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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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würde er im ganzen Königreich erlangen. Vor allem benötigte er diesen entscheidenden Sieg jetzt gleich, schon wegen seiner Schande durch den Verlust von Avaru Eesa an dieses Weibsstück. Die Stadt war zwar mittlerweile wieder fest in behrenesischer Hand, aber die Narben, die der Angriff des Drachen von To-gai hinterlassen hatte, waren längst noch nicht verheilt.
    Daher reagierte er ein wenig unschlüssig auf diese neuerliche Unterstützung, die laut Bekunden seines Meisters, des Chezru-Häuptlings, auf dessen direkte Verbindung zu Yatol zurückging. Gewiss, Bardoh war hocherfreut über die Informationen, die er dringend benötigte, um seine Widersacherin endlich einzuholen, andererseits stieß es ihm übel auf, dass die Hilfe ausgerechnet aus Jacintha kam und somit seinen Ruhm schmälern würde.
    »Wenn wir diesen Drachen von To-gai nicht bald fassen, könnte es geschehen, dass das Volk uns für Versager hält, Yatol Bardoh«, wagte Shauntil leise einzuwerfen, so leise, dass nur der Yatol selbst ihn hören konnte – und nicht die anderen Kommandanten im Kartenraum.
    Bardoh richtete sich auf und musterte den scharfsichtigen Krieger, als wollte er ihn mit seinem Blick durchbohren, beruhigte sich dann aber rasch und pflichtete ihm sogar mit einem Nicken bei. Die Warnung war nicht völlig unberechtigt.
    »Beginnen wir also endlich damit, diese Hexe in die Enge zu treiben«, sagte er.
     
    »Sie haben offenbar gewusst, dass wir die Absicht hatten, Richtung Süden zu marschieren«, sagte Brynn zu Pagonel. Von einer hohen Sanddüne aus konnten die beiden die fernen Lichter eines langgestreckten behrenesischen Feldlagers erkennen, das sich quer durch die Wüste zog.
    »Ihre Marschkolonne ist weit auseinander gezogen«, fuhr sie fort. »Wir könnten einen Durchbruch riskieren.«
    »Und würden dabei nur noch mehr Krieger verlieren.«
    »Wir würden viel mehr Männer töten, als wir selbst verlören.«
    »Aber sie können selbst viel größere Verluste ohne Weiteres verkraften«, erinnerte sie der Mystiker. »Unsere Verfolger legen es doch geradezu darauf an, Kämpfe, selbst kleinere Scharmützel, zu provozieren. Sie bleiben uns beharrlich auf den Fersen und versuchen unsere Reihen mit einer Zermürbungstaktik zu lichten. Wir befinden uns hier nicht in der Steppe. Du weißt zwar, dass wir für deine Heimat kämpfen, aber allein schon unsere Anwesenheit hier zwingt die gesamte behrenesische Bevölkerung, ebenso zu denken. Selbst wenn wir durchbrechen und bei eigenen Verlusten von nur einhundert Mann eintausend Männer töten, wird es noch immer Yatol Bardoh sein, der sich am Ende durchgesetzt hat – und nicht du.«
    »Dann müssen wir also in forschem Tempo weiterreiten«, sagte Brynn entschlossen. »Scheinbar werden unsere Möglichkeiten immer rarer, deshalb müssen wir die Augen offen halten und versuchen, jede einzelne zu erkennen und zu nutzen.«
    Obwohl Pagonel nickte, wollte es ihm nicht recht gelingen, den Ausdruck der Verbitterung von seinem Gesicht zu vertreiben. Er wusste nur zu gut, was hier vor sich ging; jetzt, da der Chezru-Häuptling einen Seelenstein benutzte, um die Position der To-gai-ru festzustellen und an die sie verfolgende Armee weiterzugeben, war Brynns größter Vorteil dahin: ihre Unberechenbarkeit.
    Brynn und er hatten über die Möglichkeit gesprochen, ihre Armee in mehrere voneinander unabhängige und beweglichere Einheiten aufzuspalten. Der Gedanke war jedoch rasch als undurchführbar fallen gelassen worden, denn wie sollten sie so viele Unterabteilungen mit Nachschub versorgen? Außerdem wäre eine kleinere Streitmacht kaum in der Lage, eine Stadt einzunehmen, und Behren war nun mal ein Königreich der großen Städte und kein Flickenteppich aus kleinen Enklaven.
    Pagonel verzichtete in diesem Augenblick darauf, seine Befürchtungen offen auszusprechen; er wusste, Brynn war sich ohnehin längst darüber im Klaren, dass sie und ihre Truppen vermutlich schon in Kürze wieder durch die Steppen To-gais ziehen würden.
    Doch selbst dort würde man sie wirkungsvoll verfolgen.
     
    Pherols Gesichtsausdruck verriet Brynn, dass er an ihren aufmunternden Worten nur mäßig interessiert war. Sie hatte ihn aufgesucht, um ihm die Notwendigkeit ihres andauernden Rückzugs zu erläutern und ihn zu bitten, sich häufiger auf den Weg zu machen und die nötigen Vorräte herbeizuschaffen, damit Ross und Reiter bei Kräften blieben und stets fluchtbereit waren.
    »Wieso greifst du sie nicht an?«, wollte der

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