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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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größtmögliche Bewegungsfreiheit.
    Der kugelförmige Helm verjüngte sich zur Rückseite hin, bedeckte aber nur Aydrians obere Gesichtshälfte bis unmittelbar unterhalb des Nasenrückens, so dass er von vorne eher der Maske eines Straßenräubers glich. Er war mit weichem, gehämmertem Gold ausgeschlagen, das den Helm größtenteils nur säumte, das Querstück aber, das zwischen der Nase und Aydrians Augenpartie verlief, war aus purem Gold. Aus Gründen der Dekoration hatte Garech das Teil mit einem reich verzierten Wulst versehen, der, hinter den Augen beginnend, ganz ähnlich der Krempe eines Hutes, um seinen Kopf herumlief.
    Es wäre auch ohne Aydrians Beifügungen eine der wunderbarsten Rüstungen überhaupt gewesen; mit diesen Zusätzen, einigen sorgsam platzierten Magnetiten sowie einem Seelenstein, bot die Rüstung doppelten Schutz gegen Schwerthiebe und vermochte ihren Träger rasch mit Magie zu heilen, falls doch einmal ein gegnerischer Hieb bis zu ihm durchdrang.
    Mit Garechs fachmännischer Unterstützung hatte Aydrian seine Waffe ebenfalls mit einem Zusatz versehen und sie dadurch noch gefährlicher gemacht. Sie hatten einen winzigen, kaum wahrnehmbaren Rubin und einen Graphit in das untere Ende der galvanisierten Klinge Sturmwinds eingepasst, und den Handschutz zierte jetzt ein kleiner Serpentin. Ohne groß nachdenken zu müssen, konnte der in Magie bewanderte Aydrian diese ohnehin schon vortreffliche Klinge in ein Flammenschwert verwandeln und ihr im Handumdrehen die Durchschlagskraft eines Blitzes verleihen.
    Das Turnier rückte rasch näher – bei Hofe hatte man De’Unneros vorsichtige Andeutungen aufgegriffen und sah darin eine vorzügliche Gelegenheit für alle, sich die höchste Gunst des Königs zu verdienen. An jeden gesunden, kräftigen Krieger und Bogenschützen des Landes war der Ruf ergangen, herbeizueilen und sein Können vor den Augen des Königs unter Beweis zu stellen.
    Doch das Turnier war sehr viel mehr als bloß die Geburtstagsfeier für einen alternden König. Für De’Unnero und Sadye würde es den Eintritt eines künftigen Königs in das Mannesalter markieren.
    Sadye sah hinüber zu Aydrian, der sich pflichtschuldig soeben die Beinschienen um seine schlanken, aber muskulösen Beine anpassen ließ. Dann wanderte ihr Blick zu der prunkvollen Rüstung, der außergewöhnlichsten Rüstung, die sie jemals zu Gesicht bekommen hatte. Sie war überzeugt, dass dieser Tjost, dieser erste förmliche Ritterwettstreit im Bärenreich seit dem Ende der Rotfleckenpest, noch für Jahrhunderte in den Legenden weiterleben würde.

12. Ein Mann wird mündig
    Als die Flusspalast am langen Kai in Ursal festmachte, waren die Vorbereitungen für das Turnier bereits in vollem Gange – und das in einem Maße, dass kaum jemand bei Hofe oder in der Stadt die Rückkehr von Königin Jilseponie eines Kommentars für wert erachtete.
    Pony – denn trotz ihrer Rückkehr empfand sie sich insgeheim immer noch als Pony – war froh darüber. Aufgrund der Turniervorbereitungen würde vermutlich fast der gesamte Hof den Winter über beschäftigt sein, was ihr ein wenig Zeit ließ, sich unbehelligt von den ständigen Spannungen einzuleben.
    König Danube war von der Idee des Turniers vollkommen begeistert. »Ein prächtigeres Geschenk könnte kein Hofstaat seinem König machen!«, verkündete er.
    Pony lächelte und war froh über die Ablenkung und glücklich, dass ihr Mann glücklich war. Sie bewegte sich unauffällig, sprach wenig und hielt sich weitgehend aus den Gesprächen bei den allabendlichen Banketts und allwöchentlichen Bällen heraus. Oft verließ sie, wie angekündigt, das Schloss, mischte sich unter die Bevölkerung und versuchte, den Menschen bei ihren Krankheiten und in ihrem allgemeinen Elend zu helfen – vor allem in dieser, der kältesten Jahreszeit.
    War sie nicht gerade unterwegs, mied die Königin meist die Gesellschaft anderer; manchmal betete sie dann oder saß einfach am Fenster und versuchte zu ergründen, wo sie in dieser verwirrenden Welt wirklich hingehörte. Trotzdem empfand sie kein Selbstmitleid. Ganz und gar nicht. Pony verfügte über mehr Erinnerungen – wertvolle Erinnerungen –, als die meisten anderen sich erhoffen konnten, und wusste jetzt, dass es an ihr war, die Situation in den Griff zu bekommen. Entweder ließ sie zu, dass die Schwätzer und Unruhestifter sie behelligten, oder aber sie beachtete sie gar nicht und verfolgte weiter ihre Ziele und gestaltete dieses jüngste

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