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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Dämonenobermacker nicht wusste, war, dass er damit ihre Entschlossenheit anfeuerte. Wenn sie zuvor noch wankelmütig gewesen war, so war sie nun fest über zeugt, zur Zusammenkunft zu kommen und ein Ende zu schaffen. Anderenfalls würde sie nie wieder einen Moment lang zur Ruhe kommen.
    Wenn nur Nicholas nichts passiert war … Doch als hätte ihn ihre Sorge um ihn angelockt, hörte sie im nächsten Moment ihren Namen.
    „Jo!“
    Sie sah sich um. Die Hotellobby war voller Men schen, die sich verunsichert erkundigten, ob das Ge bäude evakuiert werden müsse , was augenscheinlich nicht der Fall war, oder ob es Lebenszeichen ihrer Lieben gab. Dutzende Menschen, Reisende, Touristen und Geschäftsleute wuselten durcheinander und nah men ihr die Sicht. Die Luft summte von Gesprächen. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und lugte über Schultern und zwischen Köpfen hindurch. Endlich fand sie ihn. Er bahnte sich einen mühsamen Weg zu ihr hindurch , und obgleich es sie erleichterte, ihn zu sehen, fühlte sie sich betrübt. Erst nach dem uner klärlichen Gefühl kam die Erkenntnis: Vor der Be schwörung hatten die Leute ihm Platz gemacht, waren zurückgewichen, wenn auch nur aus einem Instinkt heraus, den sie nicht bewusst wahrnahmen. Er war durch die Beschwörung nicht ungefährlicher gewor den, vielleicht war sogar das Gegenteil der Fall, aber er schien einen Teil seiner Aura verloren zu haben. Sie verstand mit jedem Moment besser, was sie ihm ge nommen hatte. Doch mit jeder Bewegung im Inneren ihrer Gebärmutter sank auch ihre Bereitschaft, Bedau ern zu empfinden. Sie hatte das Richtige getan, egal wie schwer die Konsequenzen wogen. Er konnte sie tragen.
    Auf den letzten Schritte n kümmerte er sich nicht mehr darum, ob die Menschen ihm Platz machten: Er schu b ste eine Frau mit toupierter Dauerwelle und einem Mops auf dem Arm, die mit ihren drei gewal tigen Koffern alles blockierte, kurzerhand beiseite und ignorierte ihr Gezeter. Stürmisch zog er Joana an sich, presste sie gegen seine Brust, und plötzlich war es ihr egal, wer oder wo sie waren und welcher Tag morgen war. Einen Moment war sie nach langer Reise endlich angekommen. Sie wünschte, er würde ewig andauern und versuchte gleichzeitig, den Wunsch zu verdrän gen, hatte er doch eng mit der Angst zu tun, dass der Moment enden könnte. Sie wollte ihn genießen, die sen Augenblick, in dem alles gut war.
    Viel zu schnell ließ er sie los, doch als sie schon ent täuscht die Schultern sinken lassen wollte, setzte er einen Kuss nach – den ersten seit der Beschwörung – und er schmeckte vertraut und ehrlich.
    „Was ist passiert?“, fragte sie.
    Sie hatte wissen wollen, was mit ihm geschehen war, aber er verstand sie falsch, denn er sagte: „Dieses Erdbeben war eine Warnung.“
    „Ja, ich weiß.“ Sie musste schlucken , als sie an die Geschehnisse dachte. Mary trat heran und übernahm dankenswerterweise die unschöne Aufgabe, Nicholas zu berichten, was ihnen widerfahren war. Sein Blick wurde dunkler und dunkler und er drückte Joanas Hand so fest, als hätte er vergessen, dass sie Knochen besaß, die brechen konnten. Es störte sie nicht. Er reagierte, reagierte sogar ausgesprochen emotional. Es war ein erstaunlicher Fortschritt, der sie vor Erleich terung ganz schwindelig machte. Diese Erleichterung brach allerdings auseinander wie ein schlafender Berg und spuckte Lava aus kaltem Grauen aus, als Nicholas berichtete, dass auf Northerly Island ein zweites klei nes Epizentrum gelegen hatte und dort kein Gebäude mehr stand. Die Zufahrt zu der künstlich aufgeschüt teten Halbinsel war überflutet und teils weggebro chen , und dass Nichola s’ Hose bis zur Hüfte klitsch nass war, ließ Joana vermuten, dass es für ihn noch knapper gewesen sein musste als für sie. Sie umklam merte seinen Nacken, als droh t e er selbst jetzt noch vom Wasser fortgeschwemmt zu werden.
    „Was ist mit dir passiert?“, fragte sie noch einmal und erklärte sich diesmal besser. „Du bist verändert.“
    „Ich hatte Angst um dich, was denkst du denn?“ Er schien sie nicht ernst zu nehmen, aber auch ihm musste aufgefallen sein, wie anders er sich verhielt. Hoffnung keimte in ihr „Vielleicht hat die Beschwö rung deinen eigenen Willen überhaupt nicht ausge löscht, sondern nur vorübergehend verschleiert. Und starke Emotionen legen das Darunterliegende wieder frei.“
    Nichola s’ Kopf war leicht gekippt, eine Augenbraue so weit hochgezogen, dass sich eine kleine Falte

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