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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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verschmitzt.
    Kalas zügelte sein kräftiges Pinto-Pony und sah den Mann fragend an. »Was wisst Ihr davon?«, fragte er schroff.
    »Nicht mehr als die Gerüchte, die schon seit einer Weile in den Straßen kursieren.«
    »Ich verkehre oft auf diesen Straßen«, erwiderte Kalas zweifelnd.
    »Ich meinte die Straßen von Oredale«, erwiderte Brutus. »Und die der übrigen Städte im Süden Yorkeys.«
    Kalas runzelte die Stirn.
    »Der Liebhaber der Königin, erzählt man sich, sei jemand aus unseren Kreisen«, fuhr Brutus fort. »Der Sohn eines Adligen und ein hervorragender Krieger, der früher schon einmal in der Hoffnung nach Ursal gekommen war, sich den Allhearts anzuschließen, der aber – wie soll ich es taktvoll formulieren? – kalt gestellt wurde.«
    Herzog Kalas wandte sich wieder der vor ihnen liegenden Straße zu, gab seinem Pferd die Sporen und ließ es gemächlich weitertraben. »Ihr seid Euch hoffentlich bewusst, dass Ihr allein für die Äußerung dieses Verdachts hingerichtet werden könntet«, sagte er.
    »Ich bitte um Vergebung, guter Herzog«, erwiderte Brutus mit einer so tiefen Verbeugung, wie dies auf seinem ausgeliehenen To-gai-Pony möglich war. Er erwog, noch etwas hinzuzufügen, besann sich dann aber eines Besseren und ließ sein Pony ein gutes Stück hinter das Ross des Herzogs zurückfallen.
    Die Saat war ausgebracht.
    De’Unnero kam der Gedanke, dass er möglicherweise übereilt vorging; seine Bemerkung gegenüber dem Herzog war nicht mehr gewesen als eine rasche Improvisation. Trotzdem konnte er sich eines Schmunzelns nicht erwehren. Aydrian wurde allmählich ungeduldig, so wie er selbst und ganz sicher auch Olin. Loyalitäten waren von flüchtiger Natur, wie De’Unnero nur zu gut wusste. Heute ein Held, war man morgen vielleicht schon der Schurke – Jilseponies Sturz aus der Gunst der Öffentlichkeit war das beste Beispiel dafür.
    Den Rest der vormittäglichen Jagd verbrachte De’Unnero mit den Adligen, die ihm am nächsten standen, darunter einige Freunde, die Olin ihm vorgestellt hatte und die über die wahre Identität des Brutus von Oredale im Bilde waren. Als die kleine Gruppe in den Park hinter Schloss Ursal zurückkehrte, trafen sie eine große Zahl Hofdamen an, die dort zusammengekommen waren, um zu plaudern, herumzualbern und sich zu betrinken – drei Dinge, denen sie sich ohne Unterlass zu widmen schienen, wie De’Unnero mit einem gewissen Befremden registrierte.
    Er übergab sein Pferd an einen Stallknecht und begleitete die anderen Jäger, um sich unter die Gesellschaft zu mischen. Ein einziges Thema, stellte er fest, beherrschte die Gespräche, alle plauderten über ein in Kürze bevorstehendes Ereignis: König Danubes fünfzigsten Geburtstag. In der Damenwelt unterhielt man sich über die Geschenke, die man ihm machen wollte, wobei gelegentlich auch eine lüsterne Bemerkung fiel; die Herren des Adels stießen ins gleiche Horn und sprachen davon, das perfekte To-gai-Pony oder vielleicht auch einen ausgezeichneten Jagdbogen aufzutreiben, um diesen ihrem geliebten König zum Geschenk zu machen.
    »Meinen Reizen würde er bestimmt den Vorzug geben«, warf eine parfümierte junge Dame schmunzelnd ein und erntete damit allgemeine Heiterkeit.
    »Ich fürchte, da kann ich nicht mithalten«, erwiderte ein junger Adliger, und die Stimmung wurde noch ausgelassener.
    »Aber Königin Jilseponie, fürchte ich«, warf Brutus von Oredale ein und setzte der Heiterkeit damit ein jähes Ende. Alle Blicke richteten sich auf ihn.
    »Ich vermag zwar nicht zu erkennen, wie sie mit Euch konkurrieren könnte, schöne Frau«, fügte De’Unnero sich verbeugend hinzu, um die beleidigte, in ihrem Stolz gekränkte junge Frau wieder ein wenig aufzurichten. »Aber König Danube scheint die Augen noch immer vor der Wirklichkeit zu verschließen.«
    »Das muss er wohl, wenn er es wagt, dieses Weibsstück wieder herzuholen«, zischte jemand, der ein wenig abseits stand.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass die Herren des Hofstaats unserem König ein sehr viel reizvolleres Geschenk zu machen in der Lage wären«, bemerkte Brutus, den daraufhin nicht wenige verstörte, ja sogar angewiderte Blicke trafen. »Oh, diese Reize meinte ich mitnichten«, beeilte er sich lachend, das Missverständnis aufzuklären. »Ich wollte auf ihr Können als Krieger anspielen, nicht als Liebhaber.«
    »Was wollt Ihr damit sagen?«, fragte jemand.
    »Wann hat zum letzten Mal ein ordentlicher Tjost auf Schloss Ursal

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