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Schattenblume

Schattenblume

Titel: Schattenblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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wiederholte, tippte einer der Männer aus Wagners
    Team die Zahlen in ein Handy und hielt es sich ans Ohr.
    «Wer ist drin?», fragte sie, als sie sich wieder in Bewegung setzten. «Gib mir noch einmal die Fakten.»
    Wie ein braver Schüler zählte Nick die Geiseln an
    den Fingern ab. «Maria Simms, die Sekretärin der Dienst‐
    stelle. Eine alte Dame. Sie wird uns nicht viel helfen. Brad Stephens, Streifenpolizist. Er ist seit sechs Jahren bei der Truppe. »
    Wagner fragte Frank: «Können wir uns auf ihn verlas‐
    sen?»
    Die direkte Frage überraschte Frank. «Absolut zuverläs‐
    siger Cop», antwortete er.
    Doch Lena hatte das Gefühl, das reichte nicht. «Unter
    Stress wird er schnell nervös.»
    Alle drehten sich zu ihr um. Frank schien sich zu ärgern, aber Lena bereute nicht, dass sie die Verhandlungsführerin gewarnt hatte. «Ich war letztes Jahr mit ihm auf
    Streife. Unter Druck lässt er einfach nach.»
    Wagner bedachte sie mit einem anerkennenden Blick.
    «Seit wann sind Sie Detective?»
    Lena hatte einen Kloß im Hals. Mit dieser einen Frage
    löste sich ihre ganze Entschlossenheit in Luft auf. «Aus
    persönlichen Gründen habe ich eine Zeit lang ausgesetzt –»
    «Schön für sie», unterbrach sie Wagner und wandte
    sich wieder an Nick. «Wer noch?»
    Nick ging zügig weiter, und die anderen folgten. «Sara
    Linton, örtliche Kinderärztin und Gerichtsmedizinerin.»

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    Wagner verzog den Mund zu einem Lächeln. «Das ist
    mal was Neues.»
    «Sie war mit unserem Polizeichef verheiratet», sagte
    Nick. «Jeffrey Tolliver.»
    «Ich will nur die Namen der Lebenden.»
    An der Tür der Reinigung blieb er stehen. Hemming
    und ihr Kollege von der Streife standen immer draußen.
    «Dann sind noch drei Kinder drin, ungefähr zehn Jahre alt und vollkommen durch den Wind.»
    «Die Kinderärztin wird sich wohl um sie kümmern. Wie
    viele Kinder wurden getötet?»
    «Keins», antwortete Kick. «Eins ist im Krankenhaus,
    verliert vielleicht seinen Fuß. Die Schule ist gerade dabei, die Eltern zu informieren. Viele hier arbeiten in Macon
    und pendeln, aber zumindest sind alle Kinder identifi‐
    ziert.» Er dachte nach. «Außerdem ist noch ein Polizist
    drin. Barry Fordham. Er wurde ziemlich schwer getroffen,
    soweit Frank sehen konnte.»
    «Wir müssen davon ausgehen, dass er tot ist», sagte
    Wagner nüchtern und betrat die Reinigung. Drinnen teilte
    sich die Menge der Officers und Special Agents, um sie
    durchzulassen. Wagner sah sich im Raum um. Sie taxierte
    jeden Einzelnen der vier GBI‐Agenten, die Nick dabei‐
    hatte, bis zu Molly Stoddard, Saras Krankenschwester.
    Schließlich sah sie Lena an und sagte: «Sind Sie so lieb und besorgen mir einen Kaffee? Schwarz, zwei Löffel Zucker.»
    Wut stieg in Lena auf, doch sie ging gehorsam zur Kaf‐
    feemaschine. Sie ignorierte Pat, der ihren Blick aufzufan‐
    gen versuchte.
    In der Zwischenzeit setzte sich Wagner auf die Kante
    des Klapptischs und richtete das Wort an die Gruppe.

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    «Fangen wir an mit dem Tatverlauf. Wir haben – wie
    viele – fünf Tote da drin?»
    Lena schluckte ihren Stolz hinunter: «Es fehlt noch je‐
    mand von der Streife», sagte sie, während sie zwei Päck‐
    chen Zucker in einen Pappbecher rieseln ließ.
    «Also sechs Tote», sagte Wagner. «Die ganze Stadt weiß
    Bescheid. Es gibt nur einen Grund, warum er sich nicht bei
    uns meldet.»
    «Marilyn», berichtigte Nick. «Die vermisste Person ist
    eine Frau.»
    «Das waren dann also die zwei Schüsse, die später gefallen
    sind. Sie schalten diejenigen aus, die Probleme machen
    könnten. Eine Uniform ist für die wie eine Zielscheibe. Ihr nervöser Kollege» – sie stellte sich neben Lena und schenkte
    sich den Kaffee selbst ein – «wirkt vielleicht nicht bedrohlich
    genug. Das hat Ihrem Brad das Leben gerettet. Fürs Erste.»
    Wagner sah auf die Uhr. Dann fragte sie: «Haben wir
    einen Plan von der Belüftungsanlage des Gebäudes?»
    Frank antwortete: «Alle Gebäudepläne sind beim Katas‐
    teramt. Wir haben schon zwei Leute hingeschickt.»
    «Da kümmern wir uns drum», sagte Wagner zu einem
    ihrer Männer. «James, sei so nett und begleite Nicky, um die Suche ein wenig voranzubringen.» Bevor die beiden
    draußen waren, sagte sie noch: «Und wenn ihr schon dort
    seid, dann lasst auch gleich das Wasser abstellen.»
    Frank fragte: «Was ist der nächste Schritt?»
    Wagner trank einen Schluck Kaffee, dann antwortete
    sie: «Die Geiselnehmer sichern das Gelände.

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