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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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kannte nicht bloß die Stadt, er war über seinen exakten Aufenthaltsort informiert und ließ ihn dies wissen.
    Nicholas trank aus, während sich um ihn herum die Sirenen und hysterisches Geschrei zu disharmoni schen Klageliedern mischten und vor seinen Augen eine verkleinerte Version des ganzen Universums dem Zorn des Dämonenfürsten zum Opfer fiel.
    Er konnte nicht ganz leugnen, dass der Luzifer gut war in dem, was er tat. Das war schon beeindruckend. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn ganz Northerly Island zusammengebrochen und im Michigansee ver sunken wäre.
    Und dann traf ihn ein heißer, scharfer Gedanke wie ein Pfeil in die Brust.
    Wo zur Hölle war Joana?
     
    ~*~
     
    Sie wich rückwärts und starrte ungläubig in den Kra ter, der sich vor ihr bildete wie eine Laufmasche in einem Strumpf. Der Asphalt war einfach aufgeplatzt, doch die darunterliegenden Gesteinsschichten oder Hohlräume von Kanälen und der U-Bahn ließen sich nicht erkennen, weil sofort Wasser aufstieg und den Riss flutete.
    Ein Kleinwagen war hineingestürzt , eingebrochen wie in zu dünnes Eis. Die Fahrerin hatte sich retten können und spätestens da hatten alle anderen Auto fahrer ihre Wagen stehen gelassen und sich zu Fuß in Sicherheit gebracht. „Die Russen kommen!“, hatte einer gebrüllt und Joana war nicht sicher, ob er hyste risch geworden war oder einfach einen sehr eigenen Humor besaß.
    Sie sah den Krater entlang. Er schien kein Ende zu finden, zog sich , so weit sie sehen konnte in östliche Richtung und wurde zunehmend breiter wie ein überdimensionales V. Es schien, als riss das Land vom Lake Michigan aus auf, sodass das Wasser in den Krater lief. Und es hörte einfach nicht auf. Die Erde unter ihren Füßen zitterte immer wieder in leichten Schaudern und jedes Mal brach mehr Grund weg und vergrößerte die blutende Wunde, die sich zielstrebig ins Herz von Chicago fraß.
    „Joana, komm da weg!“, rief Mary, und erst jetzt fiel Joana auf, wie nah sie in ihrer entsetzten Faszination dem Kraterrand gekommen war. Die meisten Men schen hatten längst großen Sicherheitsabstand zwi schen sich und das steigende Wasser gebracht. Nur eine kleine Gruppe schnell eingetroffener Feuerwehr männer stürmten von der anderen Seite darauf zu, um sicherzustellen, dass in dem Wagen keine Men schen mehr saßen. Sie riefen ihr über das Grollen der Steine und das Rauschen des Wassers etwas zu: „Verschwinden Sie, hauen Sie ab!“
    Wie als Reaktion, weil sie sich noch immer nicht von dem Anblick losreißen konnte, brach plötzlich ein Ausläufer rechtwinklig vom Krater ab. Zuerst war es nur ein Riss, der gezackt wie ein Blitz in Joanas Richtung schoss und zwischen ihren Füßen die Stra ßendecke teilte. Doch noch ehe sie erfasst hatte, dass das kein Zufall sein konnte, sondern eine an sie adressierte Aussage – wenn nicht ein Angriff –, brach die dunkle Linie auf, füllte sich mit schwarzem, schäu mendem Wasser und der Boden unter ihren Füßen rutschte wie zwei auf dem Wasser treibende Eisschol len auseinander.
    Ehe sie vollends begriffen hatte, war die Lücke zwi schen ihren Beinen beinah zu groß, als dass sie sich retten konnte. Nur knapp erreichte sie die sichere Seite, fiel hin und der Asphalt fraß sich erst durch ihre Jeans und dann durch die Haut an ihren Knien. Sie fluchte leise. Mary packte sie am Oberarm, zerrte sie auf die Füße und brachte sie, unverständliches Zeug brabbelnd, vom Krater weg.
    „Weg hier!“, verstand Joana als Einziges . „Nur weg hier!“
    Sie rannten dicht beieinander und Joana sah sich immer wieder über die Schulter um. Sie konnte kaum glauben, dass es vorbei sein sollte. War es nicht viel wahrscheinlicher, dass der Krater sie verfolgte, um sie in die Tiefe zu reißen? Mary hielt konsequent den Himmel im Blick, ihr schienen herabstürzende Brocken und Dachziegeln die größte Gefahr zu sein. Wieder einmal war das Mobilfunknetz zum Erliegen gekommen, ob durch Überlastung oder durch umge stürzte Masten wusste niemand.
    Das Beben war zum Erliegen gekommen, als sie das Hotel erreicht hatten. Es wunderte Joana kaum, dass es in Near South Side, wo sie sich aufgehalten hatten, ver hee rende Zerstörungen gab und in Armour Squäre, dem angrenzenden Stadtteil, in dem das Hotel lag, kaum etwas geschehen war. Es war eine deutliche Mitteilung.
    Ich weiß, wo du bist. Auf den Zentimeter genau, weiß ich, wo du bist. Ich finde dich. Überall.
    Der Luzifer wollte ihr Angst machen. Was dieser

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