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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Meisters eintrug.
    »Gegen Bestien wie diesen Drachen?«, blaffte Yatol Bardoh, worauf der Chezhou-Lei sich wegen seines offenkundig unsinnigen Gedankens schuldbewusst verneigte.
    »Wir müssen unsere Marschkolonne bei der Verfolgung breiter fächern«, sagte Bardoh gedankenversunken; Shauntil hatte den Eindruck, dass er eher laut nachdachte, als dass seine Bemerkung direkt an ihn gerichtet war. »Richtig, sobald wir den Eindruck haben, dass wir in ihrer Nähe sind, schicken wir unsere Angriffsspitzen weit voraus und lassen die übrigen Truppen auf der rechten oder linken Flanke nachrücken. Oder wir teilen uns auf und bilden zwei Flanken, um sie einzukreisen, wie schon bei Avaru Eesa. Diesmal allerdings, ohne dass unsere Truppen durch Mauern voneinander getrennt wären!« Er hatte kaum geendet, als er auch schon fragend zu Shauntil hinübersah, doch anstatt ihm zuzustimmen, schüttelte der Chezhou-Lei nur den Kopf.
    Dann besann er sich und nahm Haltung an. Er war nicht bereit, irgendeine Kritik zu äußern, ohne dass der Yatol ihn ausdrücklich um seine Meinung gebeten hätte.
    »Ein gewagtes Manöver«, fügte Bardoh hinzu. Trotz seiner Diszipliniertheit konnte Shauntil sich einen missbilligenden Gesichtsausdruck nicht verkneifen.
    »Raus mit der Sprache, sagt schon, wie Ihr darüber denkt!«, fuhr ihn der Yatol an.
    »Gewagte Manöver machen mir Angst bei einem Gegner, der offenbar vom Glück verfolgt ist und sich als so gewieft entpuppt hat wie dieser Drache von To-gai«, gestand der Krieger. »Wir müssen Ausdauer und Geduld beweisen und jede Stadt, durch die wir kommen, mit Waffen bestücken und entsprechend vorbereiten. Selbst wenn wir durch Zermürbung und die Sicherung der Städte eintausend Mann verlören, würde das auf unsere gewaltige Armee keine verheerenden Auswirkungen haben, zumal wir die Leute im Bedarfsfall gewiss ersetzen könnten. Den Drachen von To-gai dagegen trifft jeder Verlust schwer, denn in diesem Land, das nicht ihr Zuhause ist, dürfte die Frau nur schwer Ersatz finden.«
    »Ihre Armee hat starken Zulauf durch befreite Sklaven«, erinnerte ihn Yatol Bardoh. »Das haben wir bei ihrem Ausbruch aus meiner Stadt deutlich zu spüren bekommen.«
    »Richtig, aber das war noch zu Beginn des Krieges, in Dharyan und Pruda, den beiden Städten mit dem größten Sklavenanteil. Aber mittlerweile, da sie tagein, tagaus durch die Wüstenhitze marschieren, dürften selbst diesen ehemaligen Sklaven die ersten Zweifel an ihrem Entschluss gekommen sein, sich der Frau anzuschließen. Ihr Leben unter behrenesischer Herrschaft war mit Sicherheit angenehmer als die Schinderei, die sie jetzt ertragen müssen, auch wenn der Drache sie offenbar mit Nachschub versorgt.«
    »Verlangt Ihr etwa, ganz Behren soll sich hinter Mauern verkriechen, so dass diese Barbarin sich ungehindert in unserem Land bewegen kann?«, fragte der Yatol verärgert.
    Shauntil straffte die Schultern, als wäre er geohrfeigt worden. »Mitnichten, Yatol!«, antwortete er. »Auf gar keinen Fall. Ich möchte nur sichergehen, dass uns kein Fehler unterläuft und der Drache von To-gai nicht noch weitere eindrucksvolle Siege erringt. Der Zeitfaktor ist, denke ich, auf unserer Seite. Es war ein schwerer Irrtum, diese Frau zu unterschätzen, der bis zum heutigen Tag noch kein einziger Fehler unterlaufen ist. Aber das wird zweifellos irgendwann geschehen.«
    »Und der erste Fehler wird auch ihr letzter sein«, fügte Yatol Bardoh augenblicklich hinzu. »Aber nur, wenn wir in unmittelbarer Nähe sind, bereit, beim ersten Anzeichen von Schwäche sofort zuzuschlagen. Ich werde Behren von ihr befreien, Shauntil, und ich bin fest entschlossen, sie vor den Augen eines dankbaren Publikums eigenhändig hinzurichten. Und Ihr werdet derjenige sein, der sie mir bringt, koste es, was es wolle. Haben wir uns verstanden?«
    »Jawohl, Yatol.«
    Bardoh nickte und warf einen letzten Blick hinunter auf die zerstörte Karawane, ehe er sich mit einer angewiderten Handbewegung entfernte.
    Shauntil entspannte sich sofort und stieß einen verzweifelten Seufzer aus. Bardoh, so viel stand für ihn fest, war im Begriff, dem Drachen von To-gai geradewegs in die Hände zu spielen.
    Aber er war ein Chezhou-Lei und hatte einen feierlichen Eid darauf geschworen, den Befehlen der Yatols zu gehorchen.
    Drei Wochen später wiederholte sich die Szene mit nahezu dem gleichen Wortlaut, als der Yatol und der Krieger in dem Wüstengebiet östlich der Stadt Pruda auf die Überreste einer

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