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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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„Schon okay“ hervor. Zögernd stieg der Mann wieder ein, fuhr weiter. Ihr Herz donnerte, diktierte ihrem Atem ein hastiges Keuchen auf. Die Straße schien zu verschwinden und mit ihr die Men schen, die Joanas auffälligen Oldtimer eben noch angestarrt hatten. Sie sah auf, blinzelte und sah nichts als eine surreale Wüste um sich herum. Staub und flirrende Hitze, wo eben noch Oleander und Myrte wild am Straßenrand gewachsen waren. Eine Horde gaffender Geister erschien, wo eben ein Weißdorn hell geblüht hatte. Sie bekam Staub in den Mund, schluckte ihn, war gezwungen, ihn einzuatmen. Über all war dieser Staub und dort, wo Tränen ihn von d en Wangen wuschen, brannte ihre Haut. Sie ertrug den Geruch des alten Autos nicht mehr, auf irgendeine Art roch es nach den Kriegen, die es überstanden hatte, sowie nach Toten. Zitternd stieß sie die Tür auf, schwankte in die Wüste, die wieder zu krautigen Gewächsen wurde, kippte auf die Knie und übergab sich.
    Als sie den Kopf hob, fühlte sie sich unvermittelt wieder völlig klar.
    Himmel, was war gerade mit ihr passiert? Es schien, als hätte man ihr eine Droge untergejubelt. Doch so einfach war es nicht. Es war Macht gewesen, die sie wie die Druckwelle einer Detonation umgeworfen hatte. Es musste mit Nicholas zusammenhängen und mit dem, was für ihn Cut bedeutete. Ob er es selbst verursacht hatte? Sie hoffte es, denn anderenfalls musste er ebenfalls ein Opfer dieser Kraft geworden sein, die ihre Realität gerade mit gnadenloser Bruta lität verschoben hatte.
    Kraftlos sank sie auf den Fahrersitz, legte die Hand auf ihren Bauch und lauschte. Die Welt war immer noch viel zu still; sie war ein Film, den jemand angehalten hatte, nur die Figur, in der sie festsaß, musste weiterspielen. Sie und dieses Etwas in ihr drin. Mit einem Mal war ihr vollkommen klar, dass es da war. Ob das gut oder schlecht war, war ihr weit weni ger klar. Es war zur Hälfte dämonisch. Sie wischte die Bedenken fort wie einen Fussel, auch wenn dieser Fussel Widerhaken hatte und ihr Schrammen in die Haut grub.
    Sie riss sich zusammen. Dämonisch. Na und? Es war reichlich spät, um damit anzufangen, sich vor Dämonen zu fürchten. Von weit her kam der Ge danke, dass die Dämonen sich vor ihr zu fürchten hatten. Aber Moment mal. Joana fuhr sich mit den Händen kühlend übers Gesicht, um besser nachden ken zu können. Sie hatte etwas vergessen, etwas Wichtiges, das ihre Clerica-Kräfte betraf. Das Wissen darum saß wie ein Splitter unter der Haut, aber sie kam nicht dran. Was war es nur gewesen? Mit aller Kraft dachte sie nach, sei es nur, um sich von der Sorge um Nicholas einen Moment abzulenken. Hatte Rut ihr etwas erzählt, die alte Isländerin, die kurz vor Weihnachten von ihrer dämonischen Ziehtochter getötet worden war? Oh, verräterische Brut war ja ein prächtiger Gedanke! Schnell fort damit. Rut war es auch nicht gewesen, die ihr dieses Detail verraten hatte, aber sie hatte in ihrem Haus davon gehört. Richtig, am Telefon. Endlich fiel es ihr wieder ein. Tina, eine der Clerica-Frauen, die sie über ihre Tante Agnes kannte, hatte sie in ihrem Telefonat gefragt, ob der Grund, warum sie keine Clerica-Kräfte besaß, eine Schwangerschaft war. Joana hatte dem damals kaum Beachtung geschenkt. Warum auch, sie war ja nicht schwanger gewesen, hatte sich aber hinterher zusammengereimt, dass eine Schwangerschaft offen bar die Kräfte neutralisierte. „Ansonsten wäre es dort drin für dich vermutlich auch nicht so kuschelig“, murmelte sie und tippte ihren Bauch an. Es kam keine Reaktion. Aber was erwartete sie auch. Sie konnte allenfalls in der neunten oder zehnten Woche sein, selbst ein Dämonenbaby war zu diesem Zeitpunkt sicher noch klein wie eine Garnele. Oder? Wie blöd, dass sie keinerlei Ahnung über das gesunde Wachstum halb dämonischer Embryonen hatte. Aus irgendeinem Grund wurde ihr schon wieder schlecht. Aber ihr Kopf war klar genug, damit sie weiterfahren konnte, so steckte sie sich ein Kaubonbon in den Mund, biss krampfhaft darauf herum und hoffte, das würde ihren Magen bis Loulé unter Kontrolle halten.
    Tatsächlich musste sie sich erst wieder übergeben, als sie das Café erreicht hatte, und diese Übelkeit hatte nichts mit Schwangerschaft zu tun, sondern mit der Situation, die nun mal zum Kotzen war. Nicholas hatte, so berichtete die Kellnerin, das Vertigo eine halbe Stunde zuvor verlassen. Vorher, so erzählte sie weiter, war er vor Schmerzen schreiend zusammen gebrochen,

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