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Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Titel: Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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zusammen, als hätte man seinem schlaksigen Körper einen Stromschlag versetzt. »Mark Ludlow? Er ist tot? Ich dachte, niemand sei zu Schaden gekommen.«
    Frank Patrick fasste die Ereignisse des Morgens für Kessler und Cavanaugh zusammen. Der Vizepräsident hatte den Toten nur zweimal getroffen, weshalb er ihn anhand des Polaroidfotos, das man ihm zeigte, nicht einwandfrei identifizieren konnte. Frank rief Ludlows Büro im vierten Stock der Bank an, wo ihm eine Sekretärin, die auf eine Evakuierung durch die Wachleute wartete, mitteilte, dass Mr. Ludlow nicht zur Arbeit erschienen war. »Falls es nicht zwei Ludlows in der Bank gibt«, sagte Frank zu Kessler und den restlichen um den Lesetisch sitzenden Anwesenden, »dann würde ich sagen, dass er tot ist, und ich würde mal vermuten, dass es etwas mit den zwei Typen da auf der anderen Straßenseite zu tun hat. Was war Ludlows Position, was waren seine Aufgaben? Warum könnte er ihnen zum Opfer gefallen sein?«
    »Er ist ein Revisor, in der Abteilung für Verbraucherfragen. Er überwacht Bankvorgänge hinsichtlich Krediten, Kreditrecht und Zinssätzen.«
    »Vielleicht hat er dabei etwas über eine Bank herausgefunden, was diese verheimlichen wollte?«, schlug Cavanaugh vor.
    »Nein«, sagte Kessler sofort. »Ludlow hätte das umgehend dem Abteilungsleiter mitgeteilt. Er hat gerade erst hier angefangen – Ludlow, meine ich. Vor knapp einem Monat kam er von der Filiale in Atlanta hierher, er ist also noch in der Einarbeitungsphase. Jeder Mitarbeiter der von uns überwachten Banken wüsste, dass durch die Ermordung Ludlows keine schädigenden Informationen verdeckt blieben. Außerdem tun Banken so etwas nicht.«
    Theresa konnte gerade noch ein Lächeln unterdrücken. Sie dürfte nicht lächeln. Paul könnte sterben.
    Jason dachte in eine andere Richtung. »Sie haben doch sicher versucht, aus Ludlow herauszubekommen, wie man in die Bank einbricht.«
    Cavanaugh trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte, die Stirn gerunzelt. »Der Täter hat Ludlow mit ein paar kräftigen Schlägen den Schädel eingeschlagen, und das war’s.«
    Frank zog eine Zigarette hervor, zündete sie aber unter Ms. Elliotts wachsamem Blick nicht an. »Vielleicht hatte er Feinde in Atlanta, und die sind ihm hierher gefolgt. Aber warum rauben sie dann eine Bank aus? Irgendein nachträglicher Einfall?«
    »Er hat ihnen etwas erzählt, bevor er gestorben ist«, sagte Jason. »Etwas, das einen Einbruch in eine US -Notenbank wert ist.«
    »Was passiert heute da drüben?«, richtete Cavanaugh die nächste logische Frage an Kessler. »Etwas Außergewöhnliches?«
    Kessler zuckte mit den Schultern. »Nichts. Die ganz alltägliche Routine: Finanzanalysen, Meetings. Vielleicht kommen andere Banken wegen Bargeldtransaktionen vorbei, aber nichts allzu Großes, außer …« Er starrte das Porträt von Clio an, doch die Muse schien ihm unangenehm zu sein, weshalb er seinen Blick stattdessen auf Apollo und Hyacinth richtete.
    »Außer?«
    »Der Geldschredder.«
    Die anderen Anwesenden warteten auf weitere Erklärungen, warum zerstört wurde, wofür sie alle so hart arbeiteten.
    »Wir organisieren die Auslieferung von neuem Geld vom Bureau of Engraving in D.C., und die gebrauchten Scheine kommen zu uns, um geschreddert zu werden. Gestern haben wir alte Banknoten gegen neue für die Bank One ausgetauscht. Die alten Scheine sollen heute Nachmittag vernichtet werden – oder sollten.«
    »Von wie viel Geld reden wir hier?«
    »Zusätzlich zu dem, was wir normalerweise vorrätig haben … etwa sieben bis acht Millionen Dollar.«
    Es wurde noch stiller in dem Raum, während sich alle acht Millionen Dollar vorzustellen versuchten. Die einfach nur herumlagen.
    »Lag das in Ludlows Arbeitsbereich?«, fragte Frank.
    »Nein, er hatte überhaupt nichts damit zu tun. Er würde wahrscheinlich nicht einmal den betreffenden Aufbewahrungsort in den Tunneln finden, wenn er danach suchte. Außerdem wird das meiste von Robotern erledigt.«
    »Roboter?« Frank tippte mit seiner Zigarette auf die Tischplatte. »Wie R2-D2?«
    »Eher wie Stapler ohne Fahrer.«
    Cavanaugh beugte sich nach vorn. »Und gebrauchtes Geld hätte keine aufeinanderfolgenden Seriennummern, sieht unverfänglich aus, man könnte es sofort verwenden. Nehmen wir mal an, darauf haben es die Typen abgesehen. Auf welchem Weg kämen sie an das Geld?«
    »Von der Schalterhalle aus? Gar nicht. Sie müssten mit dem Aufzug von der Angestelltenlobby aus fahren, und ich

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