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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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unsere Zu kunft?“, fragte sie und überraschte ihre Mutter mit diesem unerwarteten Themenwechsel. „Weißt du ent scheidende Dinge? Ob ich meinen Mann zurückbe komme? Ob mein Kind … gesund sein wird?“ Oder das, was man aus menschlicher Sicht darunter ver stand. „Oder ob du noch mal einen Partner finden wirst?“
    Mary beantwortete jede Frage mit einem sachten Kopfschütteln. „Sinae verriet mir wenig. Außer dem, was ich dir erzählt habe, waren es allenfalls Kleinig keiten, die ich längst vergessen habe.“
    „Lottozahlen wären praktisch gewesen“, überlegte Joana. „Oder Naturkatastrophen, Weltuntergänge …“
    „Manches erfährt man besser nicht“, erwiderte Mary ernst. „Ich habe das Gefühl, dass sie mir diese Sache nur verraten hat, weil ich anderenfalls vor Sorge gestorben wäre. Normalerweise war sie mir gegenüber sehr zurückhaltend.“
    Sicher nicht ohne Grund. Joana wollte nicht darüber nachdenken, welche schwerwiegenden Veränderungen Menschen der Welt antun konnten, wenn sie ihre Zu kunft kannten. „Aber eines verstehe ich nicht, Mama. Du hattest keine gute Beziehung zu … Frederiks Familie.“ Nach allem, was sie wusste, wollte ihr das Wort Papa nicht mehr über die Lippen.
    Mary stemmte die Hände in die Hüften. „Sprich es aus, Joana! Ich habe sie alle wie die Pest gehasst.“
    „Warum bist du dann nach seinem Tod nicht weg gezogen? Du bist immer in Kontakt mit Agnes geblie ben, dabei wart ihr euch spinnefeind.“
    „Es gab eine Abmachung“, erklärte Mary. Ihre Miene ließ erkennen, was sie davon hielt, nämlich ungefähr noch weniger als von Rattengift im Tee. „Agnes kam nach Frederiks Tod in unsere Wohnung, um ein paar seiner Sachen zu holen. Dabei fiel ihr mein Mutterpass ins Auge.“ Sie atmete sehr tief ein und dann langsam, wie um Beherrschung ringend wieder aus. „Und sie hat mich erpresst. Sie drohte mir, dafür zu sorgen, dass mein Kind – du – mir von ihrer Familie weggenommen werden würde; schließ lich hätte die Familie ein Recht darauf. Um dies zu verhindern, musste ich ihr versprechen, in Kontakt zu bleiben, sodass sie dich und deine Entwicklung über wachen konnte und dich, falls du besondere Begabun gen entwickeln solltest, lehren konnte, damit umzu gehen. Im Gegenzug versprach sie mir, dich mit all diesem Kram in Ruhe zu lassen, sofern du keine be sonderen Fähigkeiten zeigst. Erinnerst du dich an das Bernsteinamulett, das sie immer um den Hals trug?“
    Joana nickte. Eine ihrer ersten Kindheitserinne rungen handelte davon, wie sie den kleinen, braunen Stein in den Mund steckte und darauf herumknab berte .
    „Darin war dein Blut. Deine erste magische Hand lung sprengte den Bernstein.“
    „Raffiniert“, entwich es Joana, auch wenn diese rapide Überwachung ihr nicht schmeckte. Sie versuch te sich zu erinnern, ob sie das Amulett bei ihrer letzten Begegnung mit Agnes noch gesehen hatte. Da mals fürchtete sie gerade, dass Nicholas gebannt wor den war , und hatte nicht darauf geachtet. Die Erinne rung rief neben dem Verlust von Elias auch die Angst um Nicholas wach. Es hatte alles so hoffnungslos ausgesehen, dabei hatten die Probleme gerade erst begonnen. Würde auch dieses Mal alles gut ausgehen? Warum hatte sie das felsenfeste Gefühl, dass es dies mal viel schwieriger werden würde?
     

8
     
    E
    r wusste nicht, wie viele Tage, Wochen oder Monate vergangen waren, aber er bemerkte, dass Lillian, die sich beharrlich Natasha nannte und dabei leicht lispelte, inzwischen häufiger kam. Sie brachte ihm nun in gewisser Regel mäßigkeit Essen, was er als weitaus effektivere Folter bezeichnen musste als die Nulldiät zuvor. Denn wäh rend sein Körper bei keiner Nahrung irgendwann taub und zu schwach für jegliche Gefühle, auch die quälenden, geworden war, verhielt sich das bei kon stanter, aber zu geringer Nahrungszufuhr geringfügig anders. Der Hunger machte ihn fast wahnsinnig und biss sich in seinem Inneren mit der Gier des Nybba s’ . Nicholas spürte, wie der Dämon langsam begann, seine eigenen Gefühle anzufressen. Immer häufiger übermannte ihn Gleichgültigkeit und selten erwischte er sich bei dem Gedanken, dass es ohnehin egal war, was er tat oder ließ. Wenn er dem Nybbas die Ent scheidung überließ, würde dieser auch die Angst vor dem Bann verschlingen. Die Panik, die Klaustropho bie und die schrecklichen Visionen von Ewigkeit. Warum nicht? Warum nicht dem Luzifer alles erzäh len, was er …
    Nein! Genau das bezweckte

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