Schattenelf - 4 - Feuerzauber
erzählte, deshalb winkte Yakim Douan zwei Wachen herbei und wies sie an, ihn aufzuheben und aus dem Saal zu schaffen.
»Wo befindet sich eigentlich Yatol Tohen Bardoh?«, wandte sich der Chezru-Häuptling an seinen Leibdiener.
»Er marschiert zurzeit in nördlicher Richtung entlang des Landbruchs und sollte in wenigen Tagen Dharyan erreichen, Stimme Gottes.«
»Wollt Ihr ihn etwa auch nach To-gai schicken?«, warf Yatol De Hamman ein, und erst als Yakim Douan ihn daraufhin mit einem bedrohlich stechenden Blick fixierte, schien ihm zu dämmern, dass er sich im Ton vergriffen hatte. Die Tatsache, dass Shauntil und fünfzehntausend Krieger aus Jacintha durch die scheinbar menschenleere Steppe To-gais irrten, während diese junge Rebellenführerin, dieser Drache von To-gai, in ganz Behren eine Schneise der Verwüstung hinterließ, drückte Yakim Douan schwer auf den Magen; wer sich von den Yatol-Priestern in sarkastischem Ton zu diesem Thema äußerte, musste daher durchaus damit rechnen, schon bald draußen vor dem Chezru-Tempel am Genick zu baumeln.
Genau das rief Yakim Douans strenger Blick dem leicht aufmüpfigen und zornigen De Hamman ins Gedächtnis.
»Benachrichtigt Gouverneur Pestle. Er soll Yatol Bardoh mitsamt seinen Truppen sofort nach Osten Richtung Jacintha abdrehen lassen«, ordnete der Chezru-Häuptling an, was sofort ärgerliches Geraune unter den versammelten Yatols auslöste, denn die meisten von ihnen herrschten über Städte in den Westprovinzen des Landes und waren somit darauf angewiesen, dass die derzeit unter der Führung des gefürchteten Bardoh stehenden Streitkräfte sie vor dem Drachen von To-gai beschützten.
»Sie wollen uns zu einer sinnlosen Verfolgungsjagd quer durch die Wüste verleiten, aber Yatol wird mir den Weg zu ihnen weisen, damit diese unangenehme Geschichte ein für alle Mal beendet werden kann«, fügte Yakim Douan hinzu, um sie wieder zu beruhigen, und richtete sein zorniges Funkeln auf De Hamman, ehe dieser ein Wort hervorbringen konnte. »Wolltet Ihr soeben anmerken, Yatol habe mich in die Irre geführt, als er mich Shauntil nach To-gai schicken ließ?«, fragte er.
Der Mann erbleichte. »Aber nicht doch, Stimme Gottes. Ich würde niemals –«
»Verschont mich mit Euren dreisten Lügen, Yatol De Hamman«, fiel Douan ihm ins Wort. »Ich verstehe Eure Ängste nur zu gut.«
»Würdet Ihr in unserer heiklen Lage stecken, würdet Ihr ganz ähnlich empfinden«, versuchte Yatol De Hamman sich zu rechtfertigen. »Die von Yatol Peridan verhätschelten Piraten haben sich mit den unrechtmäßig erworbenen Reichtümern des Drachen von To-gai bestechen lassen und attackieren jetzt gnadenlos meine gesamte Küste.«
»Gewiss nicht«, erwiderte der Chezru-Häuptling. »An Euer Stelle würde ich nach wie vor auf Yatol vertrauen und voller Zuversicht darauf hoffen, dass diesem Drachen von To-gai bald die hinterlistigen Winkelzüge und das Glück ausgehen. Ich werde diese Frau aufspüren und sie mitsamt ihrer Rebellentruppe vernichten. Und sollte tatsächlich ein Drache, eine dieser legendären Riesenbestien, an ihrer Seite kämpfen, dann werde ich auch ihn vernichten. Was für eine prächtige Trophäe wird sein Schädel an meiner Wand abgeben!«
Das rief bei den versammelten Yatol-Priestern erregtes Gemurmel und sogar verhaltenes Lachen hervor, was Douan jedoch sofort mit einem herrischen Blick auf Yatol De Hamman unterband. »Und wenn ich mit dieser Frau und ihren Rebellen fertig bin, werde ich Yatol Tohen Bardoh tatsächlich nach To-gai entsenden, wo er sich mit Chezhou-Lei Shauntil zusammentun soll, um die aufrührerischen To-gai-ru für all den Ärger zu bestrafen, den sie mir bereitet haben.«
Am nächsten Tag traf ein Bericht aus dem Süden Behrens ein, eine Bande von Rebellen habe eine kleine Siedlung überfallen und sei unmittelbar darauf von den lokalen Streitkräften des Yatols gestellt und gefangen genommen worden. Einer der dingfest gemachten Plünderer, hieß es, habe sich zum Drachen von To-gai bekannt und außerdem einen Geldbeutel mit Münzen bei sich getragen, die den Stempel Prudas trugen.
Einige Tage später erschien ein Gesandter aus Avaru Eesa, der Stadt Yatol Bardohs, mit der Nachricht, bei einigen bekannten Kaufmannsfamilien seien Lösegeldforderungen eingegangen, als Gegenleistung für die Freilassung einer Gruppe von Kaufleuten, die bei Garou in Gefangenschaft geraten waren, nachdem man ihnen in der Burg den Einlass verwehrt hatte.
»Findet Doyugga Doy
Weitere Kostenlose Bücher