Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
der Erkenntnis, dass Abt Olin sich offenbar in Jacintha festgesetzt hatte.
    In Brynns Augen ließ der Mangel an Alternativen nur noch eine Richtung offen – ein Weg, der ihr aufgrund von Pagonels Bericht über mögliche Unruhen innerhalb der Führungsschicht des Bärenreiches in Jacintha sogar noch einleuchtender erschien. Sie wandte sich wieder der Gruppe der Anwesenden zu, und der Ausdruck unerschütterlicher Entschlossenheit auf ihrem Gesicht – ein Ausdruck, den die meisten ihrer Verbündeten längst bei ihr kannten – verriet ihnen ihre Absicht, noch ehe sie sie laut ausgesprochen hatte.
    »Wir müssen den Belagerungsring zerschlagen, bevor Hilfe eintreffen kann«, stellte sie fest. »Wir müssen die gegnerischen Reihen auseinander treiben und die Behreneser in die Flucht schlagen. Wir müssen ihrem bislang erfolgreichen Marsch die Stoßkraft nehmen und sie daran erinnern, warum sie den Drachen von To-gai einst so gefürchtet haben.«
    »Unser Ansturm wird den Boden unter ihren Füßen erzittern lassen!«, rief Tanalk Grenk begeistert, doch sein Feuer schien rasch wieder zu erlöschen, als er hinzufügte: »Eins muss Euch aber klar sein, Mylady, eine solche Schlacht wird auf unserer Seite einen hohen Blutzoll fordern. Die Turbane –« Er hielt abrupt inne. Tanalk Grenk war offenbar im Begriff zu lernen, sein angeborenes Ungestüm als To-gai-Krieger mit einem ruhigen Blick auf das größere Ganze zu verbinden, ein kluges Verhalten, das für jeden Führer unabdingbar war. »Die Behreneser«, berichtigte er sich, »sind überaus zahlreich und werden sich gewiss nicht überrumpeln lassen. Ohne den Schutz der Mauern werden wir von ihren Pfeilen durchbohrt werden, ehe die eigentliche Schlacht begonnen hat. Trotzdem werden wir natürlich in den Kampf ziehen, so Lady Brynn es von uns verlangt.«
    Brynn nickte. »Es wäre blanker Wahnsinn, die behrenesische Armee in einem Frontalangriff zu attackieren«, sagte sie. »Unsere stärkste Waffe in dieser Situation ist Pherol. Der Drache wird die Herzen der Behreneser zweifellos mit Angst und Schrecken erfüllen, wenn er ihre Reihen mit seinem Feueratem überzieht. Er wird sie auseinander treiben und in die offene Wüste jagen. Aber um das zu erreichen, müssen wir zuvor das Schlachtfeld in unserem Sinne vorbereiten.«
    Sie wandte sich an Juraviel. »Könntest du auch Pherol mitnehmen, wenn du mit Hilfe deines Smaragds reist?«
    »Vielleicht, vorausgesetzt, der Drache nimmt seine Menschengestalt an«, antwortete der Elf.
    »Wie wäre es also, wenn du ihn heimlich hinter die behrenesischen Linien schafftest?«, fragte Brynn. »Dazu Pagonel und mich sowie einige Krieger.«
    »Aber jeweils nur einen«, erinnerte sie der Elf.
    »Und zwar im Schutz der Dunkelheit«, fügte Brynn hinzu. »Du wirst uns an einer Stelle absetzen, von wo aus wir die Stellungen angreifen können, die für Pherol am gefährlichsten sind; anschließend lasse ich dem Drachen freie Hand, und das Schicksal unserer Feinde ist besiegelt.«
    »Du ziehst also die Rolle des heimtückischen Angreifers der der Kriegerin vor?«, fragte Pagonel.
    »Ich möchte die Sicherheit Dharyan-Dharielles und To-gais gewährleisten, egal mit welchen Mitteln«, erwiderte Brynn ohne das geringste Zögern, und das Nicken des Jhesta Tu verriet ihr, dass er einverstanden war. »Wenn es uns mit Pherols Hilfe gelingt, einen ersten vernichtenden Schlag gegen die Abellikaner und De Hammans Kriegsmaschinen zu führen, können wir sie überwältigen und seinen Belagerungsring zerschlagen.«
    »Und zu welchem Zweck?«, fragte Juraviel, womit er sich verwunderte Blicke einhandelte. »Willst du anschließend in die Stadt zurückkehren, dich hinter deinen Mauern verstecken und abwarten, bis Abt Olin vor deinen Toren aufmarschiert?«, fragte der Elf.
    »Ich werde den Krieg bis nach Jacintha tragen, bis hin zu Abt Olin«, erwiderte Brynn.
    »Dann erlaube, dass ich sogleich nach Norden aufbreche, um zu sehen, ob ich dort einen Verbündeten finden kann«, bat Juraviel. »Der Winter neigt sich dort oben dem Ende zu. Das verschafft Aydrians Gegnern eine größere Beweglichkeit.«
    »Aber natürlich auch Aydrian selbst, sollte er sich entschließen, die Truppen Jacinthas zu verstärken«, warnte Pagonel.
    »Ich möchte dich dennoch bitten, sogleich aufzubrechen und so schnell wie möglich zurückzukommen«, sagte Brynn zu Juraviel. »Ehe wir diesen Plan in die Tat umsetzen können, müssen wir alle Informationen zusammentragen, die wir bekommen

Weitere Kostenlose Bücher