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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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ebenfalls anzugreifen, doch Pony machte eine abwehrende Handbewegung. »Ihr solltet euch alle schämen!«, schalt sie. »Ich bringe euch den rechtmäßigen König!«
    »Aydrian ist unser König!«, entgegnete einer der Matrosen knurrend.
    »Das behauptet er zumindest selbst«, erwiderte Midalis mit ruhiger Stimme. »Ich bin fest entschlossen, ihn über seinen Irrtum aufzuklären, und ihr« – er hielt inne, um auf jeden Einzelnen von ihnen mit dem Finger zu zeigen – »ihr alle tätet gut daran, darüber nachzudenken, wie ihr euch in dieser Situation entscheiden wollt. Ich bin mir darüber im Klaren, dass man euch getäuscht hat, und ich bin bereit, jedem Einzelnen von euch zu vergeben. Aber nur, wenn ihr eine kluge Entscheidung trefft.«
    Er hatte kaum geendet, als vom Achterdeck lautes Gepolter herüberdrang.
    »Pah, jetzt kriegt Ihr, was Ihr verdient, falscher Prinz!«, stieß einer hervor, während die Übrigen murrend eine drohende Haltung einnahmen und einige sogar Anstalten machten, mit ihren Waffen auf ihn loszugehen.
    Unmittelbar darauf verließ der Mut sie bereits wieder, als sich der hünenhafte Zentaur zwischen Pony und dem Prinzen durch die Kajütentür zwängte, den mächtigen Bogen schussbereit in der Hand und an der Sehne einen Pfeil, der eher an einen Speer erinnerte.
    »Also, wer von euch schlau ist, lässt seine Waffe jetzt zu Boden fallen«, erklärte er. »Wer’s nicht tut, wird an die hintere Kajütenwand genagelt.«
    Pony hob erneut ihren Edelstein, um der Drohung zusätzlichen Nachdruck zu verleihen, und Midalis zog sein prachtvoll gearbeitetes Schwert.
    »Anker lichten!«, erklang ein Ruf an Deck. »Vier Schiffe sind bereits geentert, Mylord! Und in Kürze werden sich noch mehr ergeben.«
    »Ihr werdet verzeihen, wenn ich mir euer Schiff ausborge, tapfere Soldaten des Bärenreiches«, erklärte Prinz Midalis und entbot ihnen einen Salut mit seinem Schwert. »Jeder, der mit mir segeln möchte, ist herzlich dazu eingeladen. Wer es dagegen vorzieht, in Pireth Dancard zu bleiben, wird in einem Beiboot ausgesetzt.«
    »Ich muss fort«, sagte Pony und gab Midalis einen Kuss auf die Wange. »Entfernt Euch nicht zu weit von mir«, fügte sie hinzu. »Und lasst stets ein helles Signalfeuer brennen, damit ich im Dunkeln zurückfinde.«
    Schon war sie draußen an Deck, wo sie noch einmal kurz stehen blieb, um den Alpinadoranern und den Männern aus dem Bärenreich, die soeben unter Aufbietung ihrer vereinten Kräfte den Anker lichteten, einen militärischen Gruß zu entbieten, ehe sie über die Reling kletterte und sich abermals den Zauberkräften ihres Bernsteins anvertraute. Hastig eilte sie hinüber zur Küste, wo mittlerweile die ersten Anzeichen von Betriebsamkeit zu erkennen waren – vermutlich Soldaten, die auf den Lärm draußen in der Bucht reagierten.
    Einen Augenblick später erreichte Pony den Kai, trat leichtfüßig auf die Planken, ließ die Kräfte des Bernsteins verebben und ersetzte sie fast augenblicklich durch das bläulich weiße Schimmern des Serpentinschilds. Ihre leuchtende Erscheinung zog sofort die Blicke sämtlicher Verteidiger auf sich, die in ihrer Verwirrung schreiend in ihre Richtung zeigten.
    Sie rannte auf das Deck des links am Hafenkai liegenden Schiffes. Mehrere Seeleute stellten sich ihr in den Weg, zogen ihre Kurzschwerter und bedrängten sie von allen Seiten.
    Pony hob die Hand mit dem Rubin darin und erzeugte eine Flammensäule, die sie vollständig umschloss. »Ihr kennt mich als Königin Jilseponie«, schrie sie den Männern entgegen, worauf die Flammensäule kurz aufloderte, um sie zurückzudrängen. »Ihr wisst, über welche Macht ich mit den Edelsteinen verfüge. Ich warne euch nur ein einziges Mal: Verlasst dieses Schiff sowie das auf der anderen Seite des Kais!« Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, hielt sie auch schon auf eine unter Deck führende Leiter zu, die sie, eine Spur aus qualmenden Fußabdrücken hinterlassend, hastig hinunterkletterte. Mit einem erleichterten Nicken quittierte sie das Geräusch der davonrennenden Männer, deren Schritte sich Richtung Hafenkai entfernten. Einen hörte sie sogar ins Wasser springen.
    Pony versenkte sich tief in den Rubin und bündelte seine Kräfte, ehe sie sie in einem gewaltigen Feuerball freisetzte, der nach oben schoss, mehrere Planken heraussprengte und das gesamte Schiff in ein Flammenmeer verwandelte.
    Pony, die von der Feuersbrunst nur ein wenig Hitze verspürte, hastete die Sprossen hinauf, kurz

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