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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Tat eine Seltenheit, erst recht vor mehreren Jahrhunderten, als das Bärenreich und Behren noch erklärte Feinde waren und die Menschen nördlich des Gebirges noch keine Kenntnis von einem Land namens To-gai hatten. Im Laufe der Jahrhunderte hatte es aber mehrere andere to-gai-rusche Hüter gegeben, und von ihnen hatte vor Brynn keiner Andur’Blough Inninness in Begleitung eines Elfen verlassen, obwohl sie alle den Auftrag hatten, in ihre angestammte Heimat zurückzukehren. War es möglich, dass der Mensch, von dem Eltiraaz jetzt sprach, einer dieser to-gai-ruschen Hüter war? Emhem Dal vielleicht oder Salman Anick Zo?
    Neugierig geworden strich sich Juraviel mit der Hand übers Kinn.
    »Hat er denn wenigstens einen Weg über das Gebirge gefunden?«, erkundigte sich Brynn soeben. »Oder hat er sich einfach für irgendeinen Weg entschieden, von dem er hoffte, er werde ihn nach Hause führen?«
    »Nein«, erwiderte König Eltiraaz. Brynns hoffnungsvolles Lächeln erlosch, nur um sich gleich wieder aufzuhellen, als der König von Tymwyvenne fortfuhr. »Nicht über das Gebirge. Man brachte diesen Menschen zu einem Pfad, der bei den Tylwyn Doc unter dem Namen Pfad der sternenlosen Nacht bekannt ist.«
    »Und der unter den Bergen hindurchführt«, folgerte Juraviel. König Eltiraaz nickte.
    »Bringt Ihr mich und Juraviel jetzt auch zum Eingang dieses Pfades der sternenlosen Nacht?«, fragte Brynn begierig; scheinbar war sie völlig blind für den missbilligenden Ausdruck im Gesicht des Königs der Doc’alfar.
    Juraviel dagegen war dieser Blick nicht entgangen; er begriff sofort, dass dieser unterirdische Gang mit dem unheilvollen Namen seinem finsteren Ruf wahrscheinlich alle Ehre machte.
    »Was meint Ihr, Belli’mar Juraviel? Wollt Ihr es wirklich über diesen Pfad versuchen, der wahrlich ein Weg in die Finsternis ist?«
    Juraviel sah hinüber zu Brynn und ließ sich von ihrer Ungeduld zu einem Entschluss verleiten, den er, so stand zu befürchten, noch bereuen würde. »Ja, das wollen wir. Wenn dieser Pfad der sternenlosen Nacht uns den Umweg nach Osten bis zum Meer erspart, ist er möglicherweise einen Versuch wert.«
    König Eltiraaz lehnte sich zurück und nickte mit ernster Miene. »Vielleicht nimmt das meinem Volk ein wenig von der Sorge, Ihr könntet uns an die Tylwyn Tou verraten.«
    Juraviel sah abermals hinüber zu Brynn, aber ihre Miene verlor nichts von ihrer Entschlossenheit.
    »Und was wird Belli’mar Juraviel seiner Herrscherin Lady Dasslerond über uns berichten?«, fuhr König Eltiraaz fort. »Was werdet Ihr erzählen, wenn Ihr endlich wieder heimatlichen Boden betretet?«
    »Ich werde erzählen, dass ich einer lebenden Legende begegnet bin«, antwortete Juraviel. »Aber vielleicht erzähle ich auch gar nichts. Die Entscheidung, König von Tymwyvenne, liegt dank Eurer Barmherzigkeit und Großzügigkeit ganz bei Euch. Das ist das Mindeste, was ich Euch für mein Leben und das von Brynn schuldig bin. Wenn es Euer Wunsch ist, diese ganze Episode in das Reich meiner Träume zu verbannen, dann soll es so sein.«
    Eltiraaz ließ sich lange Zeit, um darüber nachzudenken. Er blickte zu seinen Gefährten vom Volk der Doc’alfar hinüber, zu Lozan Duk, Cazzira und mehreren anderen, die er zu dem heutigen Treffen hinzugebeten hatte, und versuchte ihr Schweigen auf dieses Versprechen einzuschätzen.
    »Nein«, sagte er schließlich. »Ihr werdet Eurer Lady Dasslerond berichten, dass Ihr Tymwyvenne gesehen habt und Euren lange verschollenen Vettern begegnet seid. Ihr werdet ihr ausrichten, dass sie von König Eltiraaz herzlich eingeladen ist, uns zu besuchen, damit wir zusammen herausfinden können, ob unsere Völker, die Doc und die Tou, endlich wieder einen gemeinsamen Weg beschreiten können.«
    Juraviel wagte seinen Ohren kaum zu trauen, und er fühlte sich in diesem Moment innerlich fürchterlich zerrissen. Eigentlich wäre es seine erste Pflicht gewesen, Brynn sicher nach To-gai zu bringen. Oder etwa nicht? War eine mögliche Wiedervereinigung am Ende wichtiger? Sollte er Brynn hier zurücklassen, um auf dem schnellsten Weg in den Norden zurückzukehren? Vielleicht konnte er Brynn mitnehmen und ihre Mission in ihrer Heimat auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.
    Doch dann nahm Eltiraaz ihm die Entscheidung ab. »Aber das liegt noch in weiter Ferne«, sagte der König. »Erst einmal wird und muss Euch Euer Weg in den Süden führen. Wir werden Euch den Pfad der sternenlosen Nacht zeigen und Euch über

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