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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Schwungs als aus einem anderen Grund, wie Aydrian vermutete –, und zum dritten Mal machte der Hüter einen Ausfallschritt nach vorn.
    Der Chezhou-Lei ließ immer noch nicht von ihm ab, doch diesmal zog Aydrian sich ganz zurück, hob Sturmwind und verkündete: »Du bist besiegt.«
    Der etwas abseits stehende Olin machte ein völlig verdutztes Gesicht; Aydrians Attacken waren viel zu schnell gewesen, als dass er ihren Abschluss tatsächlich hätte mitbekommen können. Ihm waren sie eher wie der vergebliche Angriffsversuch eines hilflos in die Enge getriebenen Kämpfers vorgekommen.
    Auch der Chezhou-Lei-Krieger machte ein verdutztes Gesicht, obwohl er offenkundig begriff, was es mit Aydrians Attacken auf sich hatte, und zwar noch bevor das Blut aus den drei säuberlichen Stichwunden in seiner Brust zu schießen begann.
    Wie um sich zu entschuldigen sah er hinüber zu Olin, dann sank er auf die Knie.
    Olin entfuhr ein spitzer Schrei; er eilte sofort nach einem Seelenstein rufend herbei, aber Aydrian stieß ihn einfach zur Seite und trat auf seinen besiegten Widersacher zu.
    »Du bist ein überaus würdiger Gegner«, sagte er zu dem Mann, aus dessen Blick nichts als Respekt sprach.
     
    »Das war eine ziemliche Dummheit«, sagte Sadye vorwurfsvoll, als Aydrian ihr nach Verlassen des Kreuzgangs ganz in der Nähe über den Weg lief. Offenbar wusste sie sehr genau, was sich hier gerade abgespielt hatte. Er wollte nickend an ihr vorbeigehen, aber natürlich hielt sie ihn fest. Aydrian sah sie nur grinsend an.
    »Oder willst du das etwa bestreiten?«, fragte sie. »Du hättest getötet werden können, und was wäre dann aus unseren Plänen geworden?«
    »Wenn ich getötet worden wäre, wäre mir das wahrscheinlich ziemlich egal«, erwiderte Aydrian und grinste sie weiter an.
    Sadye schüttelte seufzend den Kopf. »Der Chezhou-Lei …«, begann sie.
    »Lebt und ist verwundet, allerdings mehr in seinem Stolz als körperlich«, beruhigte Aydrian sie und zeigte ihr den Seelenstein, den er soeben bei dem Mann angewendet hatte.
    »Abt Olin hat mir genauso misstraut wie Sturmwind«, fügte Aydrian hinzu.
    »Und Kritik kannst du nicht ertragen, ja?«, fragte Sadye sarkastisch.
    »Begreifst du denn nicht, wie wichtig Olin für diese Sache ist?«, fragte Aydrian. »Er – nicht wir – wird die Armee aufstellen. Er hat die Schiffe für die Fahrt nach Pimaninicuit bereitgestellt, genau wie die Flotte, die wir benötigen werden, um die Küste im Süden zu kontrollieren. Man darf seinen Einfluss innerhalb der Kirche weder unterschätzen noch ignorieren – Olins Anwesenheit ist es, die uns hier ein Standbein verschafft, so wie wir nur durch mich eine gewisse Chance auf die Krone haben. In der abellikanischen Kirche würde sicher niemand Marcalo De’Unneros Worten Glauben schenken.«
    »Er ist wieder in Entel«, warf Sadye ein, und sowohl die Art, wie sie es sagte als auch ihr Gesicht verrieten Aydrian, dass ihr die unerwartete Rückkehr De’Unneros vielleicht gar nicht so angenehm war. Abermals kam Aydrian der Verdacht, dass diese sinnenfrohe, lüsterne junge Frau in ihm womöglich noch etwas ganz anderes sah als die Vorteile, die ihnen seine Herkunft verschaffte.
    »Er sollte doch erst in einem Monat zurückkehren«, erwiderte Aydrian.
    »Der Wertiger«, erinnerte ihn Sadye. »Gelegentlich fordert die Bestie ihre Freiheit. Er kann sich nicht lange von dir trennen, ohne dass die Gefahr einer Katastrophe besteht. Das ist eine Verantwortung, die du auch noch wirst übernehmen müssen; und ein weiterer Grund, weshalb es absoluter Unsinn war, die Herausforderung von Olins Chezhou-Lei-Krieger anzunehmen.«
    »Eher wohl ein absoluter Spaß«, widersprach Aydrian, woraufhin Sadye ihn mit einem strengen Blick bedachte.
    »Du täuschst dich, wenn du glaubst, ich mache mir etwas aus De’Unnero; mich interessiert ausschließlich, was ich durch ihn gewinnen kann«, sagte Aydrian kühl, Sadye genau musternd. Und tatsächlich, er sah, wie sie ganz leicht und dennoch viel sagend das Gesicht verzog.
    Aydrian löste die Anspannung mit seinem typischen unschuldigen Lachen. »Abt Olin hat mir misstraut«, wiederholte er. »Und das durften wir auf keinen Fall zulassen, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen. Jetzt habe ich das Vertrauen des Mannes, und das ist keine Kleinigkeit. Außerdem war es das Risiko wert, denn eigentlich war es gar keins.«
    »Man darf die Chezhou-Lei nicht unterschätzen«, erwiderte Sadye grimmig.
    »Wenn er mir im Schwertkampf

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