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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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eigener.
    „Du weißt doch, dass ich die Clerica bekomme, wie ich alles bekomme, was ich will.“
    Er gab ihr keine Antwort mehr, weil sie die Wahr heit kannte und Lügen keinen Sinn mehr machten. Auch Marina blieb eine Weile still, und er bildete sich ein, dass sie damit einen Anflug von Respekt kundtat .
    Schließlich setzte sie sich in ihrem Liegestuhl auf und sah ihn an. „Du widersprichst nicht?“
    Er musste lächeln , ohne zu wissen, warum, denn Grund gab es nicht. „Kennst du Alexander Pope, Ma rina? Weißt du, was er sagte? Narren stürzen vorwärts, wo Engel leise schreiten. Ich muss während unseres netten Stelldicheins ständig daran denken. Vielleicht, weil ich mal einen sehr närrischen Engel kannte.“
    „Engel sind Sklaven und schwach“, klärte sie ihn überheblich auf.
    „Das lassen sie dich nur glauben. Und dann stoßen sie dir ein Schwert in die Brust und schicken dich durch die Hölle, um ihre Wünsche zu erfüllen.“ Elias, Elias. Ich hätte deinen Wunsch, das verlorene Kind zu retten, mit Freude erfüllt. Verzeih mir, dass ich nicht mehr in der Situation bin, um dem Luzifer Bitten vorzutragen.
    Marina rieb in einer menschlichen Geste die Lippen aufeinander, als wäre sie unsicher. „Dann hast du nun also wahrhaftig die Seiten gewechselt.“
    „Es gibt keine Seiten, Fürst“, er sagte bewusst nicht mein Fürst, „weil in dem Fall eine Seite richtig und eine falsch wäre.“
    Sie stand auf, schlenderte langsam an seinem Stuhl vorbei, strich mit dem Finger über die Lehne und berührte seinen Rücken. Er sah, dass sie irgendwo un ter ihrem Fleisch stark angespannt war. „Du bist ein Dämon, Nybbas. Wie kannst du gerade sie schützen?“
    „Du würdest dich wundern, wie leicht mir das fällt. Wie könnte ich es nicht?“
    „Es ist nicht richtig!“ Erneut legte sie Kraft in ihre Stimme. „Wir waren Götter, du Narr, wir alle! Und sie kamen und riefen die schwächeren unter uns mit ihren Namen. Sie machten unsere Kinder zu Sklaven. Sie sperren uns ein! Grundlos, als Strafe, weil wir ihren Beschwörungen folgen.“
    Nicholas hätte wirklich gern etwas Geistreiches geantwortet, aber dazu war er nach der Folter beim besten Willen nicht mehr in der Lage. Alles, was ihm einfiel, war: „Heul doch.“
    Ihre Ohrfeige folgte auf dem Fuße. Er gab sich Mühe, nicht zu lachen. Es war äußerst erheiternd, zu sehen, dass er sie selbst in seinem Zustand noch ärgern konnte.
    „Mal im Ernst“, sagte er versöhnlich. „Wir waren niemals Götter. Wir waren willenlose Energie. Chaos. Und wir sind, was Nekromanten aus uns machten. Du hast recht, wenn du sagst, dass sie uns mit Namen an sich fesseln, ebenso mit den Eigenheiten, die sie uns geben. Aber Fesseln haben die Eigenschaft, dass sie irgendwann reißen, und dann sind wir frei. Die Namen und alles, was sie uns gegeben haben, bleiben uns.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich kann mir nicht helfen, Marina, aber ich finde den Tausch aus gesprochen fair.“
    Sie kniff die Lippen zusammen, der Ansatz eines garstigen Grinsens. „Das sagst ausgerechnet du. Du hast Lorenna so gehasst.“
    „Gehasst“, bestätigte er, „und geliebt, wie sie mich hasste und liebte. Ich hätte sie getötet, wenn sie mir nicht zuvorgekommen wäre. Und ich habe ihr verzie hen. Ich mag das, was sie aus mir gemacht hat.“
    In Marinas Gesicht leuchtete etwas auf, als wäre das Gespräch nun endlich an einem Punkt angelangt, auf den sie seit Längerem hinauswollte . „Was hat sie denn aus dir gemacht? Einen vollkommen unvorsichtigen Dämon.“
    „Mutig“, korrigierte er.
    „Pah! Mutig … Ich nenne es dumm!“
    „Einigen wir uns auf leichtsinnig.“
    Sie wischte seinen Einwand mit einer Handbe wegung von sich. „Fakt ist, Nybbas, dass Lorenna dir nichts gegeben hat, was von Bedeutung ist.“
    „Du irrst.“ Wenn sie nur ahnen würde, wie sehr. „Sie hat mir etwas sehr Bedeutsames nicht gegeben. Reue.“
    Marina zerrte die Brauen so weit in die Höhe, dass es den Anschein hatte, ihr würden gleich die Augen aus dem Kopf quellen. „Was sagst du Dummkopf da ? Sie hat dir keine Reue gegeben?“
    „Und kein Bedauern. Sie verfügte nicht über diese Gefühle, daher kann sie sie mir nicht gegeben haben. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr das mein Leben erleichtert.“
    „Nicholas!“, rief Marina und begann zu lachen , als wäre sie verrückt geworden. „Lorenna, die alte Hexe, ist aus Reue gestorben.“
    Er versuchte, sich sein Erstaunen nicht anmerken zu

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