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Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Mannes heraufbeschwören würde.
    »Bist du etwa ein Freund von diesem Burschen hier?«, wollte der Soldat mit den noch sauberen Händen und dem Seidenmuster wissen, als er sich umdrehte und sah, dass Pagonel den Zwischenfall beobachtete.
    »Ich bin nur ein einfacher Reisender«, erwiderte der Jhesta Tu.
    »Unterwegs wohin? Etwa nach Jacintha?«
    »Von dort komme ich gerade«, antwortete Pagonel. »Jetzt will ich nach Westen.«
    »Der Kerl hat rusches Blut in seinen Adern«, rief einer der Männer, die mittlerweile von dem toten Händler abgelassen hatten.
    »Stimmt, der Kerl stinkt von Kopf bis Fuß nach Ru«, pflichtete ihm ein zweiter bei, worauf alle drei Anstalten machten, sich zu ihrem Kameraden zu gesellen, der die gestohlene Seide in Händen hielt. Zwei von ihnen schwärmten sogar ein Stück zur Seite aus, so als wollten sie den Mystiker in die Zange nehmen.
    »Weißt du, was wir in Behren mit euch Rus machen?«, fragte einer der blutverschmierten Messerhelden und fuchtelte bedrohlich mit seiner Klinge.
    Obwohl Pagonel dem großmäuligen Kerl auch weiterhin die nötige Aufmerksamkeit widmete, entging ihm nicht, dass just in diesem Augenblick seine drei Gefährten eintrafen und das Gelände der Oase von Osten her zu Fuß betraten. In dem Versuch, sich höflich, ja geradezu unterwürfig zu geben, grüßten sie jeden Soldaten, dem sie begegneten, mit einem freundlichen Nicken und einer kurzen Verbeugung; in Wahrheit jedoch erreichten sie damit nichts weiter, als die Aufmerksamkeit aller auf sich zu lenken.
    Dank ihres forschen Tempos hatten sie die verschiedenen Soldatengrüppchen rasch hinter sich gelassen, aber dann bemerkte Paroud den von den Soldaten bedrängten Pagonel. Die drei blieben unvermittelt stehen und glotzten hinüber zu dem Mystiker.
    »Ich will keinen Ärger, Freunde«, sagte Pagonel ruhig. »Ich komme soeben aus dem Süden, wo mir Gerüchte über einen Aufruhr zu Ohren gekommen sind. Wenn es gestattet ist, würden meine Meister gerne bei der Heilung der Wunden Behrens helfen.«
    »Wunden?«, fragte der Soldat mit dem Seidentuch in der Hand, dann sah er zu seinen Freunden, und alle brachen in schallendes Gelächter aus. »Das Einzige, was Schaden genommen hat, sind die Schatztruhen der betrügerischen Chezru! Sie wurden in Stücke geschlagen, bis die Edelsteine und Geschmeide nur so aus ihnen herausgequollen sind.«
    »Und zwar geradewegs in unsere offenen Hände!«, fügte ein anderer hinzu.
    »Ihr marschiert Richtung Jacintha?«, erkundigte sich Pagonel.
    »Du stellst zu viele Fragen«, erwiderte einer der Männer. »Wer ist überhaupt dein Meister?«
    »Genau, verrate uns doch einfach, wem wir deine kopflose Leiche schicken müssen«, setzte ein anderer hinzu. Die beiden Soldaten, die ein Stück zur Seite ausgeschwärmt waren, kamen jetzt wieder näher und fuchtelten mit ihren Messern gefährlich nahe vor dem scheinbar unbewaffneten Mystiker herum.
    Pagonel warf einen Blick zur Seite und sah eine weitere Gruppe von Soldaten, die sich seinen drei Reisegefährten mit schnellen Schritten näherte. Die drei hatten sie ebenfalls bereits bemerkt.
    Plötzlich brach Paroud nach links aus und rannte laut schreiend wieder zurück, Richtung Osten. Um ein Haar wäre er eingefangen und vermutlich aufgeschlitzt worden, hätte Moripicus in diesem Moment nicht auf Pagonel gedeutet und laut gerufen: »Ein Jhesta Tu!«
    Sämtliche Soldaten in der Nähe erstarrten auf der Stelle, und alle Augen wandten sich Pagonel zu.
    Der Mystiker spürte, wie die beiden seitlich von ihm stehenden Soldaten noch ein Stück näher kamen und ihre Körper anspannten, als wollten sie sich jeden Moment auf ihn stürzen.
    Er kam ihnen zuvor, ließ seine Hände nach oben schnellen und rammte ihnen die Außenseite seiner Fäuste ins Gesicht. Der Mann unmittelbar vor ihm riss sein Messer in einer wuchtigen Bewegung nach oben, ein Schnitt, der auf Pagonels Gesicht zielte.
    Doch die Klinge sirrte über ihn hinweg und verfehlte den Mystiker, der sich in eine geduckte Haltung hatte fallen lassen.
    Sofort schlug Pagonel mit seiner Rechten zu, traf den Soldaten hart an der Innenseite seines rechten Knies und riss ihm damit das Bein unter dem Körper weg. Eine schnelle Hüftdrehung, und Pagonel konnte ihm seinen linken Ellbogen gegen die Innenseite seines linken Knies schmettern und auch dieses Bein zur Seite drücken, ehe er seinen Arm wieder senkrecht vor seinen Körper brachte und dem völlig verblüfften Mann mit einem geraden, harten

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