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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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unermüdlich daran, Yatol«, antwortete Carwan. »Aber ihr Leben ist alles andere als einfach; Wasser muss von weit her herbeigeschafft werden, und das Getreide bedarf ständiger Pflege. Ihre Jäger sind noch nicht mit den Verhaltensweisen des dort vorkommenden Wildes vertraut und kehren deshalb oftmals ohne Beute zurück. Sie sind nicht gerade zahlreich, trotzdem tun sie, wann immer sie Zeit dafür finden, alles in ihrer Macht Stehende, um die Gesteinsquader für die Umfassungsmauer zurechtzuschneiden.«
    »Haben sie nicht genug To-gai-ru-Diener, um die Arbeiten endlich zum Abschluss zu bringen?«
    »Viele haben die Siedlung wieder verlassen, Yatol. Den Sommer über ziehen die To-gai-ru traditionell in die Ausläufer des Hochgebirges.«
    »Offenbar ziehen sich auch viele gern in die nahe Wüste zurück, um bei jeder sich bietenden Gelegenheit wieder daraus hervorgekrochen zu kommen und unser Volk zu bestehlen.«
    Carwan nickte. »Das Leben dort ist hart«, sagte er betrübt.
    Grysh lehnte sich wieder zurück, starrte aus dem Fenster und dachte über die Verpflichtungen nach, die ihm mit der Entscheidung des Chezru-Häuptlings Yakim Douan zugefallen waren, es sei für Behren an der Zeit, seine ehemalige Provinz To-gai »zurückzufordern«. Gewiss, die Unterjochung der To-gai-ru hatte Behren eine große Zahl von Sklaven eingebracht und darüber hinaus einen scheinbar unerschöpflichen Nachschub an jenen prächtigen und nützlichen kleinen Pferden, die bei den Männern aus dem Bärenreich so beliebt waren; dennoch fragte sich Grysh, der nahezu täglich mit den Schwierigkeiten bei der Bändigung des wilden Steppenvolkes konfrontiert wurde, ob die Eroberung klug gewesen war und der Gewinn den ganzen Ärger lohnte.
    Yatol Grysh war nämlich klug genug zu erkennen, dass sein Volk – die Behreneser – für die Widrigkeiten der eisigen Winde und grasbewachsenen Steppen des oft unmenschlich harten To-gai nicht gerade geschaffen war. Wie viele Jahre würde es wohl dauern, bis die Vorpostensiedler sich angepasst hätten? Wie viel Zeit würden sie noch benötigen, um endlich das Verhalten der Wüstentiere zu verstehen, der Riesenhasen und des flinken Rotwildes sowie des gewaltigen und kräftigen Chochunga-Büffels?
    Denn exakt so lautete sein Auftrag aus Jacintha: er sollte auch in Zukunft neue, sich immer weiter nach Westen erstreckende Siedlungen errichten, eine aus kleinen Ortschaften bestehende Nachschubstrecke quer durch die winddurchtoste Weite des Graslandes, die das Kernland To-gais von Behren trennte, damit die Assimilierung der unzivilisierten To-gai-ru endlich ernsthaft beginnen konnte. Yatol Grysh war eher ein praktisch als religiös denkender Mensch, doch von welcher Warte er das Problem auch betrachtete, es erschien ihm klug, die Anordnungen des Chezru-Häuptlings buchstabengetreu zu befolgen.
    Später am Nachmittag, die Sommersonne begann bereits hinter der Gebirgssilhouette zu verschwinden, hatte ihn die Nachricht erreicht, die vorausgeschickten Späher hätten die östliche Ummauerung von Douan Cal gesichtet.
    »Wir werden also auch bei Dunkelheit weiterziehen«, ordnete Yatol Grysh an. »Lasst einen schnellen Reiter vorausreiten, der den Vorpostensiedlern befehlen soll, Leuchtfeuer auf der höchsten Stelle der Ostmauer anzuzünden.«
    »Es könnte gefährlich sein, nach Einbruch der Dunkelheit weiterzureiten«, gab Carwan zu bedenken, doch ein strenger Blick Gryshs ließ ihn verstummen.
    »Dann zieht die Karawane eben zusammen und lasst die Wagen in Dreierreihen nebeneinander Aufstellung nehmen«, ordnete er an, bevor er sich an seinen militärischen Oberbefehlshaber, Chezhou-Lei Wan Atenn, wandte, der ihm die Nachricht von der Sichtung persönlich überbracht hatte. »Ihr werdet uns doch sicher vor den Banditen der To-gai-ru beschützen, oder irre ich mich da?«
    Der ebenso stolze wie ergebene Chezhou-Lei nahm auf seinem hoch gewachsenen Pferd Haltung an und erwiderte den Blick seines Yatols mit einem unnachgiebigen und entschlossenen Ausdruck im Gesicht.
    »Das dachte ich mir«, sagte Yatol Grysh und schloss den Laden vor dem Kutschenfenster, da die Luft hier draußen in der Steppe zu Gryshs stetem Erstaunen selbst im Sommer rasch abkühlte und die sengende Hitze des Tages einer angenehmen Kühle wich.
    Kurz darauf verscheuchte Grysh die fächelnden Mädchen und bedeutete ihnen, sich eng an seinen voluminösen Körper zu schmiegen. Er beabsichtigte, sie als lebende Decken zu benutzen.
    Gewiss, am liebsten

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