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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Endergebnis für die Menschen weniger tragisch sein wird, als wenn wir dieser Auseinandersetzung aus dem Weg gehen.«
    »Das ist die Hoffnung, die mich aufrecht hält«, erwiderte Pony ruhig, den Blick hinaus auf die dunklen Fluten des winterlichen Mirianischen Ozeans gerichtet. »Seltsamerweise glaube ich, dass Aydrian ganz ähnlich empfindet.«
    »Indem er sich des Throns bemächtigt?«
    »Indem er für sich beansprucht, was er irrigerweise für sein Geburtsrecht hält«, erklärte sie. »Ich glaube, eine Welt unter seiner Herrschaft ist für ihn gleichbedeutend mit einer Welt, die er im positiven Sinne beeinflussen kann.«
    »Würde irgendein Tyrann das anders sehen?«
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte sie. Sie griff in ihren Beutel und holte eine Hand voll verschiedener magischer Edelsteine hervor. »Wie viele Menschen werde ich wohl töten, wenn ich deren Kräfte freisetze?«, fragte sie.
    Prinz Midalis legte ihr seine Hand auf die Schulter und drückte sie leicht, dann beugte er sich zu ihr, sodass er ihr ganz nahe war, als er mit leiser Stimme beteuerte: »Bestimmt so wenige wie möglich.«
    Statt einer Antwort warf Pony ihm einen dankbaren Blick zu, und er richtete sich wieder auf.
    »Wir haben unmittelbar nach dem Sturm einen frischen Rückenwind«, sagte er. »Nur noch wenige Tage, dann ist der erste Sieg unser.«
    Eines Nachts näherten sie sich schließlich Pireth Vanguard – ohne Zwischenfall und, soweit Pony dies zu erkennen vermochte, ohne dass sich irgendwo im Golf westlich von ihnen ein Sturm zusammenbraute. Wieder einmal erwies sich ihre Geistwanderung als unschätzbar wertvoll, denn sie ermöglichte es der Flotte, sich unmittelbar außer Hör- und Sichtweite ihrer Gegner neu zu formieren. Während Midalis die Einteilung der Stoßtrupps vornahm, ließ Pony ihren Geist abermals zu dem Dutzend fest vertäuter Kriegsschiffe hinüberschweben und durchsuchte jedes einzelne, um sich zu vergewissern, dass keines schwer bemannt war.
    »Jetzt gilt es nur noch die Frage zu klären, wie wir hinübergelangen, ohne dass die Männer bei den Hafenanlagen und den näher am Ufer ankernden Schiffen auf uns aufmerksam werden«, sagte Midalis, nachdem Pony in ihre Körperhülle zurückgekehrt war und sich wieder zu ihm, Kapitän Al’u’met, Bruinhelde und Andacanavar gesellte. »Und überhaupt, wie sollen wir in der Dunkelheit der Nacht die geeigneten Ziele ausfindig machen?«
    »Ich werde Euch den Weg weisen«, erklärte Pony. Sie holte ein Stück Bernstein hervor, das sie den anderen zeigte. »Mit Hilfe dieses Steins kann ich rasch und geräuschlos übers Wasser laufen. Ich werde alle Schiffe nacheinander aufsuchen und dort, für die Besatzung unsichtbar, eine Kerze entzünden.« Sie sah zu Al’u’met, woraufhin der Kapitän nickte und zu einem kleinen Behälter in ihrer Nähe trat. Er langte unter den Deckel der Kiste und entnahm ihr einen kleinen Sack, den er ihr reichte.
    Pony stellte ihn auf dem Boden ab und suchte darin, bis sie eine ausgehöhlte, aus Holz gedrechselte Halbkugel zu Tage förderte. »Der Kapitän und ich hatten bereits mit diesem Problem gerechnet«, erläuterte sie. »Deshalb hat er von einem seiner erfahrenen Holzschnitzer diese Gegenstände anfertigen lassen.« Zur Verdeutlichung platzierte sie eine Kerze in der Halbkugel und stellte sie dann auf die Deckplanken. »Den Kerzenschein werden nur die sehen können, denen die Öffnung zugewandt ist«, erklärte sie. »Wer sich an Deck oder an Bord eines der anderen Schiffe befindet, wird von alldem nichts bemerken.«
    »Das Mädchen denkt einfach an alles«, sagte Bradwarden begeistert. »Muss schon sagen, hab sie hervorragend angelernt!«
    »Eines der Schiffe ist deutlich größer als die übrigen«, fuhr Pony fort und wandte sich um, sodass sie Midalis direkt ansah. »Mit einer Besatzung von mindestens zwanzig Mann ist es außerdem das am stärksten bemannte.«
    »Dann werde ich mir das zum Ziel nehmen«, entschied der Prinz.
    Kurz darauf machte sich ein Dutzend alpinadoranischer Barkassen auf den Weg und hielt lautlos auf die Insel zu, die im Schein der dünnen Sichel des Viertelmondes nur als dunkler Streifen zu erkennen war. Pony stand neben Midalis und Bradwarden, der seinen mächtigen Langbogen in der Hand hielt.
    »Mir ist nicht recht wohl dabei, Euch allein im Dunkeln losziehen zu lassen«, gestand Midalis.
    Pony sah ihn ungläubig an.
    »Doch, es ist wahr«, fuhr er fort und machte eine beschwichtigende Handbewegung, ehe sie

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