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Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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diese Position aufstieg. Er wird das Königreich festigen, entweder durch Verhandlungen oder durch Krieg, und er wird die abellikanische Kirche reformieren –«
    »Ich würde vermuten, es ist diese Hoffnung, die Euch an ihn bindet«, unterbrach ihn Bretherford. Er beugte sich über die Heckreling und spuckte ins Wasser. »Hofft Ihr etwa, ein Krieg werde die den Visionen dieses verrückten Marcalo De’Unnero entsprechenden Veränderungen in der Kirche bringen?«, fragte er ungläubig. »Oder ist es einfach die Vorstellung eines Krieges innerhalb der abellikanischen Kirche, die Euch so in Begeisterung versetzt? Ist es das, alter Freund? Vielleicht gelingt es König Aydrian, die Position der Mönche zu schwächen und ihre Kirche an den Rand zu drängen. Ist es das, was Ihr anstrebt?«
    Kalas stützte sich auf die Reling; offenbar hielt er es für unter seiner Würde, darauf etwas zu erwidern.
    Aydrian konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als er in seinen Körper zurückkehrte.
     
    Der einarmige ehrwürdige Vater der abellikanischen Kirche saß in tadellos aufrechter Haltung auf seinem Stuhl; wie stets war sein graues Haar säuberlich gestutzt und perfekt frisiert. Aber noch nie hatte jemand aus dem Kreis um Fio Bou-raiy weder der auf Besuch aus St. Gwendolyn eingetroffene Abt Glendenhook noch Machuso oder einer der anderen Meister aus St. Mere-Abelle und erst recht nicht Visconti, der die Neuigkeiten aus St. Precious mitgebracht hatte – ihn jemals so offenkundig erschüttert gesehen.
    Sie befanden sich in dem gerade erst neu gestalteten Audienzsaal der mächtigen Abtei am Ostrand des Komplexes, der die Allerheiligenbucht überblickte. Ursprünglich hatte der riesige Saal aus drei separaten, übereinander liegenden Vorhallen bestanden, doch Bou-raiy, von der Vision einer sich erweiternden Kirche inspiriert, als eine seiner obersten Ordensschwestern als regierende Königin auf dem Thron saß, hatte sich etwas Prunkvolleres für die Abtei gewünscht, Räumlichkeiten, in denen er den Adel und womöglich gar König Danube selbst empfangen und bewirten konnte. Und so hatte man Decken und Fußböden entfernt, wodurch eine gewaltige, sich bis zu einer Höhe von sechzig Fuß erhebende Halle mit einer imposanten Galerie entstanden war. Der Boden war mit schwarzen und weißen Marmorfliesen bedeckt; man betrat die Halle durch einen separaten Vorraum, dessen sich genau nach Westen öffnende, gewaltige Doppeltür sich links von Bou-raiys Thron und genau gegenüber dem eindrucksvollsten Konstruktionsdetail befand, einem übergroßen, kreisrunden, bleiverglasten Fenster, das man oberhalb der Galerie in die Ostwand eingelassen hatte. Das Muster dieses Fensters, gehalten in rosa, violettem, blauem und bernsteinfarbenem Glas, stellte den versteinerten Arm von Avelyn Desbris dar, der sich aus dem abgeflachten Gipfel des zerstörten Berges Aida in den Himmel reckte. Ein einarmiger Priester – unverkennbar Bou-raiy selbst –, das Gewand an einer Schulter abgebunden, kniete in gebeugter Körperhaltung vor diesem heiligen Ort, um die blutige Hand zu küssen.
    Und tatsächlich, als Viscenti den Saal zum ersten Mal betreten hatte, hatte er beim Anblick dieses spektakulären Riesenfensters große Augen gemacht. Eine Mischung aus ehrfürchtiger Scheu und Ekel hatte ihn überkommen, denn es galt im gesamten Orden als offenes Geheimnis, dass Bou-raiy sich gegenüber dem damaligen ehrwürdigen Vater Agronguerre vehement sowohl gegen eine Reise zum Berg Aida als auch gegen eine Teilnahme am Bund von Avelyn ausgesprochen hatte.
    Viscenti jedoch hatte seine ablehnende Haltung mit einem Achselzucken abgetan und sich daran erinnert, dass ihm für derart sinnlose Grübeleien schlicht die Zeit fehlte. Es war gut, erkannte er jetzt, dass Bou-raiy sich in aller Offenheit zu den Taten des hoffentlich bald heilig gesprochenen Avelyn bekannte. Angesichts der Nachrichten aus Ursal konnte die abellikanische Kirche diese Art von Unterstützung gut gebrauchen.
    Bou-raiy hatte den Ausführungen von Meister Viscenti gelauscht, ohne ihn auch nur ein einziges Mal zu unterbrechen, als er von den gewaltigen Umwälzungen im weltlichen Bärenreich berichtete und den womöglich noch viel größeren, die der abellikanischen Kirche bevorstanden.
    Über den riesigen Audienzsaal senkte sich beklommenes Schweigen.
    »Es kann also kein Zweifel an der Identität der Mitverschwörer bestehen?«, brach Fio Bou-raiy schließlich die Stille. »Es waren tatsächlich Abt

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