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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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gekapert hatte, und in diesem grauenhaften Augenblick fragte sie sich zum ersten Mal, ob ihre Mission all die Mühen und den ungeheuer hohen Preis lohnte.
    Doch abgesehen von diesen dreien entfernten sich sämtliche vormals vor Anker liegenden Schiffe noch immer stetig von der Küste und glitten aufs dunkle Meer hinaus, einem fernen Lichtsignal entgegen – dem Signalfeuer, das auf dem Hauptmast der Saudi Jacintha brannte, dem vereinbarten Sammelpunkt. Ein Schiff dümpelte, lichterloh brennend und dem sicheren Untergang geweiht, träge auf den Wellen, während ein zweites, offenbar von seiner ursprünglichen Mannschaft aus dem Bärenreich gesteuert, rasch wieder Richtung Küste zurücksegelte.
    Das durfte Pony auf keinen Fall zulassen. Um ihm den Weg abzuschneiden, lief sie quer über das Wasser und kreuzte dabei gefährlich nahe den Weg eines mit mehreren Matrosen besetztes Ruderboots – Matrosen eben jenes Schiffes, das sie und Midalis gekapert hatten. Doch falls diese sie bemerkten, enthielten sie sich jeder Bemerkung – und sie lief weiter, bis sie schließlich vor den Bug des Kriegsschiffes gelangte. Sie zog einen Malachit aus ihrem Beutel hervor und rief dessen Schwebekräfte auf den Plan, die sie über den Bug und das Vorschiff hoben. Kaum hatte sie den Fuß an Deck gesetzt, da wurde sie auch schon von mehreren Soldaten angegriffen, doch Pony zog sofort ihr Schwert und stellte sich zum Kampf.
    Der erste Angreifer versuchte sie mit einem geraden Stoß zu treffen, doch sie brachte ihre Klinge mit einer geschickten Bewegung über das nach vorne stoßende Schwert und drückte es zur Seite weg. Der Krieger verlor das Gleichgewicht, sodass Pony sich an ihm vorbeischieben konnte. Gleich darauf blieb sie unvermittelt stehen, um die Attacke eines zweiten Soldaten zu parieren, während sie dem ersten gleichzeitig einen wuchtigen Tritt versetzte, der ihn Richtung Reling stolpern ließ. Er prallte gegen das Geländer, fing sich und drehte sich um.
    Doch Pony war längst zur Stelle. Mit ein, zwei schnellen Stößen zwang sie ihn zurück, bis er mit dem Rücken erneut gegen die Reling stieß.
    Er ging rücklings über Bord und stürzte in die dunklen Fluten.
    Pony wirbelte herum und riss ihr Schwert vor dem Körper hoch. Klirrend prallte es gegen das des zweiten Angreifers. Ihr abrupter Vorstoß nötigte ihn zu einem hektischen Rückzug, ehe ein zweiter ihn zwang, mit einer Körperdrehung abzutauchen und sich zur Seite wegzurollen. Doch dann sah sich Pony zu der gleichen Reaktion genötigt – der Speer verfehlte sie nur knapp. Sofort war sie wieder auf den Beinen und traf den Schwertkämpfer mit einer ganzen Reihe von geraden Stößen, von denen einige seine Rüstung durchbohrten und ihn schwer verletzten.
    Das bläulich weiße Schimmern leuchtete auf. »Runter von diesem Schiff!«, schrie Pony ihre Gegner an. »Im Namen Königin Jilseponies, verschwindet! Sonst rufe ich das Feuer des Rubins und lasse dieses Schiff ebenso in Flammen aufgehen wie die drei dort drüben vor der Küste!«
    Dass ihre Worte offenbar die gewünschte Wirkung erzielten, wurde ihr klar, als sie den ihr am nächsten stehenden Soldaten sein Schwert auf das Deck werfen, zur Reling hinüberlaufen und sich über Bord in die dunklen Fluten stürzen sah. Doch dann spürte sie plötzlich einen heftigen Schmerz. Ein Pfeil war quer über das Deck geschwirrt und hatte sich in ihre Seite gebohrt – ausgerechnet unmittelbar neben der von ihrer letzten schweren Verletzung zurückgebliebenen Narbe.
    Pony konnte sich kaum noch auf den Beinen halten und spürte plötzlich, dass ihr die Kontrolle über den Serpentin zu entgleiten drohte. Sie versuchte rasch, sie wiederzuerlangen, hatte aber keine Zeit, um sich auf etwas anderes als die Kräfte des Rubins zu konzentrieren.
    Sie erzeugte einen Feuerball – keinen sehr großen, aber dennoch eine wirkungsvolle Explosion, die das Vorschiff in Flammen aufgehen ließ.
    Wie aus weiter Ferne hörte sie die Rufe und das wütende Protestgeschrei der noch an Bord befindlichen Matrosen. Auf unsicheren Beinen stolperte sie über das Deck, die gewaltige Hitze deutlich im Gesicht, und wäre, während ihre Gedanken ziellos umherwanderten, vor Schmerz fast zusammengebrochen.
    Der Geruch ihres brennenden Haars stieg ihr in die Nase.
    Sie durfte auf keinen Fall das Bewusstsein verlieren, sie musste den Bernstein wieder finden und sich absetzen.
    Das alles wusste sie natürlich, aber es war so schwierig, so unglaublich schwierig,

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