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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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die Stadt vor.
    Brynn wusste, Bardoh würde versuchen, sie aus der Reserve zu locken, um zu sehen, mit welcher Feuerkraft ihre Krieger ihm zu antworten imstande wären. Also enttäuschte sie ihn nicht. Sie bemannte die Mauern, insbesondere die im Osten, mit Bogenschützen, und erwiderte den Ansturm mit einer dichten Folge von Pfeilsalven.
    Schließlich ließ sie sich auf Pherols Rücken aus der Stadt hinaustragen, überflog zuerst die Südflanke und sprengte dort die verängstigten Behreneser auseinander, ehe sie nach Osten abschwenkte, wo die Angriffsformation fast augenblicklich auseinander brach und sich Deckung suchend hinter den eigenen Bogenschützen in Sicherheit zu bringen versuchte.
    Brynn riss den Drachen in eine scharfe Kurve, lenkte ihn in schnellem Flug über die Stadt hinweg und weiter nach Westen, wo sie unmittelbar über die überraschte behrenesische Infanterie und die Kavalleriereserve hinwegflog, die große Mühe hatte, die scheuenden Pferde zu beruhigen, bis sie schließlich mitten in einen Pfeilhagel hineingeriet, den ihnen die behrenesischen Bogenschützen entgegenschleuderten.
    Pherol stürzte sich mit wildem Ungestüm auf die Kriegsmaschinen, setzte ein Katapult in Brand, legte sich gleich darauf in eine steile Kurve und verharrte neben einem zweiten in der Luft, um dessen Stützkonstruktion mit seinem mächtigen Schwanz zu zertrümmern.
    »Flieg!«, schrie Brynn auf ihn ein. »Flieg endlich los, Pherol!«
    Doch der Drache war viel zu aufgebracht, um ihre Worte überhaupt zu hören, daher war seine Überraschung perfekt als sich der Speer einer Wurfmaschine hart in seine Flanke bohrte und ihn vom Himmel holte.
    Ein triumphaler Jubelschrei ging durch die Reihen der behrenesischen Krieger, die sofort mit ihren im Schein der Flammen blitzenden Lanzen auf ihn zustürzten.
    »Auf!«, kommandierte Brynn. »Auf und zurück in die Stadt!«
    Der Drache fuhr herum und stürzte sich mitten unter die heranstürmenden Soldaten. Er musste einen brutalen Hieb nach dem anderen einstecken, zugleich aber verbreitete er mit seinen mächtigen Krallen und mahlenden Kiefern Tod und Verderben unter ihnen, wischte mehrere mit seinen mächtigen Flügeln zur Seite und schleuderte andere mit seinem todbringenden Schwanz weit von sich.
    Noch immer bedrängte ihn Brynn, endlich wieder aufzusteigen, denn mittlerweile stürmten immer mehr behrenesische Soldaten mit geradezu draufgängerischem Mut herbei.
    In diesen wenigen Minuten wuchs Brynns Respekt für ihre Gegner beträchtlich.
    Zu Brynns großer Erleichterung hob der Drache schließlich ab und machte sich unter kraftvollem Schlagen seiner Riesenflügel daran, zum Westtor von Avaru Eesa zurückzufliegen. Die beiden landeten unmittelbar hinter dem Tor im Innenhof. Brynn sprang sofort vom Rücken des Drachen, um seine schwerste Verletzung in Augenschein zu nehmen, wo ihn der von einer Wurfmaschine abgefeuerte Speer getroffen hatte und erschrak, allerdings mehr über ihre eigenen Gedanken als über die Wunde, denn einen kurzen Augenblick lang hatte sie sich der Hoffnung hingegeben, sie würde sich als tödlich erweisen. Denn wenn dies alles endlich vorbei war, ganz gleich, ob To-gai dann befreit sein würde oder nicht, würde sie sich der Tatsache stellen müssen, dass sie maßgeblich daran beteiligt gewesen war, einen Drachen auf die Welt loszulassen. Sie hatte sich zwar von Pherol das nötige Versprechen geben lassen, wusste aber nicht, ob er sich daran halten würde.
    »Wie schlimm ist es?«, fragte sie den Drachen und ging um ihn herum, um ihm direkt ins Gesicht zu sehen.
    Pherol griff knurrend mit seinem Vorderlauf nach dem Geschoss und zog es heraus, stellte sich, ein trotziges Gebrüll ausstoßend, auf die Hinterbeine und schleuderte den blutverschmierten Speer hinaus in die Wüste, mitten unter die Behreneser draußen vor dem Tor, die noch immer damit beschäftigt waren, wieder auf die Beine zu kommen.
    Kurz darauf hörte man ein Geräusch wie von zerbrechenden Knochen, als Pherols Umwandlung in seine Gestalt als Zweibeiner einsetzte. Die To-gai-ru-Krieger in seiner unmittelbaren Umgebung erbleichten und zogen sich so weit wie möglich zurück.
    Brynn jedoch harrte aus und blieb vor dem Drachen stehen; sie war ihm dankbar für das Opfer, das er an diesem Abend gebracht hatte. Es war ein notwendiges Opfer gewesen, ein Opfer, das den Sturmangriff der Behreneser in einen schnellen Rückzug verwandelt hatte.
    Schon riefen die Beobachtungsposten auf den Mauern

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