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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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die Frage derart überzeugend ab, dass Merwan Mas Schultern nach unten sackten. »Wir drehen uns im Kreis, mein junger Freund; im Übrigen bin ich nicht gewillt, mir Eure ständige Skepsis noch länger anzuhören.«
    Merwan Ma trat einen Schritt zurück und senkte den Blick; Yakim Douan war gerührt, weil der junge Geistliche so besorgt um ihn war.
    Er ging zu Merwan Ma, legte ihm einen Arm um die Schultern und zog den jungen Mann ganz leicht an sich, um ihn wieder aufzurichten.
    »Ich werde wiedergeboren, und Ihr werdet dabei zugegen sein, um ein Auge auf mich zu werfen, bis wir wieder vereint sind«, erklärte der ältere Priester. »Man darf Yatols Wort in diesem Fall ganz wörtlich nehmen; ich weiß das, weil ich bereits mehrfach wiedergeboren wurde, und deshalb, junger Freund: nein, ich habe keine Angst. Und wenn Ihr die Prozedur der großen Transzendenz erst einmal miterlebt und die ersten bewussten Worte aus dem Mund des Neugeborenen vernommen habt, werdet Ihr, ganz im Vertrauen darauf, dass Yatol jeden unserer Schritte überwacht, nachts auch wieder ruhiger schlafen.«
    Er rang Merwan Ma mit seinen Worten noch ein Lächeln ab, dann drängte er den jungen Mann aus dem Zimmer. Mittlerweile war die Sonne hinter der sich Richtung Westen erstreckenden Silhouette des Großen Gürtels nahezu verschwunden, und Yakim Douan wollte den Sonnenuntergang alleine genießen.
    Noch bevor die Dunkelheit sich über die Stadt legte, war er bereits wieder eingeschlafen.

5. Ein Interessenkonflikt
    »Was gibt’s?«, fragte Brynn Juraviel, denn der Elf war wieder einmal von seinem Platz an ihrem kleinen Feuer aufgestanden und lief unruhig auf der kleinen Lichtung auf und ab, die sie für diesen Abend zu ihrem Lagerplatz erkoren hatten.
    Juraviel starrte einen Augenblick in den dunklen Wald hinein und schüttelte dann den Kopf. »Da ist etwas …«, versuchte er zu erklären.
    »Ich spüre es ebenfalls«, bestätigte Brynn. »Eine Witterung in der Luft … wie der Tod.«
    Belli’mar Juraviel drehte sich zu ihr um und ließ sich ihre Bemerkung durch den Kopf gehen. Irgendetwas hatte sich im Wald verändert, vielleicht war es eine Spur stiller geworden. Die scharfsichtige Brynn hatte versucht, es zu benennen, aber ganz richtig lag sie nicht.
    »Nicht Tod«, verbesserte er. »Fäulnis. Ein Geruch von Fäulnis liegt in der Luft, wie von alten, auf dem Boden vermodernden Stämmen.«
    »Hier liegen doch überall abgestorbene Baumstämme herum.«
    Juraviel schüttelte abermals den Kopf. »Nein, das hier ist etwas anderes«, erklärte er, ohne recht zu wissen, wie er sich ausdrücken sollte. Es war, als läge eine Feuchtigkeit in der Luft, die den Geruch von Fäulnis noch verstärkte, dabei war es die ganze Woche über trocken gewesen, und in der Nähe gab es weder Bäche noch Sümpfe oder Tümpel, die als Erklärung für den Geruch hätten herhalten können.
    Was konnte es nur sein?
    »Es wird stärker«, sagte Brynn wenige Augenblicke später, stand auf und ging hinüber zu Juraviel, der noch immer am Rand des Lagerplatzes stand und in die Dunkelheit des Waldes starrte.
    Er wurde tatsächlich stärker; Belli’mar Juraviel empfand es ganz genauso. Da kein Wind ging, konnte dies nur bedeuten, dass entweder die Quelle des Geruchs an Umfang zunahm oder aber näher kam. Kurz darauf musste Juraviel bereits die Nase rümpfen, so intensiv wurde der Gestank, und erst jetzt erkannte er, um was es sich handelte.
    »Torf«, erklärte er. Das Wort hatte seine Lippen noch nicht ganz verlassen, als er sich bereits unterbrach und abrupt umdrehte; eine winzige Bewegung draußen im Wald hatte seine Aufmerksamkeit erregt.
    »Torf?«, wiederholte Brynn erstaunt und kratzte sich am Kopf. Juraviel wurde klar, dass ihr nicht einmal das Wort geläufig war. Aber jetzt war keine Zeit für Erklärungen, denn da draußen in der Dunkelheit bewegte sich etwas.
    Der Elf duckte sich noch tiefer und entfernte sich vorsichtig ein Stück vom Lichtschein, während er mit seinen scharfen Augen den Wald absuchte. Die nächste Bewegung lenkte sein Augenmerk hinüber zur Seite, eine weitere wieder zurück; den Verursacher der letzten konnte er sogar als Schattenriss erkennen. Zu groß für einen Elfen, Pauri oder Goblin, stellte er erleichtert fest. Dem Anschein nach schien er etwa die Größe eines männlichen Menschen zu haben, doch seine Körperhaltung war sehr aufrecht und sein Gang staksig, da er sowohl Oberkörper als auch Beine beim Gehen kaum anwinkelte.
    »Geh

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