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Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn

Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn

Titel: Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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an.
    »Trotzdem habt Ihr Euch für die Baronswürde entschieden, weil Ihr ganz genau wusstet, dass Ihr in dieser Eigenschaft, zusammen mit mir, Eurem Freund, dem Abt von St. Precious, am meisten Gutes bewirken könnt«, fuhr Abt Braumin fort. »Und diese Entscheidung war klug, wie jeder in Palmaris bestätigen wird. Daher liegt die Entscheidung abermals bei Euch, wenn Ihr Euer Herz gegen den Wunsch abwägt, Großes für die Welt zu bewirken. Seid versichert, der Aufstieg von Jilseponie Wyndon in das Amt der Königin des Bärenreiches würde im gesamten Abellikaner-Orden als großer Segen begrüßt werden, geradezu als ein Zeichen der Hoffnung auf eine noch strahlendere Zukunft!«
    »Die Zukunft der Kirche erscheint bereits jetzt in einem strahlenden Licht«, erklärte Jilseponie.
    »Sicher!«, pflichtete Abt Braumin ihr bei. »Weil der Bund von Avelyn viele unserer vordem miteinander im Streit liegenden Brüder im Geist vereint hat. Fürs Erste wenigstens.«
    Seine letzte Bemerkung enthielt ein gewisses Maß an düsterer Vorahnung, die der scharfsichtigen Jilseponie keineswegs entging.
    »Abt Agronguerres Gesundheit lässt zusehends nach«, erklärte Braumin. »Er ist ein alter Mann, der in jeder Hinsicht müde wird. Vielleicht bleibt er noch ein weiteres Jahr oder zwei in Amt und Würden und auf dieser Welt, ob aber länger, ist äußerst fraglich.«
    »Und es gibt keinen eindeutigen Nachfolger«, fügte Viscenti hinzu. »Wahrscheinlich wird Fio Bou-raiy sich um das Amt bewerben.«
    »Und ich werde ihn unterstützen«, fügte Abt Braumin ebenso rasch wie überraschend hinzu.
    »Bewerbt Ihr Euch etwa nicht um das Amt?«, fragte Jilseponie.
    »Ich fürchte, ich bin noch zu jung, um Chancen zu haben«, sagte Braumin. »Und sollte ich mich trotzdem dazu entschließen, würde das Bou-raiy zweifellos Stimmen kosten.«
    »Einem Mann, den Ihr noch nie recht mochtet«, erinnerte ihn Jilseponie.
    »Aber eine weitaus bessere Wahl als die Alternative«, erwiderte Braumin. »Denn wenn nicht Meister Bou-raiy, dann wird es sicherlich Abt Olin von St. Bondabruce aus Entel, ein Mann, der am Bund von Avelyn nicht beteiligt ist.«
    »Entel ist weit weg vom Barbakan«, entgegnete Jilseponie trocken.
    »Ein Mann, der in den finsteren Zeiten der Pest insgeheim Marcalo De’Unnero und seine Bruderschaft der Büßer unterstützte«, fuhr Braumin in Anspielung auf die Gruppe abtrünniger Mönche unter der Führung des grausamen De’Unnero, dem womöglich meistgehassten Gegner Jilseponies, fort. Ohne jemals die Billigung der Kirche besessen zu haben, hatte die Bruderschaft der Büßer weite Teile des Königreiches mit Angst und Schrecken überzogen, Aufstände angezettelt und behauptet, die Pest sei die Strafe Gottes für die Respektlosigkeit vieler Menschen, insbesondere der Befürworter Avelyns in der Kirche sowie der heidnischen Behreneser.
    Braumins erschreckende Behauptung gab Jilseponie ernsthaft zu denken.
    »Daher wird es sich wahrscheinlich so ergeben, dass Meister Fio Bou-raiy – oder vielleicht auch Abt Olin, weder ein Narr noch ein Fremder auf dem politischen Parkett – den Sieg davontragen wird. Wie auch immer, das ruhige Schiff der abellikanischen Kirche könnte womöglich schon bald unerwartet in einen Sturm geraten. Für uns und alle anderen wäre es besser, wenn Jilseponie Wyndon ein Amt von noch größerer Machtbefugnis übernehmen würde.«
    Jilseponie sah ihre beiden Freunde lange an und erkannte, dass wieder einmal die Verantwortung nach ihr rief. Sie ließ sich einen Moment Zeit, um noch einmal über König Danube nachzudenken, schließlich war er ein rechtschaffener und anständiger Mann, und ein gut aussehender obendrein.
    Trotzdem wusste sie, dass sie ihn niemals so lieben würde wie Elbryan.

Teil Eins
    Ein grauer Morgen bricht an
     
    Zehnmal meine Lebensdauer! Dabei ist ihnen ein Leben nach diesem versprochen, während ich bei völliger Dunkelheit in der Erde verfaulen werde, ohne mir dessen auch nur bewusst zu sein.
    Wie ist es möglich, dass ich nicht als Touel’alfar geboren wurde? Warum diese hinfällige Abstammung vom Menschen, dieser Fluch, diese Strafe eines kurzen und vergänglichen Lebens, diese Aufforderung zur Nichtigkeit? Welche Ungerechtigkeit mir gegenüber! Und doppelt ungerecht, dass ich bei den Touel’alfar, diesen unsterblichen Wesen, aufgezogen wurde, wo mir jeder Augenblick eines jeden Tages die Nachteile meiner Abstammung so schmerzhaft vor Augen führt!
    Lady Dasslerond hat mir die

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