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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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eine so beherrschende Rolle spielte, wusste er sogar mehr.
    Trotzdem war nicht zu leugnen, dass ihr einziger Vorteil auf dem Gebiet der Information lag, darin, den Feind besser zu kennen als dieser sie. Daher erklärte sie sich schließlich, nachdem sie einen langen Blick mit ihrem lieben Freund von den Jhesta Tu gewechselt hatte, mit einem Nicken einverstanden.
    Pagonel beugte sich zu ihr und wünschte ihr mit einem Kuss Glück, ehe er hinter einer Düne verschwand und in der endlosen Weite der Sandwüste untertauchte.
    In derselben Nacht, als die behrenesische Streitmacht in der Nähe der nun Dharielle genannten Stadt lagerte, wuchs der Anteil ihrer to-gai-ruschen Sklaven genau um eine Person. Etwas weiter südlich hob derweil ein Drache vom Boden ab und trug die junge Kriegerin zurück zu ihrer viertausend Mann starken Armee. Die beiden Elfen und Pherol blieben jedoch nicht bei Brynn, sondern stiegen noch einmal auf, um das Gebiet zu erkunden, ehe sie sich in der Nähe der Stelle niederließen, wo sie sich von dem Jhesta Tu getrennt hatten, um dort auf seine Rückkehr zu warten.
     
    Mehr als zweihundert To-gai-ru-Sklaven hatten die Armee aus Jacintha auf ihrem langen Marsch von Osten her begleitet, eine in den Augen der sich überlegen fühlenden Behreneser ebenso gesichts- wie namenlose Masse, daher hatte Pagonel wenig Mühe, unbemerkt in das riesige Feldlager hineinzuschlüpfen. Wie die anderen Sklaven auch trug er unauffällige, zerschlissene Kleidung, seine verräterische und prachtvolle Schärpe jedoch hatte er nach wie vor um die Hüfte geschlungen, wenn auch verborgen unter seinem weiten Hemd.
    In jener Nacht lief er lange ziellos durch das Lager und schlenderte zwischen den verschiedenen Grüppchen der To-gai-ru umher, weit häufiger, um zu lauschen, als sich selbst an den Gesprächen zu beteiligen. Ihre Unterhaltungen über den Zorn des Chezru-Häuptlings erinnerten Pagonel ein ums andere Mal daran, wie ungemein gefährlich dieses Spiel inzwischen geworden war. Behren verfügte mittlerweile über eine so allumfassende und alles beherrschende Macht, dass nicht einmal das mächtige Bärenreich den Wunsch nach einem Kräftemessen mit dem Chezru-Häuptling verspürte. Und nun hatte Brynn diese ungeheure Macht auf sich und gegen To-gai gelenkt. Ihre einzige Chance bestand darin, den Chezru-Häuptling dort zu treffen, wo er nicht mit einem Schlag rechnete, seine gewaltigen Armeen auf Schritt und Tritt zu verfolgen und sie immer wieder an ihren verwundbarsten Stellen zu treffen, bis die Behreneser endlich einsahen, dass sie sich zu viel aufgebürdet hatten.
    Das Lager dieser gewaltigen, hervorragend ausgebildeten und kampfbereiten Streitmacht vor Augen, musste der Mystiker sich ernsthaft fragen, ob Brynn nicht ein wenig zu weit gegangen war. Einen kleinen Rückhalt fand er allerdings im Getuschel der Gefangenen, wann immer das Gespräch auf den Drachen von To-gai kam. Offenbar hatte Brynns Ruhm sich bereits bis hinunter zur Küste herumgesprochen, zumindest unter den To-gai-ru-Sklaven. In jeder eroberten Stadt würde sie auf zahllose Freiwillige treffen, die bereit wären, sich ihrer Armee anzuschließen.
    Am nächsten Morgen wälzte sich der gewaltige Tross der behrenesischen Armee bis in Sichtweite der Ostmauer von Dharielle, so nah, dass man Yatol Gryshs Leichnam erkennen konnte, der noch immer vor den inzwischen wieder geschlossenen Toren baumelte. Ab jetzt war Pagonel besonders wachsam; unter den Soldaten befanden sich mehrere Krieger der Chezhou-Lei, wie er an ihren unverwechselbaren Rüstungen erkannt hatte, deren Rangordnung sich beinahe augenblicklich klärte, als ein besonders hoch gewachsener und kräftiger Krieger das Kommando beim Delegieren bestimmter Aufgaben an sich riss. Mit beängstigender Schnelligkeit brachte die Armee ihre Katapulte und Wurfgeschütze in Stellung. Kundschafter zu Pferd verließen das Lager in nördlicher und südlicher Richtung, um die wie ausgestorben daliegende Stadt zu umrunden.
    Pagonel fiel auf, dass der Anführer der Chezhou-Lei sich immer wieder an zwei bestimmte Männer wandte – Chezru-Geistliche, nach ihrer Kleidung und der Art, ihr Haar zu tragen –, so als wollte er ihnen seine Pläne erläutern. In einem von ihnen erkannte Pagonel Yatol Gryshs Leibdiener wieder.
    Eine Stunde verstrich, dann noch eine, und schließlich kehrten die Kundschafter zurück und berichteten, sie hätten entlang der gesamten Mauer der eroberten Stadt keine Menschenseele

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