Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
Knurren ertönen, und Paroud drehte sich langsam um, um den Drachen zu betrachten.
    »Wenn du mich noch einmal als Bestie bezeichnest, werde ich dich verspeisen«, versprach Pherol, worauf der Botschafter Jacinthas den Eindruck machte, als würde er auf der Stelle in Ohnmacht fallen.
    »Tohen Bardoh verfügt über Mittel und Wege, sich gegen Pherol zur Wehr zu setzen«, erwiderte Brynn. Die Bemerkung sollte ihr offenbar nicht nur helfen, ihre eigenen Gedanken zu ordnen, sondern auch den anderen ihr Verhalten erklären. »Ich möchte vermeiden, den Drachen offen zu zeigen, bevor Bardohs Truppen voll in die Kämpfe verwickelt sind.«
    »Ich werde sie alle verspeisen«, verkündete Pherol; als Paroud daraufhin auf den Drachen zeigte und dabei zu Brynn hinübersah, als sähe er sich durch die Bemerkung des Drachen bestätigt, fügte dieser rasch hinzu: »Und Paroud zuerst.«
    Wieder schien er weiche Knie zu bekommen.
    »Wir werden nach Süden fliegen«, entschied Brynn. »So wie ich Tohen Bardoh kenne, werden wir ihn dort irgendwo hinter seinen Linien finden, wo er sich versteckt hält, bis ihm der Sieg nicht mehr zu nehmen ist.« Als sie geendet hatte, sah sie zu Pagonel, und der Mystiker nickte zum Zeichen, dass er einverstanden war.
    Bei Anbruch der Dämmerung war der Drache wieder unterwegs; erst flog er in einer Kehre zurück nach Westen, ehe er nach Süden abschwenkte und nur ganz allmählich wieder Kurs Richtung Osten nahm, um seinen Rundflug hinter Bardohs Linien zu vollenden.
    Brynn konnte sich die Position der Lagerfeuer aus dieser Höhe gut merken.
     
    »Ihr erdreistet Euch tatsächlich, mich persönlich hierher, mitten auf den Fluss, zu bitten?«, sagte Yatol Wadon bebend vor Verärgerung. Nicht genug damit, dass man ihn gezwungen hatte, in ein winziges Beiboot zu steigen und den weiten Weg bis hinaus zur Rontlemores Traum zurückzulegen, um sich mit dem Abt von St. Bondabruce zu treffen, jetzt weigerte sich dieser auch noch, ihm eine Audienz unter vier Augen zu gewähren. Herzog Bretherford und Meister Mackaront, die rechts und links von Abt Olin Platz genommen hatten, waren ebenfalls anwesend; Wadon hingegen hatte man die Kajüte nur allein betreten lassen.
    »Ihr solltet Euch glücklich schätzen, dass es hier draußen einen Ort gibt, an dem man Euch empfängt«, erwiderte Abt Olin, ein überlegenes Grinsen im Gesicht, mit einem kurzen Seitenblick auf seine beiden Untergebenen.
    Wadon, frustriert und verängstigt, hielt sich an Mackaront. »Ihr habt mir zugesichert, es würden bereits Vorkehrungen getroffen! Ihr habt mir versprochen, Abt Olin unterstütze Jacintha bereits. Wo sind nun die Soldaten, Meister Mackaront? Wo ist die Unterstützung, die wir dringend benötigen, jetzt, da Yatol Bardohs Armee nur noch einen Tagesmarsch von Jacintha entfernt ist?«
    Mackaront, ein Grinsen im Gesicht, das dem Olins in nichts nachstand, wandte sich ehrerbietig seinem Abt zu.
    »Unser Einfluss reicht weiter, als Ihr ahnt, mein Freund«, erklärte Olin. »Aber warum sollte ich Soldaten des Bärenreiches für Jacintha in die Schlacht werfen, ohne auch nur zu wissen, ob die Stadt unserer Hilfe würdig ist? Ich bin weder bereit, meine Landsleute in den Tod zu schicken, noch begeistert mich die Aussicht, unseren tapferen König Aydrian nach dem Krieg über seine Verluste unterrichten zu müssen – nach einem Krieg, an dem teilzunehmen wir bislang nicht einmal aufgefordert wurden.«
    In diesem Augenblick schienen Yatol Mado Wadon sämtliche Lebensgeister zu verlassen; geschlagen ließ er die Schultern hängen. »Verlangt Ihr etwa, dass ich Euch auf Knien bitte?«, fragte er düster.
    Abt Olin warf ihm einen verächtlichen Blick zu. »Euer Flehen wäre ohne praktischen Nutzen für uns.«
    »Was verlangt Ihr dann, Abt Olin?«, fragte Yatol Wadon. »Was muss ich Euch als Gegenleistung für Eure Hilfe geben? Euch ist doch sicher klar, dass es eine Festigung Eurer Position bedeuten würde, wenn ich in Jacintha regiere. Wenn Ihr die Stadt stattdessen von Yatol Bardoh erobern lasst –«
    »Mit Verlaub, Yatol, das sehe ich völlig anders«, unterbrach ihn Olin. »Ich kenne Yatol Bardoh seit Jahren, und zwischen uns bestand stets ein inniges Verhältnis. Er war gegenüber Chezru Douans Übereinkünften mit Entel stets aufgeschlossener als viele in dessen eigenem Palast Chom Deiru.«
    Die letzte Bemerkung ließ Yatol Wadon unweigerlich zusammenzucken, denn die Anspielung war durchaus zutreffend, insbesondere was seine Person

Weitere Kostenlose Bücher