicht ich. Und da sie auch schon tot ist, wird die Polizei nicht mal das Vergnügen haben, jemanden zu verhaften.

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