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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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zurechtzufinden.
    Dort lag Brynn, zusammengerollt unter einer Decke, und da neben ihr lag ihr legendäres Schwert, Flammentänzer.
    Die Gestalt schob sich behutsam näher heran und streckte die Hand nach der Waffe aus.
    Brynn, in unruhigen Träumen gefangen, bekam von alldem nichts mit. Doch dann schob sich ein Gesicht in ihre Träume, das Gesicht eines vertrauten Menschen, das Bild Pagonels, der sich direkt an sie wandte.
    Steh auf , beschwor sie der Geist im Tonfall äußerster Dringlichkeit, ein leiser, aber umso eindringlicherer Ruf, der sie vor einer unmittelbaren Gefahr warnen wollte.
    Noch bevor ihre Augen aufgingen, war die junge Hüterin bereits in Bewegung, rollte sich nach vorne ab und kam auf die Beine.
    Sie sah das Blinken von Metall, auf dem sich der matte Feuerschein von draußen widerspiegelte, und reagierte instinktiv; blitzschnell schlug sie ihren Arm seitlich nach unten und drehte sich zur Seite, um ihre Hüfte aus der Gefahrenzone zu bringen.
    Trotzdem wurde sie leicht am Unterarm getroffen, aber die Verletzung war nicht schwer und konnte sie nicht daran hindern, sich von der Seitenwand des Zeltes zu lösen, um sich, während der Angreifer die Klinge zurückzog und sofort wieder in Position brachte, etwas mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen.
    Der Schwertstoß erfolgte schnell und war tief angesetzt, aber nicht sonderlich gekonnt; das Zurückziehen des Schwertes vor dem neuerlichen Angriff ließ Brynn genügend Zeit, um auszuweichen und sich nicht nur zu schützen, sondern auch ihren Konter vorzubereiten. Mit einem Hechtsprung-Überschlag setzte sie knapp über die Klinge hinweg und rammte dem Mann die Füße gegen seine Schultern. Er versuchte noch, sein Schwert hochzureißen, doch hinter der Bewegung lag keine Kraft.
    Brynn war in diesem Augenblick nur froh, dass der Kerl nicht wusste, wie man ihr Schwert in Flammen setzte.
    Noch im Fallen schlang sie dem Mann die Beine um den Hals und schleuderte ihn mit einer schnellen Körperdrehung zur Seite, wo er kopfüber in die Seitenwand des Zeltes torkelte.
    Sie war blitzschnell bei ihm, und als er versuchte, sich umzudrehen und mit dem Schwert auf sie loszugehen, schob Brynn sich nach vorn, so nah, dass die Klinge ihr nicht gefährlich werden konnte. Mit der Schulter drängte sie ihn zurück zum Zeltausgang und brachte ihn endgültig aus dem Gleichgewicht. Dann ergriff sie seinen Schwertarm, krallte ihre kräftigen Finger in die Muskeln seines Unterarms und raubte ihm damit alle Kraft, während sie mit ihrer anderen Hand das Heft des Schwertes packte.
    Bereits im Fallen und wegen seiner starken Schmerzen hatte er gegen die kräftige Frau keine Chance. Sie riss ihm das Schwert aus der Hand, trat einen Schritt zur Seite und senkte die Schwertspitze zum Ausholen hinter ihren Rücken.
    Sie wollte gerade zum tödlichen Hieb ansetzen, als die Zeltöffnung weit aufgerissen wurde und Pagonel rief: »Töte ihn nicht!«
    Brynn hielt mitten im Schlag inne und fuhr herum; als der Mann hinter ihrem Rücken sich wieder sammelte, rammte sie ihm einen Ellbogen ins Gesicht und streckte ihn nieder. Dann brachte sie das Schwert in Position, so dass die tödliche Spitze auf den hilflos Daliegenden gerichtet war.
    Pagonel schob sich mit einer Fackel in der Hand ins Zelt, und Brynn erkannte ihren Angreifer als Merwan Ma.
    Sie sah verwirrt zu Pagonel; angeblich hatten er und dieser Mann sich doch geeinigt – und zwar so gründlich, dass Brynn alle Wachsamkeit gegenüber ihrem Gefangenen aufgegeben hatte.
    »Das war nicht Merwan Ma!«, beantwortete Pagonel ihren verwirrten, wütenden Blick.
    Der Mystiker ließ sich vor dem schluchzenden Mann auf die Knie fallen. »Das wart Ihr nicht, hab ich Recht?«, fragte er.
    Merwan Ma winkte ihn fort.
    »Raus mit der Sprache!«, beharrte der Mystiker, packte ihn bei den Schultern und zog ihn zu sich hoch. »Es war der Chezru-Häuptling, nicht wahr? Er ist mit Hilfe seines Seelensteins hierher gekommen, um in Euren Körper zu schlüpfen. So redet schon! Die Stimme Gottes hat sich Eures Körpers bemächtigt. Sie hat Euren freien Willen herausgedrängt und durch ihren eigenen ersetzt.«
    In diesem Moment brach der Geistliche vollends zusammen; er ließ sich zu Boden sinken und bedeckte seinen Kopf mit den Händen.
    »Was hat das zu bedeuten?«, wollte Brynn wissen.
    »Es bedeutet, dass Merwan Ma endlich seine Lebenslüge eingesehen hat«, antwortete Pagonel. »Was sich hier heute Nacht zugetragen hat, ist ein für die Chezru-Religion

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