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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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hinunter, der Angriff sei auf allen Seiten zum Erliegen gekommen und der Feind habe sich auf den weit vor der Stadt liegenden Belagerungsring zurückgezogen und dort mit der Errichtung eines Lagers begonnen.
    »Morgen früh werde ich dich noch einmal brauchen«, flüsterte Brynn dem Drachen zu. »Sobald Pagonel eintrifft.«
    Der Drache knurrte und nickte dann.
    Brynn holte einmal tief Luft und entfernte sich. Im Stillen verwünschte sie sich wegen ihrer kurzen Anwandlung von Eigensucht, als sie gehofft hatte, der Drache wäre tödlich getroffen.
    Nein, so leicht würde es ihr nicht gemacht werden; das durfte auch nicht sein, wenn sie To-gai und ihre eigenen Träume nicht verraten wollte.
     
    Für Brynn und ihre Gefährten hätte der Zeitpunkt nicht besser gewählt sein können. Bei strahlend klarem Himmel brach soeben der Morgen über Avaru Eesa an, als auch der behrenesische Sturmangriff begann und der Belagerungsring sich plötzlich zusammenzuziehen schien. Im selben Augenblick sah Brynn jenseits der am weitesten westlich heranstürmenden Gruppe von Behrenesern das Aufblitzen eines Leuchtzeichens, das ihr Pagonels Eintreffen ankündigte.
    »Zur Ostmauer!«, rief sie, und schon eilte über die Hälfte ihrer Krieger in diese Richtung und schoss Pfeile auf die heranstürmenden Behreneser ab, obwohl diese für ein wirkungsvolles Sperrfeuer noch viel zu weit entfernt waren. Geduckt hinter die Ummauerung, befestigten die Krieger ihre Helme an Stangen, um so den Eindruck zu erwecken, sie seien fest entschlossen, die Mauer zu halten.
    Anschließend verließen sie ihre Stellungen und liefen zu ihren wartenden Pferden, die man im westlichen Innenhof der Wallanlagen vor den Toren zusammengetrieben hatte.
    Unterdessen begab sich Brynn zu Pherol und schickte den Drachen in östlicher Richtung aus der Stadt, wo er die Behreneser aus der Luft attackieren sollte. Als die behrenesische Angriffsformation kurz darauf auseinander stob, wurde das Osttor von Avaru Eesa weit aufgestoßen, und eine riesige Herde von Pferden stürmte daraus hervor.
    Reiterlose Pferde, die man den behrenesischen Truppen abgenommen hatte.
    Auf ihrem Beobachtungsposten auf der Westmauer schöpfte Brynn neue Hoffnung, als sie sah, wie die behrenesischen Truppen Richtung Westen abzudrehen begannen. Yatol Bardoh hatte einen Ausbruch vorhergesehen und ihn nach der Attacke des Drachen logischerweise auf der Ostseite der Stadt erwartet.
    Was Yatol Bardoh jedoch nicht wusste, war, dass eine zweite To-gai-ru-Streitmacht von der dreifachen Stärke der von ihm in der Stadt eingeschlossenen Truppen sich unmittelbar westlich von ihm befand.
    Die Westtore der Stadt wurden weit aufgestoßen, und heraus stürmten Brynn und ihre zweitausend Krieger und hielten entschlossen auf die behrenesische Hauptstreitmacht im Westen der Stadt zu.
    Unmittelbar darauf erklangen die Schlachtrufe und das Donnern der Hufe der zweiten, von Westen her angreifenden To-gai-ru-Streitmacht, die auf dieselben feindlichen Stellungen zuhielt.
    In die Zange genommen, sprengten die behrenesischen Truppen auseinander, bemüht, irgendeine Form der Verteidigung zu organisieren.
    Brynn, das Schwert lichterloh in Flammen, unter sich den auf das leiseste Kommando reagierenden und, wenn nötig, improvisierenden Nesty, trieb ihre Krieger mit voller Wucht zwischen die Behreneser; die To-gai-ru fegten durch sie hindurch wie ein von einem kräftigen Wind getragener Heuschreckenschwarm, trieben die behrenesischen Reihen auseinander und zwangen die Soldaten, sich zur Seite zu werfen, wenn sie nicht niedergetrampelt werden wollten.
    Doch sie hielten nicht etwa an, um den Gegner in einen Kampf Mann gegen Mann zu verwickeln, sondern setzten ihren Sturmlauf fort, bis sie sich mit der größeren, mit ähnlich brutaler Wirkung von Westen nach Osten vordringenden Streitmacht vereinigten.
    Kurz darauf drehten sie wie auf ein Kommando nach Norden ab, preschten im gestreckten Galopp in die offene Sandwüste hinein und ließen die überraschten und verwirrten Behreneser weit hinter sich zurück.
    Als der Hauptteil von Yatol Bardohs Truppen schließlich die Westfront erreichte, waren Brynn und ihre Krieger nur noch eine Staubwolke am nördlichen Horizont.
    Zurück blieb ein vom Blut zahlloser Behreneser, aber auch einer nicht geringen Zahl von To-gai-ru getränktes Schlachtfeld. Aber der Ausfall hatte funktioniert. In einem überfallartigen Gefecht, das zehnmal so viele Behreneser wie To-gai-ru das Leben gekostet hatte,

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