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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Auseinandersetzung nicht allzu schwer verletzt werden.
    Der Leithengst schoss auf ihn zu, woraufhin er in einer Unterwerfungsgeste mit angelegten Ohren und gesenktem Kopf wegtauchte.
    Zumindest sah es im ersten Augenblick danach aus; als der Leithengst jedoch abschwenkte, um sich wieder seinem sehr viel aggressiveren Herausforderer zu widmen, wirbelte der kleine Hengst herum und biss ihm fest in seine hintere Weiche; als dieser sich daraufhin umdrehte, um den Angriff zu erwidern, schoss das kleinere Tier an ihm vorbei und flitzte zwischen Leithengst und zweitem Herausforderer hindurch, was die beiden bewog, sich verwirrt aufzubäumen, sodass sie mit den Vorderläufen hart aneinander gerieten.
    Daraufhin vollzog der kleine Hengst eine scharfe Kehrtwende, um sich erneut ins Getümmel zu stürzen, und Brynn hatte den Eindruck, als zögere er kurz, wie um zu entscheiden, welcher der beiden anderen Hengste wohl die Oberhand gewinnen würde. Schließlich griff er schnell und entschlossen an, trat aus und bedrängte den Leithengst, der eindeutig im Begriff war, den Herausforderer in die Knie zu zwingen; als das schmächtigste der drei Tiere am anderen Ende wieder zum Vorschein kam, waren die beiden Hengste wieder gleichauf.
    Unmittelbar darauf griff das kleine Pony erneut an; diesmal stürzte es auf den Herausforderer zu, der in diesem Moment im Vorteil war, schließlich noch ein drittes Mal, wobei es beiden Tieren, deren Kampf in diesem Moment ausgeglichen stand, einen heftigen Tritt versetzte.
    »Was für ein cleveres kleines Kerlchen«, murmelte Brynn vergnügt. Sie wusste, das war nicht etwa Zufall; dieses Pony tat alles in seiner Macht Stehende, um den Kampf der beiden größeren Tiere in die Länge zu ziehen, um sie gleichmäßig zu zermürben und letztendlich selbst den Sieg davonzutragen.
    Kurz darauf geschah genau das; das kleine Pony verscheuchte erst den Leithengst und schließlich auch dessen erschöpften und geschlagenen Herausforderer.
    »Viel Spaß mit der Siegesbeute«, murmelte Brynn, als das Pony zu der Stute hinübertrabte, die der Auslöser des Ganzen gewesen war.
    Noch immer amüsiert schmunzelnd packte die junge Hüterin ihre Sachen zusammen und brach zu ihrem Tagesmarsch auf, musste sich aber immer wieder nach dem cleveren kleinen Hengst umdrehen. Etwas an ihm – nicht bloß seine äußerliche Ähnlichkeit mit Diredusk – ließ sie eine gewisse Verbundenheit mit ihm spüren.
    Selbst am nächsten Tag noch, sie befand sich auf dem Grund eines ausgedehnten Canyons, den sie auf einem Trampelpfad durchquerte, wollte ihr der kleine Hengst nicht aus dem Kopf gehen, als sie plötzlich das donnernde Hufgetrappel einer rennenden Herde hörte. Brynn drückte sich sofort an die Felswand und ging hinter einem Felsen in die Hocke.
    Die Pferde drängten panisch hinter ihr in den Canyon; als kurz darauf ein tiefes, grollendes Gebrüll erklang, wurde ihr auch klar, warum.
    Ein Berglöwe, noch dazu ganz in der Nähe.
    Die Pferde donnerten vorüber; im Grunde waren sie nicht in großer Gefahr, solange das Gelände vor ihnen offen war und die große Raubkatze nicht bereits sprungbereit oberhalb von ihnen lauerte. Instinktiv zog die junge Hüterin den Kopf noch tiefer zwischen die Schultern und umklammerte das Heft ihres vortrefflichen Schwertes. Wenn die Raubkatze die Pferde nicht erwischen konnte, würde sie sich vielleicht mit ein wenig Menschenfleisch trösten wollen …
    Dann sah sie sie, dicht an die Felswand gedrückt jagte sie der Herde hinterher und bewegte sich derart geschmeidig über den unebenen Fels, als trabe sie gemächlich über offenes Gelände. Obwohl der Abstand zur Herde zusehends größer wurde, setzte sie ihre Hatz hartnäckig fort, die Ohren flach an den Kopf gelegt, die kräftigen Läufe unermüdlich und perfekt dem unebenen Gelände angepasst.
    Bis sie Brynn bemerkte.
    Die Raubkatze erstarrte so schnell, so lautlos und vollkommen, dass sie mit der bräunlich grauen Felswand hinter ihr zu verschmelzen schien. Brynn verhielt sich vollkommen still und hielt den Blick starr geradeaus gerichtet, bis sie die kräftige Raubkatze wieder deutlich erkennen konnte. Sie war groß Brynn schätzte ihre Schulterhöhe auf über vier Fuß, was bedeutete, dass sie mit einer Tatze ihr Gesicht mehr als bedecken konnte. Verglichen mit ihrem letzten Gegner, dem scheußlichen Drachen, mochte das vielleicht nicht sehr gewaltig erscheinen, doch Brynn waren die Gefahren bestens vertraut, die durch braune Berglöwen

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