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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Aida beim Kampf gegen den geflügelten Dämon in sich zusammenfiel, hatte ein gewaltiger Erdrutsch Bradwarden unter sich begraben, der ihn eigentlich hätte töten müssen. Das Armband hatte jedoch verhindert, dass die Lebensenergie aus dem physischen Körper des Zentauren entweichen konnte er stand bereits am Abgrund des Todes, da hatte es ihn noch am Leben erhalten, und das viele Wochen, ja Monate.
    Und nun hatte es ihn abermals gerettet, und Pony noch dazu.
    »Erzählt mir von unserem Angriff«, sagte Pony mit matter Stimme. »Was haben wir erreicht, und wie groß sind unsere Verluste?«
    »Es war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg«, erklärte Andacanavar. »Zu unserer Flotte gehören jetzt acht große Kriegsschiffe, König Aydrians Streitkräfte dagegen sitzen auf Pireth Dancard fest. Und bis zum Festland zu schwimmen dürfte ein ziemlich weiter Weg sein.«
    Pony stimmte in sein Lachen ein, soweit ihre schmerzende Seite dies zuließ. »Wir dürfen uns auf keinen Fall auf diesem einen Sieg ausruhen«, sagte sie. »Aydrian wird nichts unversucht lassen, um sich zu revanchieren und Pireth Dancard zu Hilfe zu eilen.«
    »Die zusätzlichen Schiffe versetzen Midalis in die Lage, eine beträchtliche Streitmacht an Bord zu nehmen und die Inselfestung zu erobern.«
    »Ich denke, man sollte sie besser nicht in ihren gut gesicherten Schlupflöchern bekämpfen.«
    Der Hüter zuckte mit den Achseln. »Darüber können wir uns zu gegebener Zeit den Kopf zerbrechen. Wir werden schon bald in Vanguard einlaufen; dort können wir dann entscheiden, wie wir vorgehen wollen.«
    »Wir?«
    Wieder ein Achselzucken. »Bruinhelde hegt großen Respekt und Bewunderung für Prinz Midalis«, erläuterte der Hüter. »Man könnte die beiden, wenn schon nicht als Blutsbrüder, so doch als Brüder im Handeln bezeichnen, die vieles gemeinsam durchlitten haben. Wenn Bruinhelde der Überzeugung ist, dem Bärenreich sei mit Midalis besser gedient als mit Aydrian, wenn er zu der Überzeugung gelangt, dass Alpinador bedroht sei, wenn Aydrian den rechtmäßigen König besiegt, dann wird er an Prinz Midalis’ Seite marschieren.«
    »Und Ihr würdet ihm dazu raten?«
    »Wir werden sehen«, antwortete der Hüter. Er senkte die Stimme und legte Pony einen Finger auf die Lippen, um sie am Weitersprechen zu hindern. »Ruht Euch aus, meine Freundin. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.«
     
    Die Saudi Jacintha schloss zur übrigen Flotte auf und übernahm, hart an den ersten Böen eines aufkommenden Wintersturms segelnd, auf dem Weg nach Pireth Vanguard die Führung. Kaum waren die Schiffe in den schützenden Hafen eingelaufen und hatten dort festgemacht, kaum hatten die Alpinadoraner ihre Barkassen aus dem Wasser gezogen, da erhob sich draußen in den Weiten des Mirianischen Ozeans auch schon ein gewaltiger Sturm und warf eine mächtige Dünung gegen das Gestade Vanguards, ehe er im weiteren Verlauf quer über den Golf von Korona hinwegfegte.
    Indes, der Winter war bereits weit vorangeschritten, und der Frühling nahte rasch, daher waren die Männer unter Prinz Midalis’ Führung überzeugt, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis die Wege nach Caer Tinella schneefrei waren und man den Golf wieder sicher befahren konnte. Und so setzten, noch während Bradwarden und Pony sich allmählich von ihren Verletzungen erholten, die Planungen in vollem Umfang ein. Man traf Vorkehrungen für die Verteidigung Vanguards, so dies erforderlich werden sollte, und für die Offensive gegen König Aydrian, mit der man hoffte, in Kürze beginnen zu können.
    Dennoch war die Stimmung auf Pireth Vanguard – trotz der allseits verbreiteten Entschlossenheit und des grandiosen Sieges, den man auf Pireth Dancard errungen hatte – nicht allzu hoffnungsvoll, denn die eingehenden Berichte ließen keinen Zweifel daran, dass Aydrian in den Südlanden derzeit kolossale Erfolge erzielte. Es war ihm sogar gelungen, die Touel’alfar zu vertreiben, und das war keine geringe Leistung. Prinz Midalis wusste, er würde sich dem Kampf stellen müssen, und das, obwohl er selbst und alle in seiner Umgebung sich der Schwierigkeit dieses Unterfangens bewusst waren.
    Fünf Tage nach ihrer Rückkehr nach Pireth Vanguard erreichte die gedrückte Stimmung einen neuen Tiefpunkt. Soeben war Belli’mar Juraviel mit den Meldungen seiner zahlreichen Kundschafter über die Geschehnisse im Süden des Bärenreiches eingetroffen, in denen von einer Reihe ungünstiger Entwicklungen die Rede war:

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