Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
Vom Netzwerk:
allerdings nach einem Blick in ihren Computer die Keycard zu Zimmer 21 aus.
    „Danke“, murmelte Joana. „Es tut mir leid, wenn ich etwas … hektisch wirke. Es ist kompliziert.“
    Die Hotelangestellte zeigte ein diskretes Lächeln. „Haben Sie Gepäck, Senhora?“
    Doch Joana hatte sich schon abgewandt und eilte die Treppen hoch. Zimmer 21 war sehr weiß, sehr nobel und bestimmt sehr teuer. Vor allem aber war es sehr leer. Sie hatte nicht ernsthaft damit gerechnet, Nicholas in diesem Zimmer vorzufinden, aber über haupt nichts zu finden war eine herbere Enttäuschung als das Geld. Sie suchte überall. Unter dem Bett. Im Spiegeltürenschrank. In der Blumenvase, in der eine Orchidee die Sterilität des Raumes noch untermalte. Sie öffnete das Fenster und klopfte die Fassade ab, wackelte an den Läden und tastete sich an der Regen rinne entlang. Schließlich ging sie ins Bad und nahm den Spiegel ab, um dahinter nach einem Brief zu suchen. Nichts als nachtblaue Kacheln. Frustriert und müde setzte sie sich auf den Toilettendeckel. Hier war nichts, wann sah sie es endlich ein. Sie sollte zum Auto zurückgehen und fahren, ehe die Katastrophen des Tages beschlossen, Babys zu machen. Fehlte nur noch, dass man ihr den Wagen aufbrechen und dieses Geld stehlen würde, das sie nicht haben wollte. Bevor sie ging, schüttete sie sich am Waschbecken ein paar Handvoll Wasser ins Gesicht, um die Gedanken zu klären, denn das Adrenalin hatte diese Arbeit einge stellt. In ihrem Hirn bildete sich Nebel aus Resig nation vermischt mit der Ahnungslosigkeit, wie es weitergehen sollte, zäh wie Graupensuppe. Das Klop fen an der Tür war so leise, dass sie zunächst glaubte, es sich eingebildet zu haben. Doch es klopfte ein zweites Mal.
    „Herein.“
    „Service“, fiepste die hereinkommende junge Frau. Sie trug die Uniform der hiesigen Zimmermädchen, wenn sie ihr auch etwas zu groß schien. Sie musterte Joana, ihr war, als gliche die Frau im Kopf ein paar Punkte ab und kam schließlich zum Ergebnis, dem richtigen Hotelgast gegenüberzustehen . Ihr Lächeln zeigte eine an Madonna erinnernde Zahnlücke und war sehr hübsch, wenn auch unterwürfig schüchtern. „Darf ich mich rasch davon überzeugen, dass alles zu Ihrer Zufriedenheit sein wird?“ Das Mädchen flüs terte fast und ignorierte Joanas Einwand, dass alles bestens sei. Stattdessen schob sie sie zaghaft zurück ins Bad und drehte den Hahn der Badewanne voll auf. Offenbar sollte niemand mit anhören können, was sie sagte. „Instruktionen.“ Ihre Stimme zitterte.
    „Instruktionen? Von wem?“
    „Das wissen Sie. Ich muss mich beeilen. Möchten Sie die Wahrheit wissen?“ Das Mädchen biss sich auf die Unterlippe, schien überlegen zu müssen, vielleicht fiel ihm der genaue Wortlaut nicht mehr ein. „Sie sol len wissen, dass es keine schöne Wahrheit ist, aber wenn Sie sie kennen wollen, dann haben Sie jetzt die Möglichkeit dazu.“
    In Joanas Ohren klang das, was das Zimmermäd chen nicht sagte, in grässlichen Misstönen. Jetzt – und dann nie wieder. Sie hatte nicht die geringste Idee, worum es sich bei dieser dubiosen Wahrheit handeln konnte. „Ich will wissen, wo er ist.“ Und wie ich zu ihm gelange.
    Der Gesichtsausdruck der jungen Frau machte deutlich, dass sie darüber nichts wusste. „Ich habe nur diesen Brief. Was drin steht, weiß ich nicht. Ich soll Sie warnen und Ihnen den Umschlag überreichen, wenn Sie sich nicht abhalten lassen, ihn zu verlangen. Ich soll Ihnen ausrichten, dass es dem Herrn lieber wäre, Sie würden nicht auf die Wahrheit bestehen.“
    „Es tut mir leid, Nicholas“, sagte Joana, als wäre er mit ihnen im Raum. „Aber darauf muss ich beste hen.“ Es war die einzige Chance, ihn zu finden. Sie war gefährlich, sonst würde er sie nicht derart auf w e ndig verstecken und vor fremden Zugriffen absi chern. Aber wenn es einen gefährlichen Weg gab, ihn zu finden, dann musste sie das als gute Nachricht betrachten. Es könnte schlimmer sein. Es könnte überhaupt keinen Weg geben.
    „Geben Sie mir den Brief.“
     
    Wenig später saß Joana wieder im Auto und über querte über die E1 fahrend die Grenze zu Spanien. Links und rechts zur Straße führten Wiesen, Heide und überschwemmtes Weideland, das Joana an die norddeutsche Masch erinnerte, bis zum Horizont. Sonnenlicht brach sich in den flachen Tümpeln. Der Himmel war bis zum Mittag blau gewesen, nun gleißte er beinah weiß. Es war viel zu heiß für März. Die Hitze hatte den

Weitere Kostenlose Bücher