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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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ehe sie es ansteuerte, fuhr sie ein paar nichtssagende Runden um Loulé herum, immer die Rückspiegel im Blick. Erst als sie sicher war, dass ihr niemand folgte, arbeitete sie weitere Punkte ihrer Liste ab. Volltanken. Proviant für die Fahrt einkaufen. Schließlich steuerte sie das im mau rischen Stil erbaute Hotel an, das sie wahllos aus einer Liste ausgesucht hatte. Nicholas hatte dort etwas für sie hinterlegt, ein weiterer Punkt auf der Liste. Oh, wie sie sich darüber geärgert hatte. Er war mit ihr Essen gewesen an diesem Tag. Ein perfektes Dinner nach Nichoa s’ Art: Auf irgendeinem Parkplatz zwi schen Olivenbäumen und Kalksteinfelsen. Sie hatten warmen Weißwein getrunken, zusammengerollte Pizza gegessen und sich mit dem Öl bekleckert, das an der Unterseite troff. Hinterher hatte er ihr weiße Windröschen gepflückt und sie kaufte ihm die Unbe schwertheit, die er vorgab, nicht ganz ab, obwohl sie so gelacht hatten. Schließlich wollte er, dass sie ein Hotel aus einem Prospekt aussuchte und Joana nahm in der Hoffnung, sie würden dort einkehren, das Schönste; das mit dem cremefarbenen Kuppeldach, das aussah, als wäre es mit dem letzten Sturm von Marokko herübergeflogen. Sie hätte ahnen müssen, dass es nicht um eine romantische Nacht ging. Er versprach, in diesem Hotel etwas zurückzulassen für den Fall, dass sie sich trennen mussten. „Etwas Schönes?“, fragte sie, und er sagte: „So schön wie die“, und deutete auf die unschuldigen kleinen Blumen. Erst viel später war ihr eingefallen, dass Buschwindröschen giftig sind.
    Das Hotel war noch viel schöner als im Werbe prospekt. Beängstigend. Der Weg zur Rezeption führte über einen sandfarbenen Teppich, auf dem ihre Chucks Schmutzspuren hinterließen. Die Hotel angestellte überreichte ihr ein Päckchen, als sie ihren Namen nannte , und bot einen Kaffee an. Joana wollte nicht unhöflich sein, trotzdem drehte sie sich ohne ein Dankeschön um und floh aus dem Hotel, ließ den üppigen Vorgarten, in dem Vögel trällerten sowie die ersten Hummeln brummten, in Sprintgeschwindigkeit hinter sich und sprang in ihr Auto, als würde draußen ein Schneesturm toben. Sie kannte Nicholas gut genug , um zu spüren, dass in diesem Päckchen eine Bombe lauerte. Wenn nicht aus Plastiksprengstoff, dann im übertragenen Sinn. Niemand sollte in der Nähe sein, wenn sie es öffnete. Ihre Angst zwang sie, das einfache braune Packpapier sofort herunterzu reißen. Keinen Augenblick wollte sie verstreichen las sen, immerhin konnte sie hoffen, einen Hinweis zu finden, wann und wo sie ihn wiedersehen würde. Irgendetwas musste das Päckchen enthalten; ihre Sen soren schlugen darauf an und signalisierten Alarm. Ihr Gefühl täuschte sie selten, so wenig sie unpräzisen Hinweisen wie Gefühlen auch über den Weg traute. Unter dem Papier befand sich eine Schachtel und in dieser waren enttäuschender w eise nur Geldbündel.
    Er schickte ihr Geld? Er wagte es, ihr verdammtes Geld zu schicken?
    Einen Moment war sie fassungslos, dann wütend und schließlich stinksauer. Wie konnte dieser Mistkerl es fertigbringen, sie mit Moneten abzuspeisen! Sie brauchte sein Geld nicht, sie hatte ihr eigenes. Eine scheue innere Stimme hinter ihrer Stirn wisperte eine entschuldigende Erklärung. Es wäre möglich, dass sie ohne ihre Bankkarten dagestanden hätte, vielleicht sogar ohne Auto. Was hätte er ihr auch sonst hier deponieren sollen? Als er das Päckchen, geschätzte dreißigtausend Euro, für sie hinterlegte, schien die Welt noch in Ordnung. Dennoch fühlte sie sich um Antworten betrogen. Doch dann entdeckte sie etwas, das ihr entgangen war. Auf dem Boden des Päck chens stand mit Bleistift eine Nummer. Joana er kannte sie sofort wieder. Es war ihre Hamburger Telefonnummer ohne Vorwahl und mit zwei zusätz lichen Ziffern hintendran. 21.
    Einundzwanzig? Was sollte das bedeuten. Drei Mal die Sieben? Die Hälfte von zweiundvierzig?
    „Was willst du mir sagen?“
    Es kam lediglich eins infrage: Zimmer 21. Von jetzt auf gleich begann ihr Herz , erneut zu rasen. Ob er dort auf sie wartete? Nein, rede dir nichts ein, so leicht macht er es dir nicht. Aber gewiss wartete dort, in Zimmer 21, ein weiterer Hinweis.
    Erneut durchquerte sie den Vorgarten, hinterließ weitere Abdrücke auf dem Teppich. Ein weiblicher Gast im Cocktailkleid starrte ihr nach, als wäre sie ein aus seinem Käfig ausgebrochenes Tier. Auch die Dame an der Rezeption wirkte nun deutlich verwirrt, händigte ihr

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