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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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und sahen zwei weitere merkwürdige Gestalten in den Schein ihres Lagerfeuers stürmen. »Das sind keine Feinde!«, schrie Belli’mar Juraviel den Drachen an. »Es sind To-gai-ru, vom gleichen Stamm wie Brynn Dharielle!«
    »Brynn?«, riefen mehrere der Männer; offenbar war ihnen der Name bekannt.
    »Wart ihr bei Dharyan dabei?«, fuhr der Drache sie an, wobei er seinen Gefangenen, ohne es zu wollen, erneut kräftig durchschüttelte.
    »Was weißt denn du …«, setzte einer der To-gai-ru an, aber Pherol fiel ihm ins Wort.
    »Wart ihr bei Dharyan dabei?«, bellte der Drache, so laut, dass sein Gebrüll in der Dunkelheit nachhallte, so machtvoll, dass sein Atem dem Sprecher der To-gai-ru wie ein heißer Wind entgegenschlug und ihn zwang, einen Schritt zurückzutreten.
    »Ja, wir waren dabei«, antwortete er. »Wir alle hier.«
    »Halt bloß den Mund«, fiel ihm ein anderer Krieger ins Wort. »Am Ende lieferst du uns noch an die Turbane aus!«
    »Wenn wir Behreneser wären, wärt ihr längst tot«, warf Juraviel ein. »Sind wir aber nicht; und wenn ihr an der Seite von Brynn Dharielle geritten seid, dann seid ihr auch nicht unsere Feinde.« Kaum hatte er geendet, warf er Pherol einen strengen Blick zu.
    Der Drache setzte den Mann ab und ließ ihn los. Der arme Wicht blieb noch einen Moment lang stehen, den Blick ängstlich auf den Echsenmann gerichtet, dann stürzte er zitternd zu Boden.
    »Erzählt uns alles!«, verlangte Pherol. »Mit einer guten Geschichte könntet ihr mich vergessen machen, dass es mich nach Menschenfleisch gelüstet!«
    Der To-gai-ru, an den die Worte gerichtet waren, erbleichte derart gründlich, dass seine blasse Gesichtsfarbe Cazzira und Juraviel sogar im matten Schein des Lagerfeuers auffiel. Juraviel war sofort bei ihm.
    »Wir sind nicht eure Feinde«, versuchte der Elf ihn zu beruhigen. »Möglicherweise sind wir sogar Verbündete. Bitte, erzähl uns von diesem schrecklichen Tag und von Brynn Dharielle, mein Freund.«
    Es dauerte eine ganze Weile, bis im Lager wieder so weit Ruhe eingekehrt war, dass der Krieger und ein paar seiner etwas beherzteren Gefährten imstande waren, von dem Desaster bei Dharyan zu berichten. Ohnehin waren viele Einzelheiten bestenfalls bruchstückhaft in Erinnerung geblieben und oft widersprüchlich.
    In einem Punkt jedoch herrschte allgemeine Übereinstimmung. Brynn Dharielle war nicht umgekommen – jedenfalls nicht auf dem Schlachtfeld, auch wenn keiner so recht wusste, ob ihre dort erlittenen Verletzungen sich womöglich später als tödlich herausgestellt hatten. Sie war auf ihrem prächtigen Pony fortgeschafft worden, und zwar von einem gewissen Pagonel, einem Mystiker der Jhesta Tu; wohin, wussten sie allerdings nicht.
    Aber sie konnten bestätigen, dass es weit unten im Süden, in einer ziemlich felsigen, unwirtlichen Gegend, einen Ort gab, den die Jhesta Tu als ihr Zuhause bezeichneten, ein abgeschiedenes Kloster mit Namen Wolkenfeste.
    »Das dürfte genau die richtige Geschichte sein, um den Hunger einer gefräßigen Bestie zu stillen«, entschied Juraviel, ehe Pherol dazu kam, sich ein eigenes Urteil zu bilden. »Ich denke, wir sollten für unseren Überfall und dieses etwas unglückliche Zusammentreffen um Verzeihung bitten.«
    »Aber sie haben angefangen!«, protestierte Pherol so stimmgewaltig, dass die Männer sich ängstlich duckten.
    »Ich kann nur hoffen, dass eure Wunden verheilen und wir alle dieses Treffen schon bald als Glücksfall betrachten – für uns, für Brynn Dharielle und für ganz To-gai«, fuhr der Elf fort, ohne weiter auf den Einwurf zu achten. Dann erhob er sich, um zu gehen, und gab seinen Freunden ein Zeichen, sich ihm anzuschließen.
    »Wir haben lange genug im Dunkeln gehockt und darauf gehofft, dass diese Menschen irgendwelche Informationen verraten, die wir dringend brauchen«, sagte Pherol, nachdem sie den Lagerplatz hinter sich gelassen und wieder in die Dunkelheit zurückgekehrt waren. Sein Ton verriet deutlich, dass er ziemlich stolz auf sich war. Er schloss mit einem boshaft amüsierten Lachen, das seine beiden Gefährten sofort daran erinnerte, wie unausstehlich er manchmal sein konnte.
    Belli’mar Juraviel stellte sich dem Drachen beherzt in den Weg. »Das wird nie wieder vorkommen!«, drohte er der Bestie mit erhobenem Zeigefinger.
    Pherol betrachtete ihn mit einem leicht amüsierten Ausdruck im Gesicht.
    »Das sind nicht unsere Feinde – sie sind die Hoffnung von Brynns großem Ziel; und möge dein brutaler

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