Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
einfacher Adliger war. Zumal Jilseponie die Übersetzung des Namens, Nachtfalke, verstand, der dem Namen ihres Geliebten, Nachtvogel, so ähnlich war.
    König Danube jedoch schien dieser tiefere Zusammenhang zu entgehen. Er lachte verschmitzt. »Was für ein eigenartiger Name«, bemerkte er. »Oder handelt es sich vielleicht um einen Titel? Das Bärenreich ist groß, mein junger Tai’maqwilloq. Könntet Ihr Euch vielleicht ein wenig präziser ausdrücken?«
    »Es ist mein Name und somit auch mein Titel«, antwortete Aydrian. »Im Übrigen würde ich keinen speziellen Ort Eures Reiches als mein Zuhause bezeichnen. Ich habe unterwegs von diesem Turnier erfahren und mich sofort auf den Weg gemacht. Um mich als würdig zu erweisen.«
    »Des Königs würdig?«, warf Herzog Kalas ein, mit seinem Zwischenruf gegen die Etikette verstoßend.
    Danube warf ihm einen scharfen Seitenblick zu.
    »Nein, meiner selbst«, antwortete Aydrian, woraufhin Danubes Kopf wieder zu ihm herumfuhr. »Denn solange ich mir das nicht bewiesen habe, bin ich auch keines anderen würdig.«
    »Perfekt«, entfuhr es De’Unnero bewundernd.
    König Danube löste die gespannte Stimmung mit einem amüsierten Lachen. »Nun, mein junger Ritter, für eine solche Prüfung seid Ihr genau an den richtigen Ort gekommen«, sagte er und gab einem der Knappen ein Zeichen, der daraufhin zu Aydrian eilte und ihm seine gepolsterte Keule übergab. Dann deutete Danube mit ausholender Geste auf die Trompetenspieler, die augenblicklich zu ihrer Fanfare ansetzten, die den Beginn der Wettkämpfe dieses Tages verkündete.
    Es begann mit einer wüsten Prügelei, ganz ähnlich der des Vortags, einem offenen Schlagabtausch, aus dem nur die letzten drei noch im Sattel Sitzenden zum förmlichen Tjost zugelassen werden würden.
    De’Unnero verfolgte das Getümmel mit anerkennender Miene, denn Aydrian ging keineswegs auf Nummer sicher. Gleich nach Verstummen des Trommelwirbels, dem Zeichen für den Beginn des Kampfes, stürzte sich der junge Krieger mitten ins Gewühl. Einem spindeldürre Goblins zur Seite schleudernden Riesen gleich pflügte er sich einen Weg durch die kleine Gruppe, die sich ihm in den Weg zu stellen versuchte, wobei Symphonie einen Reiter samt Pferd zu Boden stieß und Aydrian den Mann direkt gegenüber mit einem wuchtigen Schlag gegen die Brust außer Gefecht setzte. Einen Moment lang blieb der Gegner noch auf dem Rücken seines Pferdes liegen, bevor er abgeworfen wurde und unter lautem Scheppern hart auf den Boden schlug.
    Bei seinem dritten Widersacher, unmittelbar vor ihm, bediente sich Aydrian seiner elfischen Techniken. Als die Pferde sich Brust an Brust gegenüberstanden, versuchte der Mann, Aydrian mit einem senkrechten Hieb zu treffen, doch der junge Krieger, seine gepolsterte Keule wie ein Schwert benutzend, parierte den Hieb mit einer kaum merklichen Bewegung, die das Schwert seines Gegenübers wirkungslos zur Seite gleiten ließ. Sofort brachte Aydrian seine Waffe wieder in Position und stieß sie seinem Gegner mitten ins Gesicht, zerquetschte ihm die Nase und verpasste ihm, unmittelbar unterhalb seiner gepanzerten Kopfbedeckung, zwei blaue Augen.
    Der Mann warf den Oberkörper nach hinten – was hätte er auch sonst tun sollen? –, eine Bewegung, die zur Folge hatte, dass er an den Zügeln riss und sein Pferd abbremste.
    Als die Pferde einander passierten, traf Aydrian ihn erneut mit einem seitlichen Schlag, diesmal gegen den Hinterkopf, dann riss er Symphonie scharf herum und schob sich neben seinen benommenen, vielleicht sogar bewusstlosen Gegner.
    Aydrian hätte nur die Hand auszustrecken brauchen, um ihn mit einem sanften Schubs aus dem Sattel zu stoßen, doch jetzt hatte er Feuer gefangen, und ein urzeitlicher Zorn überkam ihn. Er erledigte den Mann mit einem brutalen Hieb, der ihn aus dem Sattel warf.
    Die Menge tobte vor Begeisterung. De’Unneros Grinsen reichte von einem Ohr zum anderen.
    Aydrian zügelte Symphonie und sah sich um. Nur wenige Mitstreiter saßen noch auf ihren Pferden, unter ihnen auch Raubvogel, der offenbar die Absicht hatte, Aydrian so lange wie möglich aus dem Weg zu gehen. Es war eine unter den Adligen weit verbreitete, auf schlichte Logik basierende Praxis – warum sollte man gegeneinander kämpfen, solange es noch Bauern und damit leichtere Opfer gab?
    Aydrian jedoch war in diesem Punkt anderer Meinung, und schon sprengte Symphonie in donnerndem Galopp quer über den Platz, um ihn zu Raubvogel zu tragen.
    Wie

Weitere Kostenlose Bücher