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Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn

Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn

Titel: Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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nach Ursal begleiten.«
    »Dann wenigstens im Frühling«, sagte Danube. »Ich werde inzwischen mit den Vorbereitungen beginnen – für eine Hochzeit, wie sie das Bärenreich noch nie gesehen hat.«
    Jilseponie nickte lächelnd; eine Vielzahl verschiedener Möglichkeiten ging ihr durch den Kopf.
    »Ich fürchte mich schon jetzt vor jedem Tag des Winters«, sagte Danube zu ihr, beugte sich vor und schloss sie abermals fest in die Arme. »Sobald die Jahreszeiten wechseln, werde ich jede Stunde nach Eurem Schiff Ausschau halten.«
     
    Einige Zeit später saß Jilseponie allein in ihrem Zimmer in Chasewind Manor. Roger und Dainsey waren vorbeigekommen, aber sie hatte sie gebeten, unten zu warten und ihr ein wenig Zeit für sich zu lassen.
    Denn sie musste die Wendungen verkraften, die das Schicksal ihr an diesem Tag beschert hatte, und sie musste über ihre Reaktion auf diese Wendungen nachdenken. Sie hatte sich gegenüber König Danube sehr entgegenkommend verhalten, wie ihr jetzt klar wurde. Sicher, in vielerlei Hinsicht liebte sie ihn, trotzdem gingen ihr seine letzten Worte, seine Beteuerung, dass ihm vor jedem Tag des Winters bange war, einfach nicht mehr aus dem Kopf. Konnte sie allen Ernstes dasselbe von ihren Gefühlen behaupten? War auch ihr vor dem langen Winter bange, und noch viel wichtiger, würde er ihr länger vorkommen, nur weil Danube nicht bei ihr war?
    Vermutlich gab es unterschiedliche Ebenen der Liebe, und Jilseponie musste sich eingestehen, dass sie deren genaue Grenzpunkte eigentlich überhaupt nicht kannte. Liebte sie König Danube genug, um seine Frau zu werden? Genug, um das Bett mit ihm zu teilen, ihn zu lieben, auch körperlich, so wie sie Elbryan geliebt hatte? Elbryan hatte sie sich mit Leib und Seele verschrieben, vor ihm hatte sie sich, sowohl seelisch als auch körperlich, vollkommen entblößt. Konnte sie König Danube eine ebensolche Ehefrau sein? Musste sie das überhaupt?

11. Diese ungeheure Kraft mit Schwert und Stein
    »Aber ich beziehe meine Stärke aus meiner Gesundheit und aus meinen Übungen im Schwerttanz, der sowohl Körper als auch Geist stählt«, beklagte sich Aydrian, als er unter der Ulme in Andur’Blough Inninness in seiner dunklen Höhle hockte. Er war wütend gewesen, als er das Orakel an diesem Tag aufgesucht hatte, denn Lady Dasslerond hatte sich wieder einmal in einem scheinbar endlosen Redefluss über ihn beklagt; und nahezu sämtliche Touel’alfar hatten sich beim Übungsgefecht ganz früh am Morgen eingemischt und Aydrian klargemacht, dass er alles falsch anfing, was immer er auch anfasste.
    Ohne auch nur ein Wort der Kritik über Toyan Miellwae, seinen Gegner, zu verlieren.
    »Denn Toyan Miellwae war schlicht vollkommen«, fügte er verächtlich schnaubend mit schneidendem Sarkasmus hinzu, als er sich den Anblick des ebenso vollkommenen wie vollkommen bewusstlosen Elfen in Erinnerung rief, der vor seinen Füßen im Staub gelegen hatte. »Meine Bewegungen dagegen waren offenbar alle fehlerhaft«, übte sich Aydrian gegenüber der Gestalt im Spiegel weiter in Sarkasmus. »Mein geschlagener Gegner aber war perfekt.«
    Natürlich zeigte die Gestalt im Spiegel keinerlei Reaktion, was auf Aydrian beruhigend wirkte und ihn zwang, in sich zu gehen und über den Grund seines Zorns nachzudenken. Das wiederum brachte ihn zu der anderen Wahrheit zurück, dass seine Leistungen mit Schwert und Steinen nämlich nicht allein Folge seiner erblich bedingten Veranlagungen waren. Die Touel’alfar hatten ihn in der Tat reichlich mit Gaben ausgestattet. Bei seinen häufigen Zornesausbrüchen konnte er das in Abrede stellen, aber nicht hier beim Orakel, an diesem Ort, wo Gefühle und Gedanken ungeschminkt zu Tage traten.
    »Ich habe genug von ihren Gaben«, schimpfte Aydrian, und es war nicht das erste Mal in den vergangenen Wochen, dass er diesen Gedanken hier im Stillen, ganz für sich, offen aussprach. »Ich will endlich hinaus in die Freiheit wie Brynn Dharielle, wo ich selbst bestimmen kann, was ich tun und lassen möchte.«
    Wie stets zuvor erwartete er auch diesmal, dass sich auf diesen Gedanken hin ein Widerstand regte, ein nagendes Unbehagen, das ihm sagte, dass er noch nicht so weit war, dass Lady Dasslerond und ihre Handlanger ihm noch sehr viel Nützliches beibringen mussten. Bei allen früheren Gelegenheiten hatte dieses typische Insichgehen nach seinem ehrlichen Geschimpfe eher Nachdenklichkeit als reines Nützlichkeitsdenken zur Folge gehabt und Aydrian eine

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