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Schattenblume

Schattenblume

Titel: Schattenblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Wagner warwahrscheinlich ausgerastet, als Molly und Lena Matt rausgetragen hatten.
    «Wir haben Medikamente im Wagen», sagte Molly. «Lassen Sie Matt gehen, und ich bleibe hier und kümmere mich um Sie.»
    «Wir haben hier wohl zwei Helden», sagte Smith zu seinem Partner, und Lena fiel auf, dass er auch sie meinte.
    Lena kniete bei Marla, und Smith stolzierte förmlich auf sie zu. Ohne ein Wort riss er eins der Mädchen am Handgelenk hoch und zerrte es mit nach vorne. Die Kleine schrie, doch er verdrehte ihr den Arm, bis sie still war. Dann nahm er das wimmernde Kind mit und redete mit seinem Partner. Immer noch auf Knien, drehte sich Lena um. Sie behielt die beiden Männer im Auge. Dann fasste sie sich langsam an den Knöchel und betastete das Taschenmesser. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer, doch sie wagte nicht, sich umzudrehen. Brad stand rechts von ihr, er konnte es also nicht sein. Die Kinder waren viel zu verängstigt, um sich zu bewegen. Marla. Es musste Marla sein, die jetzt mit geschickten Fingern das Klebeband löste und das Taschenmesser an sich nahm.
    Smith sagte gerade: «Wir haben eine Ärztin und zwei Sanitäter. Warum nicht?»
    Sein Partner schüttelte genervt den Kopf, doch er schien sich mit allem abzufinden, was Smith vorhatte.
    Jetzt kam Smith wieder nach hinten zu Lena, das Mädchen im Schlepptau. «Hol deine Tasche aus dem Krankenwagen.»
    «Was?» Lena verstand nicht.
    Er sah auf die Uhr. Er trug eine Armbanduhr, die Lena aus der Werbung kannte, angeblich benutzten die Navy-SEA L-Teams solche. Smith sagte: «Hol deine Tasche, undkomm wieder rein.» Dann drückte er dem kleinen Mädchen die Sig an die Schläfe. «Du hast dreißig Sekunden.»
    «Ich kann nicht   –»
    «Neunundzwanzig.»
    «Scheiße», fluchte Lena. Sie richtete sich auf und rannte auf die Tür zu, das Herz schlug ihr bis zum Hals. Am Krankenwagen riss sie die Hecktür auf und suchte nach irgendwas, das wie ein Arztkoffer aussah.
    «Officer», rief ein Mann. Sie wusste, es war einer der Polizisten, die bei den Streifenwagen standen, doch Lena hatte keine Zeit zu antworten. «Officer?»
    «Alles in Ordnung!», rief sie, Panik schwang in ihrer Stimme mit. «Alles in Ordnung!» Sie entdeckte einen großen Plastikkoffer, der an der Wagenwand festgezurrt war. Das war der Koffer, den die Notärzte immer als Erstes zum Unfallort mitnahmen, wie Lena aus jahrelanger Berufserfahrung wusste. Sie fummelte an der Schnalle herum und murmelte: «Scheiße, Scheiße, Scheiße.» Sie wusste nicht, wie viel Sekunden schon vergangen waren.
    Der Streifenpolizist ließ nicht locker. «Brauchen Sie Hilfe?»
    «Lassen Sie mich!», schrie Lena und riss den Koffer auf. Ein Haufen Medikamente und Schachteln waren darin. Sie hoffte, es war alles, was sie brauchten. In letzter Minute griff sie nach einer zweiten Tasche und dem Defibrillator.
    Als sie durch die Eingangstür gerannt kam, fuhr Smiths Komplize zusammen. Er hatte die Waffe angelegt, doch er schoss nicht. Lena hastete nach hinten, wo Smith dem Mädchen immer noch die Waffe an den Kopf drückte. Grinsend sah er auf die Uhr, und plötzlich wallte eine rasende Wut in Lena auf. Sie ließ die Ausrüstung fallen und riss Smith das Mädchen aus den Armen.
    Die Mündung seiner Waffe traf Lena am Kopf. Einen Moment lang sah sie nur Sterne. Sie sank in die Knie, und er trat ihr gegen die Brust. Lena fiel nach hinten, bevor Brad sie auffangen konnte. Jetzt richtete Smith die Sig auf Brad und stellte den Fuß auf Lenas Brust.
    Er sagte: «Wusst ich’s doch, dass du hier die Heldin spielen willst.»
    «Nein», stöhnte Lena. Der Stiefel erdrückte sie fast.
    Smith erhöhte das Gewicht noch. «Willst du hier die Heldin sein?»
    «Nein», sagte sie. «Bitte.» Sie versuchte seinen Fuß wegzustemmen, doch er drückte immer stärker zu. «Bitte», keuchte sie und dachte an das Kind in ihr.
    Smith schnaubte, als wäre er enttäuscht. «Schön», sagte er und nahm den Fuß weg. «Lass dir das eine Lehre sein.»
    Brad half Lena aufzustehen. Ihre Knie waren weich, und ihr war speiübel. Hatte Smith mit seinem Gewicht irgendein Unheil angerichtet? Irgendwelche inneren Verletzungen?
    Mit dem Fuß schob Smith Sara den Plastikkoffer hin. «Das muss reichen», sagte er. «Notoperation, wie im Fernsehen.»
    Sara schüttelte den Kopf. «Das ist zu gefährlich. Wir schaffen es nicht   –»
    «Ihr müsst.»
    «Er muss in den OP.»
    «Hier oder gar nicht.»
    «Er stirbt vielleicht.»
    Smith fuchtelte mit der

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