Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
weniger Truppen nötig sein, als Ihr glaubt«, entgegnete Aydrian. »Wir verfügen über die nötigen Geldmittel, um einen ausreichend großen Teil der in Jacintha stationierten Truppen sowie die verunsicherten Yatols auf unsere Seite zu ziehen. Richtig durchgeführt, und in diesem Punkt vertraue ich ganz auf Abt Olin, wird unsere Eroberung Jacinthas fast völlig ohne Blutvergießen vonstatten gehen. Und gehört Jacintha erst einmal uns, haben wir den Menschen dort erst eine neue Religion gegeben und eine neue Hoffnung, an die sie sich klammern können, kurz: haben wir ihnen erst bewiesen, dass wir ihre Freunde sind, wird sich mein Königreich von Jacintha aus über sämtliche Städte in Behren erstrecken.«
    De’Unnero wollte noch weitere Einwände vorbringen, doch Aydrian fiel ihm sofort ins Wort.
    »Ich habe dies alles in einer Vision gesehen und weiß, dass es die Wahrheit ist«, erklärte Aydrian. »Reist nach Entel, Abt Olin. Sprecht dort mit den Piraten, deren Flotte wir bei der Übernahme Entels eingesetzt haben. Herzog Bretherford wird Euch mit mehreren Kriegsschiffen zur Seite stehen. Stellt eine ausreichend große Armee zusammen, nicht um Behren zu unterwerfen, sondern um diejenigen, die dort nach der Macht streben, zu überzeugen, dass Ihr die notwendige Antwort auf das Chaos seid, das ihr Land derzeit in seinen Klauen hält. Unsere Truhen sind randvoll gefüllt mit Edelsteinen.«
    Ehe De’Unnero weiter widersprechen konnte, was offenbar seine Absicht war, bekundete Abt Olin unverhohlen sein Interesse. »Läge das denn wirklich im Bereich des Möglichen?«, fragte er und hatte plötzlich einen merkwürdigen Glanz in den Augen.
    Aydrian und alle anderen musterten ihn einen Moment lang aufmerksam. Es war ein offenes Geheimnis im Bärenreich, dass Abt Olin von St. Bondabruce eine gewisse Vorliebe für Behren hegte. Schließlich war sein enges Verhältnis zu Chezru-Häuptling Yakim Douan und dem behrenesischen Volk bei der letzten Wahl zum ehrwürdigen Vater der Grund für seine Niederlage gegen Fio Bou-raiy gewesen. Für den Geschmack der Abellikaner war sein Umgang mit dem Königreich im Süden stets ein wenig zu vertraut gewesen.
    Und nun war da Aydrian und machte Andeutungen, das Königreich im Süden könnte ihm gehören.
    »Nicht nur im Bereich des Möglichen, es ist sogar wahrscheinlich«, versicherte Aydrian dem sich am Ziel seiner Träume wähnenden Mann. »Ihr müsst wissen, Abt Olin, dass Ihr als Freund, mehr noch, als Retter in Jacintha Einzug halten werdet. Die Yatol-Priester werden Euch Gefolgschaft leisten, weil Ihr ihnen die Sicherheit zurückgeben werdet, die sie durch den Sturz des Chezru-Häuptlings und das daraus entstandene Chaos in der Gemeinschaft der Gläubigen verloren haben. Und natürlich, weil Ihr sie dafür bezahlen werdet – die Gier nach irdischem Besitz war unter ihnen stets recht weit verbreitet!«
    »Nicht alle werden dem Weg Chezrus den Rücken kehren«, gab Abt Olin zu bedenken.
    »Aber genug, um die anderen zu Bedeutungslosigkeit zu verdammen. Im Übrigen werdet Ihr über genügend Macht verfügen, um … nun, um die größten Unruhestifter aus dem Weg zu räumen. Ich gehe davon aus, dass Jacintha Euch gehören wird, mein lieber Abt Olin, und das schon sehr bald. Und von dort aus, daran habe ich nicht den geringsten Zweifel, werdet Ihr Euren Einfluss geltend machen und Euer geistiges und mein weltliches Königreich sehr rasch vergrößern.«
    Nach diesen Worten wandte sich Aydrian den anderen zu. De’Unnero starrte ihn ausdruckslos an und versuchte, das alles zu verdauen, während Herzog Kalas, dem die Skepsis noch immer ins Gesicht geschrieben stand, einfach nur den Kopf schüttelte.
    »Ihr könnt ganz unbesorgt sein, Herzog Kalas. Abt Olins Vormarsch in den Süden wird nur einen geringen Teil jener Kräfte erfordern, die Ihr für die Sicherung der Hauptbeute, des Bärenreiches, benötigt«, bemerkte Aydrian gelassen. »Er wird einen Teil jener Söldnerarmeen einsetzen, die uns den Weg nach Ursal bereitet haben, nicht die Berufsarmeen des Königreiches selbst.« Er wandte sich wieder Olin zu. »Wenn Ihr dort einmarschiert, dann in erster Linie, um Eure Freundschaft und Unterstützung anzubieten.«
    »Ein Angebot, das durchaus ernst gemeint sein wird«, erwiderte Abt Olin.
    »Allerdings nur«, erwiderte Aydrian, »sofern man dort die Herrschaft König Aydrian Boudabras’ uneingeschränkt anerkennt.«
    Einen winzigen Augenblick lang verfinsterte sich Abt Olins Miene,

Weitere Kostenlose Bücher