Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
scheußlichen Gestank, aber die Fackel hatte eine weitaus nachhaltigere Wirkung als Schwert oder Stock, denn sie setzte die Kreatur in Brand. Juraviel hatte alle Hände voll zu tun, sich deren brennende Arme vom Leib zu halten.
    Der Zombie daneben fing ebenfalls Feuer.
    »Eine Fackel! Nimm eine Fackel!«, schrie Juraviel mit neuer Hoffnung in der Stimme.
    Brynn reagierte augenblicklich. Sie schleuderte dem nächsten Monster ihren Stock entgegen, um es aufzuhalten, drehte sich dann schnell herum zum Lagerfeuer und begann wie von Sinnen nach einer Fackel zu wühlen, verbrannte sich die Hand, als sie einen langen Ast zu packen versuchte, ignorierte den Schmerz und fuhr abermals blitzschnell herum, um einem Zombie das lichterloh brennende Ende genau ins Auge zu stoßen.
    Damit wendete sich das Blatt vorübergehend, denn die Zombies wichen vor dem offenen Feuer zurück. Einer stürzte, lichterloh brennend, zu Boden, kurz darauf auch noch ein zweiter.
    Trotzdem war sowohl Juraviel als Brynn klar, dass sie gegen diese Überzahl niemals die Oberhand gewinnen konnten, zumal ihr Vorrat an brennenden Scheiten ziemlich begrenzt war und schon bald aufgebraucht sein würde.
    »Durchbrich ihre Reihen und lauf weg!«, wies Juraviel sie an.
    Brynn nickte und wollte sich gerade zu dem Elfen umdrehen, als sie unvermittelt innehielt; seitlich am Hals hatte sie einen glühend heißen Stich gespürt. Stirnrunzelnd fasste sie sich an die betreffende Stelle.
    »Brynn?«, rief Juraviel besorgt.
    Die Wut der Hüterin entlud sich in einem ungestümen Vorwärtsdrang; sie stieß einem Zombie ihren glühenden Scheit ins Gesicht und drängte ihn zurück.
    Doch dann musste Juraviel mit ansehen, wie ihre Bewegungen ebenso unerwartet wie unerklärlich erlahmten und sie die Arme hängen ließ.
    »Brynn!«, rief er erneut und schwenkte seine Fackel zur Seite, um gleich darauf zurückzuspringen, als der getroffene Zombie in Flammen aufging.
    Er drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um Brynn zu Boden gehen und die Zombies in einem wüsten Handgemenge über sie herfallen zu sehen.
    Damit war sie für ihn unerreichbar; er konnte nichts mehr für sie tun.
    Schlagartig wurde Juraviel klar, dass er unbedingt fliehen und mit diesen erschreckenden Neuigkeiten zurück nach Caer’alfar musste. Er drehte sich einmal um die eigene Achse, um die Horde mit ausgestreckter Fackel zurückzuscheuchen, schleuderte einem der Monster seine Fackel ins Gesicht, stieß sich dann senkrecht vom Boden ab und ließ sich von seinen heftig schlagenden Flügeln ins Geäst der Bäume tragen.
    Um ein Haar hätte er es geschafft, doch dann bekam einer der Zombies seinen Knöchel zu fassen.
    Juraviel wehrte sich, schlug wie von Sinnen mit seinen kleinen Flügeln, doch Elfenflügel waren für eine schnelle Flucht nicht geschaffen; sie dienten lediglich dazu, Sprünge zu verstärken und Stürze abzubremsen, und der Griff des Zombies war viel zu stark und unerbittlich.
    Juraviel spürte, wie er zur Seite trudelte und plötzlich herumgeschleudert wurde.
    Er sah den Baum, unmittelbar bevor der Zombie ihn dagegen schmetterte.
    Als er kurz darauf benommen auf dem Boden lag, galten Juraviels Gedanken Brynn und seiner Entscheidung, zu ihr vorzudringen. Er hätte sich sofort auf den Weg nach Norden machen sollen – wie es seine Pflicht gegenüber den Touel’alfar verlangte.
    Und seine Pflicht als Freund?
    Es gelang ihm, einen kurzen Blick auf Brynn zu erhaschen, die von einem Zombie hochgehoben und dann mit voller Wucht zu Boden geschleudert wurde, während die anderen über sie herfielen, obwohl sie schon lange keinen Widerstand mehr leistete. Für Belli’mar sah es so aus, als sei sie bereits tot.
    Er schlug um sich und versuchte sich loszureißen; als er den Griff endlich schwächer werden spürte, krabbelte er sofort auf allen vieren davon, bis er sich aufrappeln und ein, zwei schnelle Schritte machen konnte.
    Doch dann warf sich jemand gegen seine Beine, und ein Faustschlag traf ihn im Gesicht; machtlos gegen den Hagel von Schlägen und nur noch halb bei Bewusstsein sah er ein weiteres, ganz in eine Flammenwolke gehülltes Monster auf sich zutaumeln.
    In einem letzten Aufflackern seines Bewusstseins registrierte Juraviel mit einem Gefühl der Erleichterung, dass einer der anderen Zombies ihn mit einem wilden Schlag in die Dunkelheit beförderte, bevor die brennenden Flammen ihn erreichen konnten.
    Dann schwanden seine Lebensgeister.

6. Die eiserne Hand Yatols
    Die gewaltige Karawane

Weitere Kostenlose Bücher