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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Haltung ihnen gegenüber aufgeben.«
    »Vielleicht sehe ich auch nur, dass Euer Weg, wenn Ihr nicht lernt, die Behreneser, ja sogar die Chezru und den Chezru-Häuptling mitsamt seinen Yatol-Priestern als Menschen ganz unterschiedlicher Denkweise und Sehnsüchte zu begreifen, ebenso enden wird wie der Ashwarawus – im blutgetränkten Morast eines Schlachtfelds.«
    Jetzt war es an Brynn, ihn verwundert anzustarren. »Glaubt Ihr wirklich, ich sollte mein großes Ziel aufgeben?«, fragte sie nach einer längeren Pause.
    »Ich glaube, Ihr solltet fortfahren, Eure Persönlichkeit zu entwickeln«, erwiderte der Meister der Jhesta Tu. »Und wenn Euch Euer Herz dann irgendwann sagt, es ist an der Zeit, loszuziehen und Euren Platz in der Welt zu finden, sei es bei Euren eigenen Leuten oder unter den Behrenesern, dann solltet Ihr gehen. Erkenntnis erwächst letzten Endes immer aus einem selbst, sie kommt nicht von außen.«
    »So wie Eure Reise damals in das Feldlager Ashwarawus«, sagte Brynn. »Jetzt, da ich die Wolkenfeste gesehen und begreifen gelernt habe, was es heißt, ein Jhesta Tu zu ein, finde ich Euren damaligen Entschluss noch unverständlicher. Warum seid Ihr damals in die Steppe gezogen?«
    »Vielleicht war es einfach meine Bestimmung oder auch der stumme Befehl eines mir unbegreiflichen Gottes«, antwortete der Mystiker. »Oder aber es war nichts weiter als eine Fügung des Schicksals – und erst die Zeit wird kären, ob es eine glückliche oder unglückliche Fügung war.« Als er geendet hatte, wandte er sich mit einem amüsierten Lachen zum Gehen, doch Brynn hielt ihn am Arm fest und drehte ihn so schwungvoll herum, dass er sie ansehen musste.
    »Haltet Ihr es für eine unglückliche Fügung, dass Ihr mich getroffen habt?«
    Plötzlich wurde beiden mit aller Deutlichkeit bewusst, wie nah sie einander standen. Die Spannung zwischen ihnen hatte sich seit jenem unangenehmen Tag unten auf der Wiese etwas gelegt, aber jetzt war sie wieder da; man konnte sie fast mit Händen greifen.
    »Nein«, erwiderte Pagonel. »So etwas würde ich niemals denken.«
    Brynn küsste ihn, noch bevor er den Satz zu Ende gesprochen hatte, und dann umarmten sie sich lange, sehr lange.
     
    »Schon wieder eines dieser unscheinbaren Dörfer«, bemerkte Cazzira. Sie stand auf einem Felsenkamm und blickte hinunter auf eine kleine Ansammlung von Häusern, die von einem Ring aus Stallungen umgeben war.
    »Dann erlaubt, dass ich es dem Erdboden gleichmache und alle Bewohner verspeise, damit man sich für immer an den Namen des Dorfes erinnert«, bot Pherol an. Die beiden Elfen bedachten ihn mit einem missbilligenden Blick, worauf der Drache jedoch nur seufzte.
    Mehrere Wochen waren sie jetzt schon in der offenen, menschenleeren Steppe unterwegs, und die ganze Zeit über hatte es der Drache in seiner zweibeinigen Form ausgehalten – mit Ausnahme einiger weniger Abende, an denen Pherol seine wahre und prachtvolle Drachengestalt angenommen hatte, um auf die Jagd zu gehen und entweder mit gestohlenem Vieh, einem Wildpferd oder anderen Beutestücken zurückzukommen, über deren Herkunft sowohl Juraviel als auch Cazzira lieber nichts Genaueres wissen wollten.
    Die drei waren vor diesem bereits auf zwei andere Dörfer gestoßen und hatten eine Weile damit zugebracht, sich in ihrer Nähe herumzutreiben und die Gespräche aller Personen zu belauschen, die zufällig des Weges kamen. In einer dieser Unterhaltungen, zwischen zwei älteren Frauen, die auf einem Stein am Ufer eines kleinen Baches Wäsche wuschen, war es um einen Zwischenfall in einer nicht weit entfernten Ortschaft gegangen, in dessen Verlauf ein Yatol und eine Chezhou-Lei-Kriegerin erstochen worden waren. Mittlerweile hatten die Turbane die Ortschaft jedoch wieder in ihre Gewalt gebracht und führten dort nun ein noch strengeres Regiment als zuvor.
    Diese Ortschaft lag jetzt vor ihnen. Nach Juraviels Einschätzung könnte sie sich womöglich als gar nicht so uninteressant entpuppen, denn mittlerweile war er zu der Überzeugung gelangt, dass nur wenige Krieger im Stande waren, eine Chezhou-Lei im Kampf zu töten.
    »Heute Abend wirst du hier bleiben«, befahl er Pherol.
    »Es sei denn, ich höre einen Ochsen auf der Weide brüllen«, erwiderte der Drache.
    »Du hast dir erst gestern Abend einen Festschmaus gegönnt.«
    Statt einer Antwort verzog der Drache sein Maul zu einem selbstgefälligen Grinsen.
    »Ich möchte dich dringend bitten, hier zu bleiben«, wiederholte Juraviel

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