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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Diredusk losband und ihn verscheuchte, bis er in den nächtlichen Wald hineingaloppierte.
    Das war das Allerwichtigste für sie, wusste Juraviel, daher erschien, trotz der schrecklichen Situation, ein verhaltenes Lächeln auf seinen Lippen. Das Verhältnis der To-gai-ru zu ihren Pferden war nicht hoch genug einzuschätzen; ein To-gai-ru würde bei dem Versuch, sein Pferd zu retten, glatt sein Leben aufs Spiel setzen.
    Wieder wusste sich Brynn gegen die immer näher rückende Meute brillant zur Wehr zu setzen.
    In diesem Augenblick dämmerte Juraviel, dass er nicht einfach hier im sicheren Schutz der Zweige ausharren und ihr zuschauen durfte; er sollte ihr zu Hilfe eilen.
    Aber auch diese Erkenntnis veranlasste den Elfen nicht zu hektischer Aktivität; tatsächlich bewegte er sich nicht einen Schritt auf seine junge Freundin zu.
    Denn Belli’mar Juraviel hatte die Situation durchschaut; er hatte erkannt, dass er und Brynn hier weder gewinnen noch entkommen konnten. Das heißt, zumindest seine junge Freundin hatte keine Chance zu entkommen.
    Innerlich hin- und hergerissen, biss sich Juraviel auf die Unterlippe, während seine Hand sein Schwert so fest umklammerte, dass sich die Knöchel weiß verfärbten. Am liebsten wäre er zu Brynn hinuntergeeilt, um an ihrer Seite zu kämpfen und, sollte es darauf hinauslaufen, notfalls auch zu sterben. Tief in seinem Herzen wusste er, dass er es bestimmt getan hätte; für sie hätte er sein Leben bereitwillig geopfert.
    Aber das durfte er nicht.
    Denn diese grauenhaften Abscheulichkeiten waren Begleiterscheinungen einer Situation, die weit wichtiger war als sein Leben und das von Brynn Dharielle, sogar noch wichtiger als Brynns Rückkehr nach To-gai, wo sie ihr Volk in einer Revolte gegen die Behreneser anführen sollte. Dieses Grauen, diese Perversion allen Lebens, hatte Auswirkungen, die bis nach Caer’alfar, bis in Juraviels Volk hineinreichten. Ihm war auf Anhieb klar, was er zu tun hatte; und diese Entscheidung zerriss ihm das Herz. In diesem Augenblick galt seine Pflicht in erster Linie seinem Volk, nicht Brynn; er musste so schnell wie möglich zurück nach Caer’alfar, um Lady Dasslerond Bericht zu erstatten und die Touel’alfar vor dieser bizarren Armee zu warnen, die die Nächte des Südens unsicher machte.
    Der Elf beobachtete, wie die sich bis zum bitteren Ende hartnäckig wehrende Brynn von der Zombiemeute zu Fall gebracht wurde.
    Juraviel machte kehrt und begann sich zurückzuziehen; er entschied sich für einen Weg über die weiter oben gelegenen Zweige, der ihn so schnell wie möglich von diesem Ort des Schreckens wegbringen und nach Norden führen würde.
    Er hatte noch keine drei Schritte gemacht, als ihm erste Bedenken kamen.
    Nein, das konnte er unmöglich tun; trotz seiner Abstammung, trotz des Kodex der Touel’alfar, der seinem Volk Vorrang vor allen anderen einräumte und es weit über alle anderen Rassen erhob, Menschen und menschliche Hüter eingeschlossen, er konnte Brynn nicht ihrem Schicksal überlassen.
    Und so tat Juraviel für sie, was sie für Diredusk getan hatte; er machte kehrt und bewegte sich halb fliegend, halb springend von Ast zu Ast, bis er schließlich auf dem Rücken eines Zombies landete, den er sofort aufs Heftigste mit seinem winzigen Schwert bearbeitete.
    Es gelang ihm, dieses Monster zu zwingen, von der Frau abzulassen, ehe er sich gleich darauf auf zwei weitere stürzte, die er durch heftiges Umsichschlagen zurückdrängte und so der sich immer noch nach Leibeskräften wehrenden Brynn Gelegenheit gab, wieder auf die Beine zu kommen.
    Den Stock waagerecht vor ihrem Körper, schlug sie mehrfach auf beiden Seiten zu und drängte zwei Zombies zurück, ehe sie mit einem wuchtigen Stoß nach rechts einem dritten das Gesicht zertrümmerte.
    »Wir haben nicht die geringste Chance!«, schrie sie, als Belli’mar Juraviel hinter ihr auftauchte und Rücken an Rücken mit ihr stand.
    »Dann wünsche ich dir einen guten Tod«, entgegnete der Elf gefasst.
    Also versuchten sie genau das zu tun und ließen Schwert und Stock mit niemals nachlassender Wucht kreisen, während die Wand aus Zombies immer näher rückte.
    Kurz darauf hatten sie mehrere der Monster niedergestreckt und sich den Weg zurück ins Lager und zum Feuer freigekämpft.
    Juraviel erkannte die neue Waffe als Erster; er packte einen lichterloh brennenden Stock und stieß ihn dem nächstbesten Zombie ins Gesicht. Die kleine Rauchwolke, die dabei entstand, verbreitete einen

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