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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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gehässige Bemerkungen, schmerzhafte Gerüchte, Häme und angewiderte Blicke über sich ergehen lassen müssen. »Als Reaktion auf ihre Taten wäre das nur gerecht gewesen.«
    »Etwa weil Danube sie liebt?«, fragte der Herzog.
    »Weil er sie eben nicht liebt«, erwiderte Jilseponie.
    »Nun, dann wird er wohl Jilseponie lieben«, sagte Kalas voller Sarkasmus, und diese Worte schmerzten sie am meisten, denn im Grunde wusste sie nicht einmal, ob dieser Sarkasmus nicht vielleicht angebracht war. In letzter Zeit war es zwischen ihr und dem König nicht gerade herzlich zugegangen. Ganz und gar nicht.
    Also erzählte Jilseponie ihm, entgegen ihrem früheren Entschluss, dass Constance sich an ihrem Essen zu schaffen gemacht hatte, sich Kräuter von Abt Ohwan besorgt und den Küchenchef gezwungen hatte, sie in großen Mengen in ihr Essen zu mischen.
    Während der gesamten Ausführungen starrte Herzog Kalas sie, offenbar wenig beeindruckt, mit ausdrucksloser Miene an. »Wenn sie verhindern wollte, dass Ihr Danubes Kind und damit einen neuen Thronfolger gebärt, dann bin ich völlig ihrer Meinung«, stellte der Herzog entschieden klar. »Wie übrigens, Euren eigenen Worten zufolge, offenbar auch viele andere, Eure eigene Kirche eingeschlossen.«
    »Das allein erfüllt bereits den Tatbestand des Verrats«, erwiderte Jilseponie. »Aber Constances Ziele gingen weiter. Sie hat versucht, mich umzubringen, zu vergiften, um sich auf diese Weise wieder den Weg in Danubes Bett zu ebnen.«
    Herzog Kalas stieß abermals ein verächtliches Schnauben aus. »Das behauptet Ihr«, sagte er unbeeindruckt. »Ich muss Euch noch einmal daran erinnern, dass es viele gibt, die ihr in diesem Punkt Recht geben würden.«
    Jilseponie presste die Lippen aufeinander.
    »Glaubt Ihr nach all den Jahren tatsächlich noch immer, dass Ihr hierher gehört?«, fragte der Herzog sie ganz unverblümt. »Seid Ihr Euch eigentlich bewusst, dass jedes Kind, das Ihr in die Welt setzt, Anspruch auf den Thron erheben könnte? Daher ist es besser für das Königreich, wenn Ihr unfruchtbar bleibt, aus welchem Grund auch immer.«
    Jilseponie konnte kaum glauben, was sie da hörte. Sie war sich durchaus bewusst, dass diese Ansicht oft geäußert wurde, unter den Adligen ohnehin und, seit die Gerüchte in so großer Zahl die Runde machten, auch im gemeinen Volk. Aber sie hätte nie damit gerechnet, dass jemand, nicht einmal Kalas, sich erdreisten würde, ihr das offen ins Gesicht zu sagen.
    »Constances Söhne wurden für die Übernahme des Throns angemessen erzogen und ausgebildet«, fuhr Herzog Kalas fort, das kantige Kinn entschlossen vorgereckt. »Sie sind reinen Geblüts und haben ein Anrecht auf den Thron sowie eine Verantwortung vor Gott und den Menschen, von der Ihr Euch, als Bäuerin, nicht einmal ansatzweise eine Vorstellung machen könnt. Sollten sie jemals auf den Thron berufen werden, würden sowohl Merwick als auch Torrence ihre Macht mit der Gelassenheit ihrer adligen Herkunft und einem Gespür für die natürliche Ordnung der Dinge ausüben. Für diese Rolle wurden sie erzogen.« Er bedachte Jilseponie mit einem festen Blick, dann lachte er abfällig. »Irgendein Bastard von Euch dagegen, dem zweifellos jede Sittlichkeit abginge –«
    Sie trat auf ihn zu, um ihn ein weiteres Mal zu ohrfeigen, doch er fing ihre Hand ab.
    Mit einer kaum wahrnehmbaren Drehung ihres Arms löste sie sich aus der Umklammerung und schloss ihre Bewegung mit einer schallenden Ohrfeige ab.
    Herzog Kalas rieb sich lachend Kinn und Wange, beides übersät mit dunklen Stoppeln, so als wäre er gerade von einer Reise zurückgekehrt.
    »Harsche Worte«, warnte ihn Jilseponie, »die einem Herzog an König Danubes Hof nicht anstehen.«
    »Sagt bitte, werdet Ihr jetzt Euren Gemahl aufsuchen und mich vertreiben lassen?«, erwiderte der Herzog spöttisch. »Oder zieht es die ach so menschenfreundliche Königin Jilseponie vor, mich meines Ranges zu entheben und mich vielleicht sogar des Verrats anklagen und hinrichten zu lassen?«
    »Vielleicht greife ich auch lieber selbst zum Schwert und bringe Euch eigenhändig um?«, fügte Jilseponie hinzu und machte ihm damit unmissverständlich klar, dass sie keine Königin aus dem Kreis der Kurtisanen war, sondern eine in vielen Schlachten erprobte Kriegerin. »Ihr verspottet mich, wenn Ihr glaubt, ich würde mich hinter der königlichen Robe meines Gemahls verstecken. So etwas gehört sich nicht für den edlen Krieger, der Ihr zu sein vorgebt.«
    »Ihr

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