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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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befürchten. Sie konnten weder gebannt noch beschworen werden. Wenn dieses Baby ähnlich heranwuchs, dann würde sie damit zurecht kommen, egal welche besonderen Ansprüche es stel len würde. Alle Glücksgefühle wurden jedoch von der Kälte zerstört, die das Wissen um Nichola s’ Ver schwinden mit sich brachte. Allein würde sie das sicher nicht schaffen.
    Mary stützte die Ellbogen auf den Tisch und ver grub die Hände in ihrem Haar. Wie lang es geworden war, es reichte inzwischen weit über ihre Schultern. Hatte sie ihre Mutter wirklich so lange nicht gesehen? „Du bist weit mehr als eine Jägerin, Joana.“
    „Was immer du mir sagen willst, spuck es aus.“ Joana wurde ungeduldig. „Deine Andeutungen sind kaum auszuhalten. Nur Mut, raus damit, dann geht es dir besser.“
    „Es ist nicht leicht zu entscheiden, wo der Anfang liegt. Wo beginnt ein Kreis, Joana?“
    Sie verkniff sich ein weiteres entnervtes Seufzen. „Mama! Denk an meine Kryptik-Allergie! Wenn du nicht willst, dass ich Pusteln im Gesicht bekomme, dann …“
    „Die Geschichte um die Liebe zwischen deinem Vater und mir – sie ist gelogen.“
    Mary sagte das einfach so. Und dann schwieg sie.
    „Das bedeutet?“, brachte Joana nach einer Zeit her vor, die sie nicht bestimmen konnte. „Frederik … er war nicht mein …“
    „Doch, doch. Frederik war dein Vater und“, Mary lächelte schief, „ich bin zweifelsfrei deine Mutter. Aber alles, was ich dir über unser Kennenlernen und unser ‚Verlieben‘ erzählt habe, hat sich in Wahrheit etwas anders zugetragen.“
    Etwas anders. Das klang nicht, als müsste zwangs läufig eine Katastrophe biblischen Ausmaßes dahin terstecken . Leider weckte der bemühte Zug um Marys Mund genau diese Assoziation.
    „Wir lernten uns in New York kennen, so weit stimmt die Geschichte. Allerdings trafen wir nicht zufällig aufeinander.“
    „Sondern?“
    Mary schien ihre Antwort sorgfältig abzuwägen. Schließlich sagte sie: „Beruflich.“
    In Joanas Kopf griffen Informationen ineinander wie Zahnräder einer zu schnell laufenden Uhr. Beruf lich? Bedeutete das, Mama war ebenfalls eine Clerica? Doch irgendwo blockierte ein Sandkorn den Mecha nismus, irgendetwas hakte. Was hatte ihre alte Mento rin Rut genau gesagt? Aus der Verbindung zweier Clerica entspringt ein Nekromant – und hier fasste ein Rädchen nicht ins andere. Denn sie, das Kind, hatte eindeutig die Fähigkeiten, die den Clerica zu eigen wa ren. Nun, sie konnte sich wahrhaftig nicht als talen tiert bezeichnen, aber Rut hatte ihr ebenfalls erklärt, dass dies nicht verwunderlich sei, da sie ihre Magie erst im Erwachsenenalter geweckt und daher in der prägenden Jugendzeit nie trainiert hatte. Der Zug, eine begabte Clerica zu werden, war abgefahren. Nichtsdestotrotz war sie eine Clerica. Was bedeu tete   …
    „Du kannst keine Dämonenjägerin sein.“
    Mary senkte den Blick. „Natürlich nicht. Meine Eltern waren es.“ Und als hätte sie das störende Sand korn mit diesen paar Worten weggepustet, brachte sie damit endlich Licht ins Dunkel. Wenn man denn da von sprechen konnte, denn wirklich erhellend war die Information nicht, wenn sie auch vieles erklärte: Mama war keine Jägerin, sondern eine Beschwörerin.
    Sie war eine Nekromantin.
    ~*~
     
    „Du hast dich auffallend schnell erholt. Wie schön.“
    Klack, klack, klack, klapperten Stilettos über den Marmor. Nicholas konnte einen Anflug von Erstau nen nicht ganz von sich weisen. Er hatte den Dämon, der in der beeindruckenden weiblichen Gestalt, die er bereits gesehen hatte, nicht herankommen hören. Lautlos und ohne eine Energie schwingen zu lassen, die er hätte wahrnehmen können, war sie ins Haus gekommen. Er ließ seinen Blick auf ihr ruhen, wäh rend sie gelassen an ihn herantrat und mit einem kaum merklichen Nicken seine Whiskywahl abseg nete. Zur Hölle, wenn sie nicht zufällig der Luzifer wäre und er krank vor Sehnsucht nach seiner Frau, hätte es ihn brennend interessiert, wie sie unterm Höschen aussah.
    „Und wie ich sehe“, fuhr sie fort und setzte sich ihm gegenüber, wobei sie die Beine übereinander schlug und kurz erahnen ließ, das ihr angedachte Hös chen überhaupt nicht zu tragen, „fühlst du dich bereits wie zu Hause. Auch das ist ganz in meinem Interesse. Ich freue mich, Nybbas. Willkommen.“ Sie lächelte, er hätte es fast als herzlich bezeichnet, hätte er nicht die Gewissheit, dass ihm von dieser Fürstin noch etwas blühte. „Du wirkst skeptisch, mein

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