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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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umzusehen, sah sie den Berglöwen dort stehen und ihnen sichtlich frustriert hinterherstarren.
    Die beiden ritten noch eine Zeit lang weiter, wobei Brynn nur das Nötigste tat, um den kleinen Hengst zu lenken. Sie saß ganz bequem, ohne mit den Schenkeln unnötig Druck auf seine kräftigen Weichen auszuüben, die Hände locker in seiner schneeweißen Mähne, denn instinktiv wusste sie, dass das Tier sie nicht abwerfen würde. Brynn hatte als Kind oft beim Einfangen und Zureiten von Pferden zugesehen, daher wusste sie durchaus einzuschätzen, wie außergewöhnlich diese Begegnung war. Erstaunlich genug, dass das Pony sich überhaupt noch einmal in die Nähe des Berglöwen gewagt hatte, aber dass es sogar stehen geblieben war, um Brynn aufsitzen zu lassen, war mehr als ungewöhnlich.
    Immerhin, die Legenden der To-gai-ru, eines Volkes, das sich den prächtigen Steppenpferden sehr verbunden fühlte, waren voll von solchen Begegnungen, solchen spontanen Banden zwischen Mensch und Tier.
    Als sie sicher sein konnte, dass sie den Berglöwen endgültig abgehängt hatten, verlagerte Brynn ihr Gewicht ganz leicht nach hinten, zog sachte an des Ponys Mähne und flüsterte ihm ein leises »Brr« ins Ohr.
    Das Pony verlangsamte sein Tempo und blieb stehen; Brynn ließ sich von seinem Rücken gleiten, ging nach vorn und kraulte ihm das Gesicht. Ein Blick in seine sanften blauen Augen zeigte ihr die Klugheit dieses Tieres. »Danke«, sagte sie und gab ihm einen Kuss auf seine Nüstern. Als sie daraufhin ein kleines Stück zurücktrat, schüttelte der junge Hengst mehrfach den Kopf auf und ab.
    Brynn kraulte ihm lächelnd noch einmal die Ohren. »Wo sind eigentlich deine Freunde?«, fragte sie ruhig. »Haben sie dich etwa zurückgeschickt, damit du ihnen Rückendeckung gibst?«
    Das Pony antwortete mit einem leisen Wiehern, senkte den Kopf ins Gras und rupfte zufrieden daran. Es schien es tatsächlich nicht eilig zu haben, loszulaufen und sich wieder der Herde anzuschließen.
    Brynn wusste, dass es unmöglich war, die noch junge Freundschaft mit Gewalt voranzutreiben, auch wenn sie von ganzem Herzen hoffte, das Pony werde bei ihr bleiben. Sie hatte keinen Strick, und selbst wenn, hätte sie ihn bei diesem Pony, das sie soeben aus einer höchst gefährlichen Situation gerettet hatte, nicht benutzt.
    Nein, sie wollte, dass das Pony ihr Freund und Gefährte und nicht bloß ihr Reittier wurde – umso mehr, als sie sich dann nicht mehr ganz so allein fühlen würde, jetzt, da Belli’mar Juraviel und Cazzira nicht mehr bei ihr waren. Aber eine solche Freundschaft war nur in beiderseitigem Einverständnis möglich und damit allein dem Pony überlassen.
    Brynn liebkoste das Tier noch ein paar Augenblicke, dann wandte sie sich seufzend ab und begann sich ganz bewusst, aber ohne Hast zu entfernen.
    Sie konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als sie merkte, dass das kleine Pony ihr folgte.
    Eine Stunde später stieß Brynn auf eine kleine, geschützt zwischen Felsen und Bäumen liegende Weide und beschloss, da es in der Nähe reichlich Gras für das Pony gab, unter den Zweigen einiger mächtiger Fichten ihr Lager aufzuschlagen.
    »Also, wie soll ich dich nennen?«, fragte sie. Das Pferd sah sie an, als hätte es jedes Wort verstanden. »So klug und solch ein Held, und ich dachte schon, du wärst das Nesthäkchen der ganzen Herde.«
    Als sie geendet hatte, lächelte sie und blickte ihm verschmitzt in seine blauen Augen. Als sie noch klein war, hatte sie mit ihrer Mutter öfter Wortspiele gespielt, ganz harmlos und einfach so zum Spaß, und als sie jetzt das wunderschöne Tier betrachtete, kam ihr vor allem ein Lied wieder in den Sinn, ein kleiner Vers, den ihre Mutter und sie über ein etwas zu klein geratenes Pferd gedichtet hatten, das Nesthäkchen der Herde ihres Clans. Den ganzen Text wusste sie nicht mehr, wohl aber den Namen, den ihre Mutter sich für das Pferd ausgedacht und der sich so hübsch in das Gedicht eingefügt hatte.
    »Also gut«, enthüllte sie dem Pony. »Dann werde ich dich Nesty nennen.«
    Als das Pony daraufhin mehrmals den Kopf auf und ab bewegte, wusste Brynn, dass es verstanden hatte. Ihre Freude hätte größer nicht sein können.
     
    Die nächsten Tage verbrachten die junge Hüterin und ihr Pony gemeinsam; manchmal ritten sie über die weiter unten am Hang gelegenen Pfade, häufiger jedoch ging Brynn einfach zu Fuß, wobei sie die Führung übernahm und Nesty offenbar zufrieden hinterhertrottete. Das Wetter

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