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Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Titel: Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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einen Stuhl heran. »Du siehst aus, als sei dir furchtbar heiß.«
    Sie versuchte erfolglos, ihn nicht böse anzustarren, und setzte sich. Frank, Jason und, nach kurzem Zögern, Ms. Elliott taten es ihr nach.
    Cavanaugh saß natürlich am Kopf des Tisches. »Wie sieht es hier im Umfeld aus?«
    Jason antwortete: »Das SRT hat den Verkehr umgeleitet. Es ist nicht gerade hilfreich, dass die Superior zurzeit die meistbefahrene Straße in Cleveland ist, seit so viele Geschäfte auf der Euclid geschlossen haben. An jeder Straßenecke beschweren sich die Geschäftsinhaber. Wir haben die Presse vor der Bibliothek eingezäunt, wo die Hitze hoffentlich die meisten bald vertreiben wird. Die Telefonverbindung in die Schalterhalle ist unterbrochen worden, außer der Leitung zum Empfangsschalter, da wir die benutzen werden.«
    Das klang alles so nüchtern und sachlich. So schwer es für Theresa zu begreifen war, das hier war für die anderen Anwesenden fast eine Routinesituation. Sie wissen, was zu tun ist, weil sie immer so vorgehen.
    Das sollte sie trösten, doch das tat es nicht. Das hier war nicht irgendeine Geiselnahme. Hier ging es um Paul.
    »Patrick«, wandte sich Cavanaugh an den Detective, »Sie haben den Fall von häuslicher Gewalt in Riverview letzten Monat bearbeitet, richtig? Ihr Partner ist da drüben in der Bank?«
    Frank nickte und berichtete kurz von dem frühmorgendlichen Mord an Mark Ludlow; er erklärte, Paul sei in der Bank gewesen, weil er die Mitarbeiter des Toten befragen wollte, als die Geiselnahme erfolgte.
    Cavanaugh schwieg dazu, sagte keine Worte des Trostes oder der Aufmunterung, aber das erwartete Theresa auch nicht von ihm. Polizistenmachos würden sich nie diese Blöße geben. Wenn man mit Haien arbeitet, dann blutet man nicht im Wasser.
    »Scharfschützen sind auf Position?«
    Jason sagte: »Ja, wir haben fünf. Einer ist auf der Straße, die anderen vier auf verschiedenen Stockwerken hier im Gebäude. Aber es gibt ein Problem.«
    Cavanaugh ließ den Blick erneut durch den Raum schweifen, das hereinstrahlende Licht reflektierte merkwürdig von seinen braunen Augen. »Die Fenster lassen sich nicht öffnen.«
    »Nein.«
    »Ms. Elliott?«
    Theresa hatte die Anwesenheit der Frau fast vergessen. Aber Bibliothekare verhielten sich ja immer leise und unaufdringlich, und Ms. Elliott war perfekt getarnt. Ihr maßgeschneidertes Kostüm verriet kaum die darunterliegende, von ihren wohlgeformten Schenkeln zu schließen, perfekte Figur. Männliche Leser sollten nicht von ihren Wälzern abgelenkt werden. Doch selbst die findige Bibliothekarin schien überrascht. »Wie bitte?«
    »Gibt es Fenster in diesem Gebäude, die sich öffnen lassen?«
    »Nein, kein einziges.«
    Theresa hasste Gebäude wie dieses – eine schwache Form von Klaustrophobie –, fragte sich jedoch gleichzeitig, warum SRT -Scharfschützen Rücksicht auf Bibliotheksfenster nehmen sollten.
    »Die Bücher müssen bei einer konstanten Raumtemperatur aufbewahrt werden«, erklärte Ms. Elliott. »Einige sind sehr alt. In unserer Abteilung für seltene und antiquarische Bücher haben wir Manuskripte, die zweihundertfünfzig Jahre alt sind und in verschlossenen Schaukästen liegen … Aber ich schweife ab, bitte entschuldigen Sie.«
    »Kein Problem«, erwiderte Cavanaugh freundlich, doch Theresa konnte sehen, dass Ms. Elliott aus härterem Holz geschnitzt war, um sich von einem Paar Grübchen beeindrucken zu lassen.
    »Außerdem hat es Sicherheitsgründe, da wir jeden Tag bis auf Sonn- und Feiertage offen haben. Aber …«
    Theresa unterbrach sie. »Wo ist denn hier das Problem? Platzieren sich Scharfschützen sowieso nicht eher auf dem Dach?«
    »Dort würden sie sich zu sehr gegen den Himmel abzeichnen. Sie ziehen Fenster vor, aber dann müssten wir jedes einzelne Fenster hier im Haus öffnen, damit ihre Positionen nicht verraten werden. Sie müssen sich da noch etwas überlegen.«
    »Es gibt Zwischenräume auf dem Dach«, sagte Peggy Elliott zögernd, mit einem Hauch Schuldbewusstsein darüber, dass sie einen Weg vorschlug, wie ihr geheiligtes Wissenszentrum für gewalttätige Zwecke missbraucht werden könnte. »Das Dach ist von einer niedrigen Mauer umgeben, die mehrere Durchlässe zum Abfließen von Regen und Schnee hat.«
    »Danke. Jason, das SRT hat diese Lücken wahrscheinlich schon gefunden, aber gib ihnen zur Sicherheit noch einmal Bescheid.« Cavanaugh schüttelte den Kopf. »Ich beneide die Scharfschützen nicht darum, sich bei der

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